Radlager und Gelenkwelle Vorderachse Passat 3bg | Beiträge 16+

Ich glaube, dass ich alt werde und meine Schrauberkarriere zeitnah beenden sollte. Jetzt bekomme ich das neue Antriebswellengelenk radseitig nicht mehr auf die Welle. Früher tat es ein gezielter Schlag auf das Gelenk und dann konnte man es weiter schieben, bis der Sicherungsring eingerastet ist. Jetzt bleibt das Gelenk einfach 2 cm entfernt von seiner Einbaulage, trotz Hammerschläge. Bin ich zu zaghaft oder zu blöd (oder beides)? Ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass es sich lohnt gleich eine neue Antriebswelle zu kaufen. Ich brauche immer Stunden für diese Arbeiten...

Vielleicht beides
Hast du mal ohne Sicherungsring probiert, ob das Gelenk überhaupt passt?

Verzahnung noch heil? Wenn nicht --> nacharbeiten.

Zu alt sicherlich nicht, eher zu selten solche Arbeiten gemacht .
Kenne Mechis die über 60, sind die heute immer noch selbst als Chef alles am Auto machen - diese verdienen von mir RIESEN R-E-S-P-E-K-T

Die große Schelle: Nimm Bremsenreiniger oder Benzin, reinige das Umfeld des Ringes und Deine Hände, so dass man mehr Grip hat. Nun nimmst Du einen kleinen Schlitzschraubendreher der durchs Ringloch passt, greife mit der Spitze die Nase des Ringes und gleite den äußeren Ring am Schraubendreher, so dass er genau Richtung Nase rutscht- nun ist der Ring leicht vorgespannt, jetzt kannst Du mit Opas Kneifzange den Ring spannen - mit Gefühl. Notfalls geht ein Seitenschneider auch. Normal gibt es da eine spezielle Ringzange die ich selber kaum nutze.

T3Surfer hat folgendes geschrieben:

Zu alt sicherlich nicht, eher zu selten solche Arbeiten gemacht .

Du bringst es auf den Punkt! Ich habe Muskelkater ohne Ende . Zusammenfassend möchte ich berichten: Das Gelenk habe ich nicht mit dem neuen Sicherungsring auf die Welle bekommen. In einem anderen Forum habe ich zum Glück gelesen, dass jemand das gleiche Problem hatte mit einem SKF-Gelenk. Der Sicherungsring des Satzes ist scheinbar nicht der richtige. Der sieht auch anders aus und stand ziemlich über. Der alte war geriffelt und der neue nicht. Ich habe einfach den alten genommen und konnte das Gelenk ohne Gewalt bis zum Einrasten aufschieben.

Die große Schelle des Faltenbalks am Innengelenk habe ich dann wie beschrieben mit Schraubenziehern gerade so zusammen bekommen. Die große Schelle vom SKF-Gelenk ging ohne Probleme drauf. Ich glaube, dass die Schelle des Manschettensatzes des Innengelenks (nicht von SKF) einfach nicht die richtige war.

Zwei Baustellen sind jedoch noch übrig geblieben: Die restliche böse Schraube werde ich in einer Werkstatt auspressen lassen. Den unteren Querlenker auszubauen war auch keine besonders gute Idee. Zum Einbauen muss mit einem kleine Inbus gegengehalten werden. Das macht besonders viel Spaß, wenn das Gelenk schon 10 Jahre in der Mocke gestanden hat. Trotz Gewindereinigung und Schraubensicherung war der Inbus des Gelenks nach drei Umdrehungen ausgeleiert. Zum Glück gibt es Werkstatt um die Ecke, zu denen ich mit teilweiser fehlender böser Schraube und nicht festgezogenem unteren, hinteren Querlenker gerade noch selber hinfahren kann.

Mein Fazit ist: So eine Sauarbeit lohnt sich einfach nicht mehr. Zumal in den Schrauberbüchern einfach nichts mehr erklärt wird. Wenn ich dann noch in anderen Foren lese, dass Manche angeblich die Antriebswelle beim 3BG in 15 min ohne Hebebühne ausbauen, kann ich das einfach nicht glauben. Ich habe gestern Abend und heute den ganzen Tag damit verbracht.

Zitat:

Zum Einbauen muss mit einem kleine Inbus gegengehalten werden.

Der Konus muss trocken sein und der Querlenker wird mittels geeigneter Unterlage (zB. ein Stück Kantholz) vorgespannt. Dann lässt sich auch die Mutter befestigen, ohne das sich der Kugelkopf mit dreht . Manchmal hilft einfaches nachdenken..

Autoservice hat folgendes geschrieben:

Der Konus muss trocken sein und der Querlenker wird mittels geeigneter Unterlage (zB. ein Stück Kantholz) vorgespannt. Dann lässt sich auch die Mutter befestigen, ohne das sich der Kugelkopf mit dreht . Manchmal hilft einfaches nachdenken..

Nach 9 Stunden Tortur läuft das Gehirn einfach nicht mehr korrekt. Ich bitte dies zu entschuldigen ... Heute Nacht ist mir auch eingefallen, dass man das Gelenk auch mit einem Abzieher in den Lagerblock drücken kann, da der Bolzen konisch ist. Ist ja auch logisch, dass ein Inbus der Größe 5 nicht geeignet ist, um eine hochfeste 18er Mutter beim Anziehen gegenzuhalten.

Da heute alle Werkstätten zu haben, werde ich mir nochmal eine Stunde Zeit nehmen und der bösen Schraube bzw. deren Überbleibsel zu Leibe rücken. Ich habe noch einen schweren elektrischen AEG-Bohrhammer/Schlagschrauber. Dann werde ich eine Innenvielzahnschraube der Antriebswelle in den Lagerblock einlegen und dann mit dem Bohrhammer draufhalten. Vielleicht habe ich ja Glück und es tut sich was.

Zitat:

Der alte war geriffelt und der neue nicht.

Die Kerben sind Spuren vom letzten Einbau.
Für die Ohrschellen nimmt man entweder eine Spezialzange (kostet nicht die Welt), oder biegt sich einen Nagel zu einem um das Ohr passenden U, und drückt mit der Wasserpumpenzange zu.
Ruiniere nicht das Radlagergehäuse durch Hämmern auf den Schraubenbolzen.Wenn Du Pech hast, weitet sich das Bolzenende auf, oder die Bohrung wird beschädigt. Ausbauen, Caramba einwirken lassen, und entweder mit der Presse oder einer Trenn- & Abziehvorrichtung den restlichen Bolzen ausdrücken. Das Gehäuse dabei vielleicht mit dem Lötbrenner vorsichtig heiß machen.
hg
Herbert

Herbert hat folgendes geschrieben:

Für die Ohrschellen nimmt man entweder eine Spezialzange (kostet nicht die Welt), oder biegt sich einen Nagel zu einem um das Ohr passenden U, und drückt mit der Wasserpumpenzange zu. Ruiniere nicht das Radlagergehäuse durch Hämmern auf den Schraubenbolzen.Wenn Du Pech hast, weitet sich das Bolzenende auf, oder die Bohrung wird beschädigt. Ausbauen, Caramba einwirken lassen, und entweder mit der Presse oder einer Trenn- & Abziehvorrichtung den restlichen Bolzen ausdrücken. Das Gehäuse dabei vielleicht mit dem Lötbrenner vorsichtig heiß machen.

Hallo Herbert,

die Spezialzange habe ich da. Das Problem bei einer Schelle war, dass die erste mögliche Verzahnung ca 1cm vom Gegenstück entfernt war. Das liegt meines Erachtens an einer falsch bemessenen Schelle. Dafür sind doch normalerweise mehrere Zähne hintereinander drauf, dass man eben Spielraum hat.

Ich habe nochmal auf die böse Schraube im Gewindebereich gehämmert. Da tut sich nichts. Bevor man die Schraube breit klopft, übergebe ich es in die Werkstatt.

Den unteren Achslenker habe ich auch nicht fest bekommen. Habe den ganzen Wagen darauf abgestützt. Der Bolzen dreht sich einfach mit. Bekomme die Mutter weder auf noch zu, obwohl sie sich erst in den oberen Gewindegängen befindet. Ich gebe auf und habe beschlossen, das Ganze einer Werkstatt zu überlassen...

Zitat:

Den unteren Achslenker habe ich auch nicht fest bekommen. Habe den ganzen Wagen darauf abgestützt. Der Bolzen dreht sich einfach mit. Bekomme die Mutter weder auf noch zu, obwohl sie sich erst in den oberen Gewindegängen befindet.

Frage mich was du da gemacht hast. Wenn man so eine Mutter löst, muss man notfalls mit Rostlöser und vor und zurückdrehen so lange hantieren, dass sich die Schraube insgesamt leicht von dem Gewinde dreht. Wichtig ---> Rostlöser sollte nicht auf den Konus gelangen......weil, dann klemmt er nicht mehr fest.

Zitat:

Ich gebe auf und habe beschlossen, das Ganze einer Werkstatt zu überlassen...

Eine weise Entscheidung - zur Freude der Werkstatt , aber besser man gesteht das ein, als noch mehr Schaden zu produzieren..

Das nächste Mal fragst du uns bitte, bevor du mit den Arbeiten beginnst
Zumindest die obere Schraube hätten wir dir garantiert erspart

Autoservice hat folgendes geschrieben:

Frage mich was du da gemacht hast. Wenn man so eine Mutter löst, muss man notfalls mit Rostlöser und vor und zurückdrehen so lange hantieren, dass sich die Schraube insgesamt leicht von dem Gewinde dreht. Wichtig ---> Rostlöser sollte nicht auf den Konus gelangen......weil, dann klemmt er nicht mehr fest.

Hallo,

habe nochmal versucht, das komplette Gewicht auf den unteren, hinteren Achslenker per Unterstellböckchen lasten zu lassen (Federbein komplett eingefedert). Vorher habe ich nochmal Bremsenreiniger in Konus und Gelenkbolzen geflutet. Wenn man mit einem 18er Maulschlüssel an der Mutter dreht, dreht sich der Bolzen ohne Kraftaufwand mit. Man kann einfach hin und herdrehen. Die Werkstatt muss den Lenker wahrscheinlich abflexen. Ich vermute, dass das Kugelgelenk nicht mehr fit ist und daher keine zusätzliche Reibfläche mehr vorhanden ist. In einer Reparaturanleitung vom Audi A2 habe ich gelesen, dass man beim Festziehen mit 5er Inbus gegenhalten soll. Somit ist meiner Meinung nach klar, dass man beim Lösen der unteren Querlenker, diese neu machen muss (zumindest bei fast 300.000 km Laufleistung). Der Inbus fault einfach mit der Zeit weg.

Autoservice hat folgendes geschrieben:

Eine weise Entscheidung - zur Freude der Werkstatt , aber besser man gesteht das ein, als noch mehr Schaden zu produzieren..

Die Werkstatt tut mir auch schon jetzt leid. Ich lasse aber gleich noch den hinteren, unteren Querlenker auf der anderen Seite wechseln, weil meiner Meinung nach sowieso der Aggregatträger abgesenkt werden muss, um die Schrauben rauszukriegen.

Autoservice hat folgendes geschrieben:

Das nächste Mal fragst du uns bitte, bevor du mit den Arbeiten beginnst Zumindest die obere Schraube hätten wir dir garantiert erspart

Hinterher ist man wieder schlauer. Die Werkstatt soll einfach noch die böse Schraube der anderen Seite wechseln. Falls die anderen Querlenker dann mal fällig sind, kann ich diese dann wieder selber wechseln. Ich bin eben davon ausgegangen, dass die Antriebswelle analog zur linken Seite einfach so raus geht. Ich stand am Donnerstag Abend kurz vor Ostern auf der Straße mit klemmender Antriebswelle und sagte mir: "Ich schaffe das, mit der bösen Schraube". Ohne Rückschläge und Wissenschaft gibt es eben keinen Erkenntnisgewinn . Das nächste Mal frage ich aber vorher hier nach, versprochen.

Zitat:

Ich lasse aber gleich noch den hinteren, unteren Querlenker auf der anderen Seite wechseln, weil meiner Meinung nach sowieso der Aggregatträger abgesenkt werden muss, um die Schrauben rauszukriegen.

Das sollte auch ohne absenken funktionieren. Wenn die Schraube erst mal aus dem 1. Loch heraus ist, lässt sie sich schräg entnehmen.

Autoservice hat folgendes geschrieben:

Zitat: Ich lasse aber gleich noch den hinteren, unteren Querlenker auf der anderen Seite wechseln, weil meiner Meinung nach sowieso der Aggregatträger abgesenkt werden muss, um die Schrauben rauszukriegen. Das sollte auch ohne absenken funktionieren. Wenn die Schraube erst mal aus dem 1. Loch heraus ist, lässt sie sich schräg entnehmen.

Korrekt !

Na dann bin ich doch sehr beruhigt, dass ich nicht der einzige mit diesem Problem bin.

Ich war heute in der Werkstatt und bekomme erst Anfang Juni einen Termin. Daher habe ich heute einen neuen unteren Querlenker bestellt und werde den selber einbauen. Da man mit der Flex gut ran kommt, werde ich einfach die nicht festgezogene Mutter des alten Lenkers abflexen. Dank Eurer Hilfe kann ich ja die Schraube am Aggregatträger einfach wechseln (und natürlich erst anziehen, wenn der Wagen voll eingefedert ist). Der Meister der Werkstatt hat mir gesagt, dass diese Schraube eine echte Katastrophe sei. Er hat zwar dieses 500€-Spezielwerkzeug von Klann da, das sei aber noch lange kein Garant, dass es damit rausgeht. Er meinte, dass es besonders wichtig sei, die Schlitze mit speziellen Stahleinlagen zu sichern. Der Bolzen des des Klann-Werkzeuges wird per Schlagschrauber reingedreht. Er hatte mal den Fall, dass dabei ein Teil des Radlagergehäuses abgeschert sei. Wenn der Bolzen sich nicht gleich bewegt, baut er dann lieber das Radlagergehäuse aus.

Wenn der neue untere Querlenker drin ist, kann ich dann auf jeden Fall temporär wieder fahren. Denn die böse alte Schraube ist fester, als eine Neue (nicht ganz ernst gemeint, bitte nicht nachmachen). Wahrscheinlich würde das trotzdem ewig so halten.

Wie zieht Ihr eigentlich die Querlenkerschrauben mit einem Drehmomentschlüssel an bzw. wie heißt denn dieser Aufsatz, um an schlecht zugängliche Schrauben dennoch per Drehmomentschlüssen ranzukommen?

Drehmomentschlüssel nutze ich dafür ehrlich nie , mache das mit Gefühl
Die dicke Schraube am Querlenker unten löse und befestige dies mit Schlagschrauber -da ist der mini-imbus in der Mitte überflüssig dank Schlagschrauber Kann bei Deiner noch nicht richtig festgezogener Scharube der Schlagschrauber helfen!

Natürlich beim befestigen nicht auf "volldampf" stellen, denn der Schlagschrauber hat enormes Drehmoment , da ziehe ich es zum Schluss von Hand nach .
Bisher habe ich jede "böse" Schraube auf bekommen , da gehört viel Gefühl ab welchen Drehmoment es Brechen kann
Falls gar nix mehr geht hilft nur Geduld und vieeel Rostlöser min 1 Tag besser mehr einwirken lassen, zwischenzeitlich immer wieder einsprühen danach mit Heißluftföhn vorsichtig erwärmen und am Gehäuse mit Hammer Klopfen irgendwann wird die "Bose"Schraube sich bewegen - nur Geduld ! Spezialwerkzeug für die böse Schraube besitze ich nicht bisher nicht vermisst. Machmal nutze ich eine Druckluftmeißel die einen wahnsinnig lärm macht mit loser Mutter auf der Bösen Schraube ,oft bewegt sich danach so das man die drehen kann .

T3Surfer hat folgendes geschrieben:

Die dicke Schraube am Querlenker unten löse und befestige dies mit Schlagschrauber -da ist der mini-imbus in der Mitte überflüssig dank Schlagschrauber Kann bei Deiner noch nicht richtig festgezogener Scharube der Schlagschrauber helfen!

Also bei mir passt am unteren, hinteren Querlenker nur ein Ringschlüssel auf die Mutter. Direkt darüber ist das Antriebswellengelenk, sodass keinerlei Stecknüsse drauf passen. Es passt dann nur eine flexible Schlauchnuss drauf

T3Surfer hat folgendes geschrieben:

Falls gar nix mehr geht hilft nur Geduld und vieeel Rostlöser min 1 Tag besser mehr einwirken lassen, zwischenzeitlich immer wieder einsprühen danach mit Heißluftföhn vorsichtig erwärmen und am Gehäuse mit Hammer Klopfen irgendwann wird die "Bose"Schraube sich bewegen - nur Geduld ! Spezialwerkzeug für die böse Schraube besitze ich nicht bisher nicht vermisst. Machmal nutze ich eine Druckluftmeißel die einen wahnsinnig lärm macht mit loser Mutter auf der Bösen Schraube ,oft bewegt sich danach so das man die drehen kann .

Na dann weiß ich schon, wohin meine Kaffeefahrt am Wochenende hinführt .

Ehrlich gesagt glaube ich, dass WD40 für festgerostete Schrauben so gut wirkt wie Hömopathie für Schnupfen. Keine Frage, dass es auf Gewinden usw. die Gleitreibung erheblich reduziert, aber in die Rostschicht zwischen böser Schraube und Radlagergehäuse kommt kein Tropfen hin. Ich habe seit Wochen im Wochenrythmus den Bolzen eingesprüht. Dann hätte doch die Schraube problemlos raus gehen müssen. Der freigelegte Randbereich im Radlagergehäuse bis zur Bruchfläche der verbleibenden Schraube war 100% frei von WD40. Da diffundiert nichts hin, es sei denn es sind Risse durch Pressluftmeißelbehandlung o. ä. vorhanden.