Radlager und Gelenkwelle Vorderachse Passat 3bg | Beiträge 32+

Zitat:

Ehrlich gesagt glaube ich, dass WD40 für festgerostete Schrauben so gut wirkt wie Hömopathie für Schnupfen. Keine Frage, dass es auf Gewinden usw. die Gleitreibung erheblich reduziert, aber in die Rostschicht zwischen böser Schraube und Radlagergehäuse kommt kein Tropfen hin. Ich habe seit Wochen im Wochenrythmus den Bolzen eingesprüht. Dann hätte doch die Schraube problemlos raus gehen müssen.

Jetzt schreibst du aber Schwachsinn

WD40 kommt überall hin, wo es was zu kriechen gibt (benutze das Zeug schon Ewigkeiten).

Und schon mal drüber nachgedacht, das verrosteter Stahl an Volumen zunimmt

Wenn man einsprüht und zeitgleich das Gewerk etwas "massiert" , dann klappt es auch irgendwann mit dem WD40. Man braucht halt die nötige Geduld, die solche Arbeiten benötigt.
Wenn man meint, man könne den Schraubenkopf immer weiter drehen, obschon die Schraube sich nur verwindet, hat man halt Pech gehabt - ist halt mangelnde Erfahrung.

Hallo!

Mit WD-40 hab ich auf Arbeit zu tun, weil es ein absolutes Drama ist, irgendwas anderes zu bestellen, zwecks Sicherheitsdatenbaltt, wir können auch nur kaufen, was in einem internen Katalog ist. Also ich krig da garnichts anderes.

In meinem Privatleben kann ich kaufen, was ich will,
WD-40 gibt es bei mir nicht,
für normale Anwendungen halt handelsüblichen billigen Rostlöser.

Bei Härtefällen hat mir das schon sehr oft geholfen:

http://www.engelbert-strauss.de/Betriebsbedarf/Bauzubehoer/Mehrzwecksprays/Rost-Schock-7130190-5097026-0-0.html

Das kann ich sehr empfehlen.
Ist sehr wirkungsvoll, hat mir schon oft geholfen, wenn es manchmal garnicht weitergeht.

Autoservice hat folgendes geschrieben:

WD40 kommt überall hin, wo es was zu kriechen gibt (benutze das Zeug schon Ewigkeiten). Und schon mal drüber nachgedacht, das verrosteter Stahl an Volumen zunimmt

Das ist doch meiner Meinung nach ein Widerspruch in sich. Zwischen Schraube und Gehäuse ist der Raum durch Rost verschlossen. Wie soll das WD40 dort hin kriechen? WD40 besteht chemisch hauptsächlich aus Mineralöl und Waschbenzin. Wie soll es damit das Eisenoxyd des Zwischenraumes wieder in reines Eisen oder andere (geringvolumigere) Verbindungen verwandeln (und damit den verschlossenen Hohlraum wieder freigeben)? Keine Frage, dass es auf zugänglichen rostigen Gewinden Wunder wirkt. Aber in einen mit Eisenoxyd verschlossenen Raum kann es meiner Meinung nach nicht eindringen, weil es keine signifikanten chemischen Reaktionen auf Rost auslöst.

Rost ist porös, und dazu ein nicht wirklich kompaktes, sondern relativ lockeres Gefüge. Rost blockiert durch Reibung.
Die sogenannten Rostlöser sind Kriechöle, die auf Grund ihrer Eigenschaften in der Lage sind, in das Rostgefüge auch in feinen Spalten einzudringen. Dadurch werden die Reibkräfte deutlich herabgesetzt, Wasser wird aus dem Gefüge verdrängt, und das Rostgefüge wird auch "angelöst".
Deshalb bei festgerosteten Schrauben, Bolzen, uvam. Rostlöser und Zeit verwenden.

Herbert

...und etwas "mechanische" Hilfe kann dann auch nicht schaden, denn hier werden die porösen Gebilde mitunter auch gelöst, siehe Vorredner (..massieren...meißeln..)

haehnlein hat folgendes geschrieben:

Wie zieht Ihr eigentlich die Querlenkerschrauben mit einem Drehmomentschlüssel an bzw. wie heißt denn dieser Aufsatz, um an schlecht zugängliche Schrauben dennoch per Drehmomentschlüssen ranzukommen?

Dafür ist sowas geeignet:
http://www.werkzeughandel-roeder.de/drehmomentwerkzeuge/drehmomentschluessel/torcofix/torcofix-se-garnitur-4301-g-01.html

Das gibts aber auch in der Kategorie "bezahlbar", z. B. den Proxxon Microclick multi für ca. 140 Euro.

Übrigens sind meine praktischen Hobbyschraubererfahrungen mit der bösen Schraube in etwa:

1) Beim ersten mal völlig planlos rumgefrickelt, Schraube auf der Gewindeseite zerstört, den Rest hat ein Werkstattmann nach Lösen des Spurstangenkopfs und Rumschwenken des Radlagergehäuses nach einer ganzen Weile von der Kopfseite mit einem kräftigen Schlagschrauber rausgewerkelt.

2) Beim zweiten mal ist mir versehentlich der Kopf abgerissen und ich hab die Selbstausziehvariante erfolgreich durchgeführt, sogar aus eigener Kreativität und ohne Internet

3) Beim dritten mal hatte der Wagenbesitzer so einen Ausdrücker besorgt, allerdings nicht den Klann. Es gab damals noch ein zweiteiliges Set von Nordec - einen großen Ausdrücker zum Losbrechen und einen kleinen zum Rausschieben. Leider hatte der Kollege nur das kleine Teil geordert. Den hatten wir nach 5 Minuten zerstört. Danach ging es mit Bohren weiter und weil das nicht gut ging, haben wir das Radlagergehäuse mit den oberen Lenkern rausgenommen und die Schraubenreste auf der Werkstattpresse rausgedrückt.

4) Beim vierten mal wurde die Schraube einige Zeit mit Rostlöser eingesprüht und dann absichtlich Kopf abgerissen und per Selbstausziehung problemlos entfernt.

Für mich hat sich da eher die Erkenntnis festgesetzt, dass die Selbstausziehmethode ganz gut funktionierte (zumindest damals als die Fahrzeuge erst wenige Jahre im Markt waren). Außerdem hatte ich das Kino mit dem unteren Traglenker wie es hier beschrieben wird, schon von anderer Stelle gekannt und wäre nicht auf die Idee gekommen, den grundlos wegzubauen. Da kommt man nämlich auch nicht weniger ins Schwitzen als beim Lösen der bösen Schraube. Außerdem hab ich die oberen Querlenker, bei denen die böse Schraube auf jeden Fall raus muss, schon 2x getauscht, während die beiden unteren noch Werksausstattung sind (345Tkm). Deshalb ist es am eigenen Auto und mit begrenzter Werkzeugausstattung einfach schlau, die Schraube bei jedem Gelenkmanschettenwechsel rauszunehmen und frisch geschmiert wieder einzusetzen - dann geht die immer fluffig raus und man kann sich auf die eigentliche Arbeit konzentrieren.

Diese Gelenkwellenmanschetten sind bei meinem 3B übrigens alle ca. 3 - 4 Jahre fällig (Originalteile). Halten da die Zubehörmanschetten eigentlich länger?

Bye
pax

Autoservice hat folgendes geschrieben:

Das sollte auch ohne absenken funktionieren. Wenn die Schraube erst mal aus dem 1. Loch heraus ist, lässt sie sich schräg entnehmen.

Hallo,

ich habe heute den neuen Querlenker bekommen. Allerdings habe ich es wieder aufgegeben. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Schraube am Aggregatträger ohne Zusatzarbeit raus geht. In ca. 2 cm Entfernung verlaufen bereits die Dieselleitungen auf der Höhe der Schraubenachse. Man müsste die Schraube also um mindestens 20° verkannten, um irgendwie dran vorbeizukommen. D. h. die Lenkerbuchse müsste um den gleichen Winkel verdreht werden, sofern die Schraube überhaupt weit genug rauskommt. Ich konnte mir das nicht vorstellen...

Vor lauter Frust habe ich alternativ die hinteren Stoßdämpfer gewechselt, was ganz einfach war (keine Innenverkleidung wie früher ausbauen, einfach nur drei Schrauben lösen, ohne Ausbau der Räder). Nach dem kleinen Erfolgserlebnis bin ich dann mit klappernder Vorderachse zur Werkstatt gefahren. Mal schauen, wie das Ganze noch endet...

Hallo,

Ende gut, alles gut. Die bösen Schrauben sind tot und für immer beerdigt . Die Werkstatt hatte jedoch massive Probleme. Auf beiden Seiten (habe gleich die andere Seite mit machen lassen) war auch mit dem Klann-Spezialwerkzeug nichts zu machen. Bei ca. 6 Tonnen Pressdruck hat sich der Bolzen im freien Bereich des Radlagergehäuses einfach verbogen. Infolgedessen wurde der böse Bolzen mittels Säge durch die Schlitze des Achsschenkel auf beiden Seiten jeweils in drei Teile zerlegt. Erst dann konnten die Einzelteile mit roher Gewalt und Erhitzen des Gehäuses entfernt werden. Das Problem war, wie von mir weiter oben schon vermutet, dass die Stabilität der Schraube durch die vielen Jahre schon erheblich reduziert war.

Den unteren Querlenker wollte die Werkstatt grundsätzlich nur beidseitig wechseln. Ich hatte den rechten bereits für 75€ im Netz gekauft (Lemförder). Die Werkstatt hat den gleichen für die linke Seite nicht unter 125€ bekommen (bei 5% Marge). Die Einbaukosten haben 240€ betragen. Der Aggregatträger musste definitiv abgesenkt werden, um die Schrauben der unteren hinteren Querlenker rauszubekommen. Mit Schraube verdrehen o. ä. hätte das garantiert nicht geklappt. Die neuen bösen Schrauben haben sie dann liebevoll mit Anti-Seize-Paste eingesetzt. Ich hatte mir sogar schon überlegt, die neue böse Schraube sowie die Führung im Achsschenkel mit Zinkspray zu behandeln. Das nächste Mal werde ich das wahrscheinlich machen.

Fazit: Leute wenn Ihr die Antriebswellen ausbauen wollt, nur dann, wenn eine Werkstatt vorher die bösen Schrauben ausgewechselt hat. Bei hoher Laufleistung und Alter ist es mit Heimwerkermitteln praktisch unmöglich, diese Schraube zu entfernen Einzige Möglichkeit wäre es, die Schraube beidseitig abzureisen und dann den Achsschenkel auszubauen und mit einem Cobaltbohrer sowie einer Ständerbohrmaschine präzise auszubohren. Dabei kann man garantiert auch die unteren, hinteren Querlenker mit wechseln, weil der Inbus zum Gegenhalten des Zapfens einfach keiner mehr ist nach so langer Zeit.

Übrigens weiß ich jetzt, warum dieser Ausdrücker von KS Tool nicht mehr auf dem Markt ist (miese Bewertungen). Der hätte garantiert versagt.

Ich habe übrigens bei mir um die Ecke eine Mietwerkstatt gefunden. Die haben mir gleich gesagt, damit am besten zu demjenigen zu gehen, der diesen Designfehler entworfen hat (VW/Audi). Die hatten schon mehrere Male den Fall, dass die böse Schraube trotz Pressluftmeißel, Presse usw. einfach nicht rausging.

Zitat:

Einzige Möglichkeit wäre es, die Schraube beidseitig abzureisen und dann den Achsschenkel auszubauen und mit einem Cobaltbohrer sowie einer Ständerbohrmaschine präzise auszubohren

Warum soll man Deine fehlgeschlagene Abreißmethode auch noch kopieren?
Herbert

Herbert hat folgendes geschrieben:

Warum soll man Deine fehlgeschlagene Abreißmethode auch noch kopieren?

Wenn man die Schraube ausbohrt, muss man diese erst ausreißen, um den Bohrer vernünftig anzusetzen. Allerdings muss dazu das gesamte Federbein mit oberen Querlenkern und Achsschenkel ausgebaut werden. Die unteren müssen ebenfalls gelöst werden, was definitiv kein Spaß ist.

Das war natürlich keine Empfehlung. Es gibt meines Erachtens nur eine sinnvolle Möglichkeit: Die böse Schraube vorher von einer Werkstatt austauschen lassen, die die notwendige Erfahrung hat Alles andere führt unweigerlich zu hohem (Kosten-)Aufwand.

Zitat:

Fazit: Leute wenn Ihr die Antriebswellen ausbauen wollt, nur dann, wenn eine Werkstatt vorher die bösen Schrauben ausgewechselt hat. Bei hoher Laufleistung und Alter ist es mit Heimwerkermitteln praktisch unmöglich, diese Schraube zu entfernen icon_exclaim.gif Einzige Möglichkeit wäre es, die Schraube beidseitig abzureisen und dann den Achsschenkel auszubauen und mit einem Cobaltbohrer sowie einer Ständerbohrmaschine präzise auszubohren. Dabei kann man garantiert auch die unteren, hinteren Querlenker mit wechseln, weil der Inbus zum Gegenhalten des Zapfens einfach keiner mehr ist nach so langer Zeit.

Sorry -- bitte verbreite hier keinen Unsinn

Die oberen Querlenker müssen zum Ausbau der Antriebswellen definitiv nicht gelöst werden

Es reicht aus, den unteren hinteren Querlenker zu lösen und die entsprechende Seite nach vorn innen zu lenken/schwenken, um die Antriebswellenstummel aus dem Radlagergehäuse zu bekommen.

Wer Angst vor der Mutter am Querlenker hat, löst diesen halt fahrzeugseitig. Wer meint, das ginge nicht ohne den Aggregateträger zu lösen, der soll ihn halt absenken.

Autoservice hat folgendes geschrieben:

Sorry -- bitte verbreite hier keinen Unsinn

Was ist daran bitte unsinnig : Ich rede hier für Schrauber wie mich, die das in der Garage ohne Grube/Bühne machen wollen. Klar kann man in einer Werkstatt mit Hebebühne und Co nur den unteren, hinteren Querlenker ausbauen. Den Aggregatträger mal eben mit einem Wagenheber auf der Straße abzustützen ist wohl mehr als gefährlich Da bleibt eben nur die Wahl zwischen Pest (Aggregatträger runter) oder Cholera (Mutter geht nicht mehr zu da Inbus vermodert).

Autoservice : 1+