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LaLo
KFZ-Schrauber seit: 23.07.2006 Beiträge: 4 Karma: +0 / -0
Kostenloser Account, kein OBD Support (VCDS, KOBD2Check)
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23-07-2006, 16:31 Titel: Anzugverhalten Audi A3 8L 1.9 TDI PD (MKB: ASZ) |
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Hallo!
Seit ein paar Tagen zeigt sich bei meinem Audi ein seltsames Phänomen: Wenn ich beschleunige von unten heraus, setzt bei etwa ~1800 der Turbo ein bzw. er zieht wie gewohnt kräftig an. Das bleibt aber nur bis etwa ~1900 - ~1950 U/min so; dann beschleunigt er zwar weiter, aber man merkt eindeutigen Leistungs- bzw. Drehmomentverlust. Ab etwa ~ 2200 U/min zieht er wieder richtig an... Kein Eintrag im Fehlerspeicher; schon nachgeschaut. Was kann das sein?
Ich hab zwar hier im Forum die zahlreichen Artikel etc. gelesen, aber hat alles nicht auf meine Situation gepasst.
P.S.: Allgemein, hab ich das Gefühl, dass die Leistung, auch im oberen Bereicht etwas abgenommen hat; kann ich mir aber auch nur einbilden
Danke im Voraus!
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ulf Profi-Schrauber
KFZ-Schrauber seit: 13.04.2002 Beiträge: 11129 Karma: +18 / -0 Wohnort: Saarland 2023 MG ZS Premium Support
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23-07-2006, 21:31 Titel: Re: Anzugverhalten Audi A3 8L 1.9 TDI PD (MKB: ASZ) |
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LaLo hat folgendes geschrieben: | Ich hab zwar hier im Forum die zahlreichen Artikel etc. gelesen, aber hat alles nicht auf meine Situation gepasst. |
Hi,
hast Du das hier übersehen?
Fachartikel über häufige Fehler hat folgendes geschrieben: | Symptome: Leistungsmangel, meist beginnend im oberen Drehzahlbereich, gelegentlich "Beschleunigungs-Durchhänger" nur in bestimmten Drehzahlbereichen oder wellenförmige Beschleunigung. Leichter bis mäßiger Mehrverbrauch möglich.
Keine sonstigen Auffälligkeiten, meist kein Eintrag im Fehlerspeicher.
Gängige Ursachen: Luftmassenmesser (LMM) verschmutzt oder defekt, Stecker lose / abgefallen
Prüfungen: Sitz der Steckverbindung am LMM, Messung der Luftmasse bei Volllast bzw. Mitloggen der Mengenbegrenzungen mit VAGCOM, 1551 o.ä.
Fehlerbehebung durch: LMM reinigen (Bremsenreinigerspray o.ä.) bzw. Tausch des LMM
Achtung Fallgrube: Zu niedriger Ladedruck zieht immer den Luftmassenwert runter, obwohl der LMM völlig intakt sein kann. Also immer zusätzlich (bzw. zuerst) den Ladedruck prüfen, Sollwerte dafür liefert VAGCOM bei Messfahrten im entsprechenden Messwertblock zusammen mit den Istwerten.
Das Erreichen des Luftmassen-Sollwertes im AGR-MWB bei Vollgas beweist nicht, daß der LMM-Wert für die Freigabe der vollen Enspritzmenge ausreicht! Um das zu prüfen, müssen die Mengenbegrenzungen ausgelesen werden: dabei darf die Luftmassen- oder Trübungsbegrenzung nicht den niedrigsten Wert markieren (bei Vollgas und vollem Ladedruck und ohne Chiptuning)!
Bei chipgetunten Motoren kann je nach Philosophie (bzw. Fähigkeiten) des Tuners die Rußbegrenzung bei Vollgas immer aktiv sein, auch wenn kein Fehler vorliegt!
Weitere Infos: http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=3347,
http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=3128
-> Luftmasse bei Volllast
Symptome: Zeitweiser oder ständiger Leistungsmangel in manchen oder allen Drehzahlbereichen, gelegentlich "Beschleunigungs-Durchhänger" in bestimmten Drehzahlbereichen.
Volle Leistung manchmal nur kurzzeitig nach Motorneustart oder Gaswegnehmen verfügbar.
Gelegentlich Fehlereintrag "Saugrohrdruck Regeldifferenz", "Ladedruckregelung Regelgrenze überschritten" o.ä.
Ladedruckanzeige (LDA, soweit vorhanden) zeigt ungewöhnliche / falsche Werte.
Gängige Ursachen: Ladedruckregelung bzw. Turbolader defekt
Prüfungen:
-> Ladedruck mit Diagnosesystem auslesen (soweit keine LDA vorhanden)
-> VTG-Ladesystem mit VAGCOM-Grundeinstellung im MWB 11 prüfen (Motorleerlauf):
Beträgt der Ladedruck-Unterschied zwischen VTG max und min bei ~ 1400 rpm (etwas Gas geben, sofern die Drehzahl nicht automatisch hochläuft) mindestens 100 mbar, besser 150 mbar? Wenn nein: Fährt die VTG-Stange alle ca. 10 sec zügig ohne Hakeln von Anschlag zu Anschlag (Gesamthub ca. 1 cm)?
-> Wenn ja: Einlassrohr zum Lader demontieren und das Verdichterrad auf Leichtgängigkeit und ausreichend exakte Lagerung prüfen: beim Verkanten und Drehen darf die Turbine nirgendwo schleifen.
-> Wenn Hub der VTG-Stange hakelig und / oder zu klein:
-> Ladermechanik und Membrandose auf Leichtgängigkeit prüfen bzw. gängig machen
-> Steuerschläuche des Ladesystems auf festen Sitz, Knicke, weiche Stellen(!!) und Undichtigkeiten prüfen, einschl. Druckschlauch (sofern vorhanden) zwischen Saugrohr und Motorcomputer / Ladedrucksensor
-> verfügbaren Unterdruck im Pneumatiksystem im Motorleerlauf prüfen, z.B. per LDA mit Saugbereich. Wenn an der Ladederdose nicht mindestens 600 mbar Unterdruck ankommen, kann die VTG (je nach Toleranzen der Dose und der Einstellung der Gewindestange) evtl. nicht mehr den max. Anschlag erreichen!
-> Ladedruck-Magnetventil probeweise austauschen (bei VTG-Ladern ist oft ein Tausch gegen das "eigene" AGR-Magnetventil möglich, das sollte allerdings wegen der Detail-Unterschiede der Ventile, welche die Regelcharakteristik verändern kann, nicht zur Dauerlösung werden)
Fehlerbehebung durch: Ersatz defekter und suspekter Schlauchstücke bzw. des Ladedruck-Magnetventils, Gängigmachen der VTG-Mechanik, Einbau einer großen VTG-Laderdose, notfalls Ladertausch
Zur Fehlereingrenzung bei überhöhtem Druck kann man beim VTG-Lader den Unterdruckschlauch von der Dose abziehen und bei einer Vollgasbeschleunigung bis mindestens 4000 rpm den Ladedruck beobachten. Eine gewisser Druckaufbau ist dabei üblich, aber der normale Maximaldruck darf dabei nicht überschritten werden!
Falls doch, können die Ursachen sein:
1) Hub der Membrandose durch inneren Defekt (teilweise) blockiert -> Dose austauschen
2) Membrandosenmechanik klebt (zeitweise) durch Ölrückstände -> Dose mit Diesel oder Benzin ausspülen
3) Bewegung der Leitschaufeln im Lader durch Russablagerungen (teilweise) blockiert -> gängig machen
3) Leitschaufelmechanik klemmt durch Überhitzung (überzogenes Tuning) -> auf einen neuen Lader sparen
5) VTG-oder Wastegate-Stange zu kurz eingestellt -> in Schritten von halben Umdrehungen verlängern.
Bleibt der Ladedruck ohne Laderansteuerung unter dem normalen Maximalwert, so liegt der Fehler im Bereich des Unterdrucksystems (Schläuche / Unterdruckpumpe / Magnetventil / Kabel / Motorcomputer).
Weitere Infos: http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=3101, http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=10810,
http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=3004, http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=2992,
http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=3011 |
Auch wenn es nicht wie die Faust aufs Auge paßt: ohne VAGCOM sollte men bei den häufigen + einfachen Dingen zu suchen beginnen.
Gruß Ulf
_________
MG4 Electric |
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Diesel_Rudi Gast
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24-07-2006, 19:19 Titel: Anzugverhalten Audi A3 8L 1.9 TDI PD (MKB: ASZ) |
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Die Ursache für den 'Leistungsaussetzer' würde ich schon mal auf eine etwas festgekeimte VTG des Laders eingrenzen wollen..
Gruß!
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Arno Gast
Kostenloser Account, kein OBD Support (VCDS, KOBD2Check)
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24-07-2006, 22:17 Titel: Anzugverhalten Audi A3 8L 1.9 TDI PD (MKB: ASZ) |
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Hi.
Fahr mal eine längere Strecke mit Vollast. Sollten die Symptome dann weg sein bzw. schwächer geworden sein, ist es mit ziemlicher Sicherheit die VTG.
PS: Wohl dem, der eine LDA an Bord hat .
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LaLo
KFZ-Schrauber seit: 23.07.2006 Beiträge: 4 Karma: +0 / -0
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25-07-2006, 12:37 Titel: Anzugverhalten Audi A3 8L 1.9 TDI PD (MKB: ASZ) |
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Danke erstmal an alle für ihre Antworten!
Also Fakt ist, es ist immer gleich. Ich meine den von mir beschriebenen Drezahlbereich. Also nicht irgendwie schwankend; immer haargenau das gleiche Spektrum.
@ Arno
Hab ich/Hatte ich schon gemacht. Die Symptome sind dann weder weg noch schwächer. Mehr noch: es ist dann noch stärker Spürbar, wenn der Motor schön "juckig" ist...
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