Leistungsproblem TDI 90PS

Liebe Forumsteilnehmer,

könnt ihr mir vielleicht helfen. Ich habe ein Problem mit meinem Passat TDI 90 PS, Motorkennbuchstabe AHU, 3B, mittlerweile 300 000 km. Bisher keinerlei größere Schwierigkeiten.

Aber nun zum jetzigen Fehler. Vor einiger Zeit ging der Motor unter der Fahrt ins Notprogramm. Nach Neustart war wieder alles o.k. . Dieser Fehler wiederholte sich mehrmals. Ich hatte vor drei Jahren auch schon mal das gleiche Problem, damals war das Ladedruckmagnetventil defekt (das Teil in dem die Unterdruckschläuche angeschlossen sind). Hatte das Ventil gleich wieder im Verdacht. Ich tauschte das Ventil erneut aus, leider kein Erfolg. Auch alle Unterdruckschläuche sind in Ordnung. Den Luftmengenmesser den ich vor einem Jahr erneuerte, hatte ich ebenfalls im Verdacht. Der freundliche Mann vom VAG Ersatzteildienst lieh mir einen zum testen, aber auch kein Erfolg. Mittlerweile ist das Leistungsproblem konstant da. Das Auto fährt wie im Dauernotprogramm. Sehr mäßige Leistung. Nur kürzlich passierte etwas interessantes, mitten unter der Fahrt war die Leistung voll da. Hatte mich jedoch zu früh gefreut. Beim nächsten Neustart war wieder der Fehler da. Erwähnen sollte ich vielleicht auch noch eine Sache. Im Winter ist mir im Standgas aufgefallen dass der mittlere Auspufftopf im innern ziemlich schepperte. Sobald ich die Drehzahl erhöhte war das Geräusch weg. Jetzt ist das Geräusch auch im Standgas nicht mehr zu hören. Könnte eventuell der Topf jetzt zu sein? Oder der Turbo selbst defekt. Wie kann ich prüfen ob der Turbo o.k. ist? Bezüglich Turbo habe ich auch die ATG Verstellung auf Beweglichkeit geprüft. Lässt sich zwar von Hand etwas schwer bewegen weil eine Federwirkung von Seite des Turbos da ist, aber mit Hilfe einer Zange war Beweglichkeit da. Ab welcher Drehzahl muss sich das VTG Gestänge bewegen?

Ich stehe momentan auf dem Schlauch. Zum „freundlichen VW Service“ habe ich mich momentan noch nicht getraut. Dort riecht es immer kräftig nach „Eurogeruch“ und „Teiletauschern“. Hat einer von Euch eventuell noch eine Idee. Wäre dankbar um Hilfe.

Gruß, Franz

Hi,

Tipp: frag' das Motorsteuergerät doch einfach, warum es ins Notprogramm geht.
Sonst kannst Du ja auch nur raten.

Grüße, Rainer

Ja, einfach Fehlerspeicher auslesen.

Achja, der AHU hat keinen VTG nur eine ganz normalen Wastegate Lader.

...und genausowenig hast du nen Luftmengenmesser. Den hatten nur die ganz alten TDI bei Audi.


Du hast einen Luftmassenmesser.

Ziehe mal den Schlauch von der Druckdose am Turbolader ab. Dann Stange bewegen. Wir hatten gerade einen Fall, da war die Wastegate-Verstelldose voller Öl und hat das Regeln fast unmöglich gemacht. Dort kam beim bewegen Öl raus wie beim Ölwechsel.

Das Klappergeräusch klingt aber wie loser Kat, zugesetzt, Stau und dann das Ergebnis was Du hast. Keine Leistung

Wir hatten gerade einen Fall, da war die Wastegate-Verstelldose voller Öl und hat das Regeln fast unmöglich gemacht


warum denn das? weils langsamer zu- und abfließt, und somit ein Dämpferglied in der Regelschleife darstellt?


Lässt sich zwar von Hand etwas schwer bewegen weil eine Federwirkung von Seite des Turbos da ist, aber mit Hilfe einer Zange war Beweglichkeit da.


ja, is normal, dass die Wastegateklappe stark federbelastet ist, sonst würds die von selbst aufdrücken; nur hakelig darf sie nicht sein


Ab welcher Drehzahl muss sich das VTG Gestänge bewegen?



die Wastegatestange im LL gar nicht; normalerweise wird beim freien Hochlauf beim Wastegatelader nicht genug Druck aufgebaut, sodass die Regelung eingreift (lt. Manometer 0,55 Bar beim Durchtreten, und die Stange rührt sich erst ab 0,6 Bar, drunter kann die EDC regeln was sie will, wird nix passieren)


Im Winter ist mir im Standgas aufgefallen dass der mittlere Auspufftopf im innern ziemlich schepperte. Sobald ich die Drehzahl erhöhte war das Geräusch weg. Jetzt ist das Geräusch auch im Standgas nicht mehr zu hören. Könnte eventuell der Topf jetzt zu sein?


wie hier schon jemand richtig geschrieben hat - Kat vermutl. gebrochen. Um das eindeutig festzustellen, fährt man das Auto vorne auf Rampen (oder Hebebühne,Grube), und nimmt die Getriebeverkleidung ab. Dann sollte der Dreilochflansch nach dem Kat sichtbar sein. Dort das Auspuffrohr abschrauben. Im 'Karderntunnel' (Mitte nach hinten) ist das Auspuffrohr nochmals geteilt. Dort mit einer Überschubdoppelmuffe. Diese beidseitig lockern, mit leichten Hammerschlägen lösen, und nach hinten schieben. Nun kann man ein ca. 1 Meter langes, gebogenes Rohrstück herausnehmen, welches vorne einen Dreilochflansch hat, und hinten gerade aufhört.

Mit einer Taschenlampe kannst du zum Kat (ins Rohr zum Motor) leuchten, und solltest (im Normalfall) den (im Normalfall) unversehrten Monolythen sehen (wabenförmig). Kommen schon beim Rohrausbau die Bruchstücke heraus, so ist wohl alles klar -> Austausch oder Restentleeren (Zweiteres ist nicht ganz legal -> Abgaseinstufung Euro2 würde verfallen)

Dann ist es noch ganz wichtig den kompletten Auspuff von Bruchstücken zu reinigen. Vorsicht: die Stäube eines gebrochenen Kat sind giftig

mfg Nebelwerfer

Zitat:

und die Stange rührt sich erst ab 0,6 Bar,

Hm, stimmt nicht ganz. 0.6 bar an der Dose, ja das stimmt, aber messen kannst du ja nur den Ladedruck. (mit normalen Mitteln)

Die Stange wuerde sich bei 0.6 bar bewegen, wenn nicht die EDC mit dem Ladedruckregelventil eingreifen wuerde. Das Ventil (hier schon 100fach beschrieben, es heisst bei VW N75) gaukelt der Druckdose "weniger Druck" vor, als der Turbo wirklich liefert.

So werden 0.8-0.9 bar Ladedruck erreicht .. und als 0.6 bar auf das Wastegate gegeben, damit es dann "auf macht" und der Druck nicht weiter steigt.

m;

Hm, stimmt nicht ganz. 0.6 bar an der Dose, ja das stimmt, aber messen kannst du ja nur den Ladedruck. (mit normalen Mitteln)


damit meinte ich eigentlich, dass ein Mindestladedruck von 0,6Bar anstehn muss, damit sich was bewegt. Die EDC kann also erst ab 0,6Bar am Laderausgang etwas am Ladedruck machen, deswegen fährt man mit Wastegatesystem meist mit 'unnötig hohem' Ladedruck.....(und Abgasgegendruck )

Ja, das mit dem unnoetigen Druck stimmt.

Ich wollte nur nochmal erklaeren, dass auch bei 0.8 bar Ladedruck unter Umstanden das Wastegate noch zu ist, obwohl die Dose ja bei 0.6 bar aufmacht.

Zum unnoetigen Ladedruck hab ich mal ein Diagramm gemacht, was zwei Wolken darstellt:
Ladedruck uber Drehzahl bei 1Z und AFN.
Da sieht mach schoen, dass der 1Z ab ner gewissen Drehzahl einfach nicht ohne Druck fahren kann.

Hallo zusammen,

zunächst vielen Dank für Eure Meinungen und Tipps. Ich werde Rainers Vorschlag befolgen und erst mal den Fehlerspeicher auslesen lassen.

Sobald ich Neues weiß melde ich mich wieder.

Gruß, Franz

warum denn das? weils langsamer zu- und abfließt, und somit ein Dämpferglied in der Regelschleife darstellt?


Wenn die Dose voll ist (voll Öl) ist es schwer möglich diese Suppe zu komprimieren bzw mit dem Öl die Membran zu drücken. Wirkt grob gesagt, wie ein Dämpferglied ja. Da das Öl aber teilweise im N75 und der Verschlauchung war, war die Regelung des Wategate fast 0. Allein ein Entleeren der Dose, brachte schon extreme Verbesserung. Wir haben nur die Ursache für das Öl noch nicht gefunden.

Villeicht hat ja der Turbo ne Macke

war bei meinem Bekannten auch wobei der nen 130 PS TDI A3 hatte

bei dem schaltete auch immer unterm fahren alles auf Notprogramm vor allem ging die kiste dann als ob sie 50 hätte

nach den Turbowechsel war alles wieder gut


MFG

@mullemaus: Wir haben nur die Ursache für das Öl noch nicht gefunden

häng villeicht mal einen (durchsichtigen) Benzinfilter in die Anzapfung am Laderausgang, dann siehst du wieviel Öl da mitfährt. Bei meinem Winter SB war die Ladedruckanreicherung auch voll mit Öl, und da kommt der Druck von der Ansaugbrücke.

Möglicherweise der Ölabscheider in der KGE zu durchlässig...

Tipp: Entölen lässt sich so eine Druckdose am besten wenn man vorher etwas Bremsenreiniger reinsprüht, damit das Öl dünner wird und leichter abfließt

@pa_mm6: könnt natürlich auch sein, dass der Lader schon beleidigt ist, und deswegen relativ viel Öl spuckt.....

Liebe Forumsteilnehmer,

es hat jetzt leider einige Zeit gedauert weil ich geschäftlich sehr eingespannt war, aber ich möchte Euch die Antwort auf meinen Leistungsverlust nicht schuldig bleiben. Fehler wurde von meiner kleinen freien Werkstatt gefunden.
Als erstes lies er den Fehlerspeicher auslesen, wie Rainer mir auch geraten hatte. Keine nennenswerten Einträge. Darauf hin baute er den Kat zur Überprüfung aus. Kat war zu, Monolith hatte sich gedreht und scheinbar teilweise in seine Einzelteile aufgelöst. Nachdem mein Auto schon 300.000km auf dem Tacho hat und schon sehr betagt ist, klopfte er mir aus Kostengründen den Monolithkörper heraus. Ist zwar abgasmäßig nicht ganz o.k., aber es war jetzt eine Notlösung. Fahrzeug läuft wieder tadellos. Ich meine fast besser als vor dem Defekt. Wird wohl der fehlende Monolith sein?

Ich hoffe ich habe dem einen oder anderen damit auch weiter helfen können.

Gruß, Franz