Nach reiflicher Überlegung und ner günstigen Bezugsquelle für ein passendes Getriebe hab ich mich diesen Sommer endlich entschlossen, meinem Auto einen 6. Gang zu verpassen. Den eigentlichen Ausschlag hat aber eine abgescherte Verzahnung des Schaltgestänges (Tilgergewicht) gegeben, die ohne Vorwarnung jegliches Schalten verhindert hatte. Schumi hat auch schon mal ein Rennen im 5. Gang gefahren. Ich hatte den 4. Gang drin und musste mich damit durch den Stadtverkehr quälen.
Viele TDI Fahrer kommen ja schon lange ab Werk in den Genuss eines drehzahlsenkenden letzten Ganges. Als Ungewohnter sieht man dieses Getriebe die logische Anpassung an die Straße und ich begreife nicht, wieso man dieses den schwächeren Modellen vorenthalten kann/konnte. Es entsteht tatsächlich ein neues gänzlich anderes Fahrgefühl, da ja schon die Gänge 2 bis 5 die Drehzahl um 10% gegenüber dem alten 5 Gang (EBF, passend an den 110 PS TDI) absenkt. Schaltet man in den 6. Gang, kehrt Ruhe in das Fahrzeug ein und es fühlt sich wesentlich entspannter an, obwohl man tatsächlich wesentlich schneller unterwegs ist. Der Motor strengt sich den Sinnesempfindungen nach nicht so sehr an.
Die Übersetzung sollte nur an Motoren mit mehr als 110 PS gefahren werden, da sonst zu wenig Kraft zur Verfügung steht. Ich habe einen AHF Motor mit ordentlichem Chiptuning. Nach Tacho geht er jetzt etwa 235 bis 240 Km/h und mehr, vorher wr bei 215 schluss mit lustig. Die echte Endgeschwindigkeit hab ich mangels Auslauf und fehlendem GPS/Navi noch nicht ermittelt.
Die Übersetzung ist nach meinem Tacho jeweils 20, 30, 40 50 und 60 Km/h bei 1.000 U/min in den Gängen 2 bis 6. Vorher hatte ich gerade mal 46 Km/h in der letzten Gangstufe, was einer Drehzahlabsenkung von rund 30% entspricht. Der Verbraucht dankt es mir. Mit eifrigem Schalthebeleinsatz ist es tatsächlich schwer, über die 5 Liter zu kommen. Der Vorwärtstrieb ist dank fülligem Drehmoment absolut ausreichend. Ich hab hier einen Berg mit 12% Steigung, welcher souverän im 6. Gang mit über 120 Km/h genommen werden kann. Schon ab 70 Km/h steht eine brauchbare Beschleunigung zur Verfügung.
Nun zum Umbau: Benötigt wird ein passendes Getriebe. Ich hab ein DRW aus dem 130 PS PD bekommen. Dazu braucht man noch eine komplette Kupplung samt Schwungscheibe, Anlasser, einen Hydraulikschlauch und einen Halter für die Schaltseile. Dann tauscht man alle Teile und fertig. Das Ergebnis ist überzeugend. Leider hat mein eigener Umbau mangels kompetenter Planung nicht so funktioniert wie ich mir das vorgestellt hatte. Schlussendlich hatte ich doch mit leichter Verzögerung das erreicht was ich wollte.
Zum Schluss wird noch das richtige Öl eingefüllt und die Probefahrt kann beginnen.
Nachfolgend noch ein paar Pics über den Umbau. Es handelt sich übrigens wirklich im einen Audi, auch wenn das VW Plemplem auf dem alten Getriebe prangert
Kundenservice bedeutet bei Audi, die Kunden so schnell über den Tisch zu ziehen, daß sie die Reibungswärme als Nestwärme empfinden!