Ölstand im Motor, Auswirkung auf die Leistung

Hallo zusammen,

seit ich meinen neuen Wagen habe(nun mittlerweile 20tkm Laufleistung) geht dieser von tkm zu tkm immer besser, natürlich wetterbereinigt.

Ich war erst davon überzeugt, dass es der übliche Einfahrprozess ist, der sich einfach in der besserwerdenden Leistung widerspiegelt.

Nun bin ich gar nicht mehr so überzeugt, dass es nur daran liegt. Zu Beginn war der Ölstand großzügig über der Max-Marke am Peilstab. Nun hat sich das ganze nach den letzten 15tkm mit viel Vollast km doch in Richtung Mittelwert am Peilstab verbraucht.

Kann das ursächlich mit der Leistungsausbeute zusammenhängen. In meiner Vorstellung peitscht die KW kräftig ins Ölbad und rührt dort um, was zu einem Leistungsverlust führen kann. Irgenwann gegen Mittelmarke hin, wird dieses Planschen wohl weniger, was zu einer besseren Leistung führt.

Oder ist das alles Nonsens und es liegt am Einfahrprozess, der bei Dieseln halt gut und gerne 20tkm in Anspruch nimmt?

Zur objektiven Beschreibung des Effektes:
Volllast-Max-RPM erfuhr der Motor erst ab 5000tkm.
Durchzugswerte hab ich keine, aber die V-Max hat sich in dieser Zeit (5tkm-20tkm) von Werksangabe kontinuierlich bis nun 5 km/h mehr gesteigert! Dies auf meiner ostbayerischen Referenz BAB-Teststrecke.
Grundsätzlich fühlt sich der Durchzug und die V-max Änderung in Relation so an, als hätt ich beim AFN das sanfte 10ct- Tuning zugeschaltet.


Kann sich hierzu jemand egal ob mit eigener Erfahrung oder fachkundigem Wissen äußern?

Vielen Dank

Oben...

Moin,

den mechanischen Einfahrprozess kann man heutzutage auf wenige hundert km beschränken, die Lager sind von der Oberflächengüte um welten glatter als vor 40 Jahren. Die Zylinder stellen da eher das Problem dar, wenn man aber bedenkt wie viele Millionen Mal die Kolben in den ersten paar Tausend KM in der Büchse sich unter verschiedenen Schermomenten auf und ab bewegen...

Mit dem Öl diese Theorie kann ich bestätigen, zu Garantiezeiten fülle mein das Öl etwa 5mm über Maximum, nach Werksangaben sind das gut 250ml drüber. Der Motor schluckte gut 0,2-0,3L mehr Kraftstoff und drehte nicht mehr so willig gegen 4600-4800rpm. Nach der Garantie habe ich beim Ölwechsel genau zwischen min und max stehen, ich finde damit läuft er etwas sparsamer, was aber auch nur nen Eindruck sein kann. Praktisch kanns sogar Probleme bei zu hohen Füllständen geben, das die KW das Öl aufschlägt und die Ölpumpe Luft zieht, wenn man nicht grad nen Trockensumpf hat.

Zitat:

Kann sich hierzu jemand egal ob mit eigener Erfahrung oder fachkundigem Wissen äußern?

Meiner Ansicht nach liegt es am schwindenden Profil der Antriebsreifen. Durch die minimal kürze Übersetzung dreht der Motor ein paar Umdrehungen höher und der Tacho lügt etwas mehr als sonst, wobei aber nicht auszuschließen ist, daß das Resultat der höheren Drehzahl größer ist, als die steigende Tachoungenauigkeit.

Vielen Dank für die Antworten!

@BM: soweit hatte ich an dieser Stelle nicht gedacht, allerdings hab ich das
bei sämtlichen alten Wägen, wo ich sätzeweise Reifen durchgeschlissen habe,
nicht feststellen müssen... es könnte aber tatsächlich sein, dass ichs nicht bewusst
beachtet hab, weil das alles alte Motoren waren.

Jedenfalls sind meine Reifen vernachlässigbar runter, alle V-max Eindrücke sind natürlich
GPS-Werte, nach GPS divergiren Drehzahl, Tacho und GPS nicht!(Sofern das überhaupt ablesbar ist)

Jetzt wüsst ich zumindest warum die Polo Coupe Liga unserer bayr. ländl. Pimpjugend
Reifen fährt, die breiter als hoch sind.

Hallo ObenBeiMutti,

ich kann von bisher vier selbst eingefahrenen Neuwagen berichten.

Die Benziner brauchten allesamt etwa 5-8 tkm, bis sie ihre höchsten Vmax-Werte erreichten (ich fahre immer die ersten 1.000 km verhalten und steigere bis zu 1.500 km langsam die Drehzahlen und Lasten, dabei zuerst die Drehzahlen im Gefälle). Gleichzeitig war der Ölverbrauch auf den ersten 1.500 km tlw. beträchtlich, beim G III GTI 2.0 85 kW z.B. anfangs 1l / 1.000 km. Ab etwa 2tkm war dann seltsamerweise schlagartig Ruhe mit dem Ölverbrauch, bis zum Verkauf bei jeweils 100-110 tkm kein Verbrauch zwischen den 15tkm-Intervallen.

Ausnahme beim Ölverbrauch war der 3Zylinder Benziner im Polo 9N, der vom ersten km an bis heute (~ 30 tkm, 4 Jahre) noch gar keinen erkennbaren Ölverbrauch zeigte, auch auf zügigsten AB-Langstrecken oder Passfahrten nicht.

Der G IV TDI wiederum nahm sich auf den ersten 15tkm etwas Öl, im Mittel 0.1l / 1.000 km, anfangs noch deutlich mehr. Ganz am Anfang kam bei Tachostand 1.300 km sogar die Ölstandswarnung. Das flachte erst oberhalb von 15tkm ab, und ist aktuell (~ 80tkm) bei unter 1l pro vollem 28tkm-LL-Wechselintervall angelangt.

Der TDI brachte seine höchste Vmax zwischen 10- und 20 tkm, das entsprach auf dem Garmin-GPS bei zwei aufeinander folgenden Messungen in beiden Fahrtrichtungen auf der A5 zwischen Kreuz Ffm und Industriegebiet Weiterstadt und zurück Werten von immerhin 211,9 und 215,4 km/h.

Danach flachte die Vmax aber leider allmählich wieder um etwa 5-10 km/h ab, die er auch heute noch mit etwas Anlauf bringt. Die Vmax ist praktisch unabhängig von der Außentemperatur, nur der Anlauf variiert subjektiv etwas.