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Andenüberquerung mit L 200

 
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Vinke



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Beitrag03-01-2008, 1:32    Titel: Andenüberquerung mit L 200 Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

wir haben mal ne Frage, zu der wir nichts gefunden haben. Wir wollen mit unserem Mitsubishi L 200 (altes Modell ohne Common-Rail etc.) über die Anden. Dabei werden wir etwas über 4000 m kommen. Muss man da irgendetwas beachten oder einstellen? Oder geht einem Diesel dabei nicht die Luft aus?

Beste Grüße aus dem heißen Gran Chaco in Paraguay
Thomas & Sabine
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Jochen_145
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Beitrag03-01-2008, 12:39    Titel: Andenüberquerung mit L 200 Antworten mit Zitat

Hallo ihr beiden,

was habt ihr genau für einen Diesel ?
Oder wichtiger, habt ihr einen Turboblader verbaut ?
Hier wird das grösse Problem liegen. Je nach Alter und Ausbaustand der Ladedruckregelung kann dieser in hohen Höhen Probleme machen.

Ein ganz alter 'klassischer' Turbo steuert über den Ladedruck ein Bypass-Ventil.
Daraus folgt, dass der Überdruck, den der Turbo erzeugen muss, in Abhängigkeit des Umgebungsdruck (also mit steigender Höhe fallend) steigt.

Bei hohen Drehzahlen kann der Turbo hierbei überdrehen, wenn er nicht über eine zusätzliche Beschaltung (MSG o.ä.) daran gehindert wird.

Hier sehe ich ein mögliches Problem.
Also mal klären wie, wenn verbaut, der Turbo gesteuert wird.

Bei einem Saugdiesel wird 'einfach' nur die Leistung knapper und er wird entsprechend deutlicher Russen.

Solange man nicht versucht immer die maximale Leistung des Motors abzuverlangen und ihn entsprechend geruhsam behandelt, sollte euer Reise aber nichts im Wege stehen

Gruss Jochen
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Vinke



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Beitrag03-01-2008, 14:28    Titel: Andenüberquerung mit L 200 Antworten mit Zitat

Hallo Jochen

Vielen Dank für deine Antwort. Unser L200 Savanna mit 2,5 Liter ist zwar ein Neuwagen aus Brasilien, aber er hat noch den alten Motor. Dieser ist zwar nicht sehr umweltfreundlich, aber für die große Hitze hier im Chaco optimal. Er kommt auch mit dem schlechten und gepanschten Diesel in Paraguay zurecht. Die neuen Motoren scheinen damit Schwierigkeiten zu haben. Wie unser Turbo nun gesteuert wird, ist in unseren Unterlagen nicht rauszukriegen, es ist jedenfalls kein moderner Common-Rail, sondern eine sehr alte Technik .
Wir wollen 14 Tage nach Chile in die Atacamawüste fahren und uns den Umweg über Bolivien sparen. Aber wenn wir direkt über Argentinien fahren, haben wir einen 4200 m hohen Pass vor uns.

Liebe Grüße
Thomas & Sabine
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Jochen_145
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Beitrag04-01-2008, 11:16    Titel: Andenüberquerung mit L 200 Antworten mit Zitat

Dieser ist zwar nicht sehr umweltfreundlich, aber für die große Hitze hier im Chaco optimal.


Hallo,

ja nicht alle sind so Umweltverrückt wie die Europäer bzw gerade die Deutschen.
Manchmal ist es wichtiger, das ein Auto unter allen möglichen Umständen funktioniert, als dass man alles möglichen Abgasgrenzwerte unterbietet.
Die neuen Motoren scheinen damit Schwierigkeiten zu haben.
ja haben sie, da die Leistungsausbeutet deutlich gestiegen ist, was eine entsprechende Kraftstoffqualität vorraussetzt.

Wir wollen 14 Tage nach Chile in die Atacamawüste fahren und uns den Umweg über Bolivien sparen. Aber wenn wir direkt über Argentinien fahren, haben wir einen 4200 m hohen Pass vor uns.
Hui, wird landschaftlich sicherlich toll sein.

Wie sagt, wenn ihr keine Rennen fahren wollt und die Motor nicht zwaghaft Leistung abquält, sollte es kein Problem machen

'Achs- und Schenkelbruch' wünsche ich euch, und viel Spass bei euer Reise..

Gruss Jochen
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Jan6K

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Beitrag04-01-2008, 12:35    Titel: Andenüberquerung mit L 200 Antworten mit Zitat

Hi,

vielleicht koennte eine Ladedruckanzeige ganz hilfreich sein, um Betriebsbereiche zu finden, in denen die Maschine mit recht wenig Ladedruck ausreichend Leistung aufbaut. Wenn z.B. berghoch die Wahl zwischen hoher Drehzahl im 3. Gang und niedrigerer Drehzahl im 4. besteht, so ist in den meisten Faellen der Ladedruck bei der Fahrt im 4. Gang deutlich hoeher. Da die meisten LDA den Differenzdruck zur Umgebung nutzen, hilft sie in den Bergen nur begrenzt, aber immerhin in dem Sinne, in den Extremsituationen den Druck nicht zu hoch gehen zu lassen, was zu geringeren Drehzahlen des Laders fuehrt.

Ansonsten duerfte sinnige Fahrweise die Loesung sein... also nicht mit Dauervollgas die Paesse hochfahren. Ab und an anhalten zum Fotomachen duerfte dem Auto auch guttun, vor allem, wenn man den Motor dabei laufen laesst, damit der heisse Turbo kuehleres Oel bekommt.

Viele Gruesse und viel Spass dabei,

Jan
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Beitrag04-01-2008, 13:07    Titel: Andenüberquerung mit L 200 Antworten mit Zitat

Neid.

Macht viele Fotos. Wo es hoch geht, geht es auch wieder runter. Die Steigungen nicht mit Dauervollgas, dann sollte es recht problemlos gehen. Mit dem Turbo seid ihr sowies viel besser dran wie die Saugdiesel oder Saugbenziner auf der Höhe. Deren Leistung fällt auf ca. 60%. Wenn ihr nicht eh schon höhentrainiert seid, werdet ihr merken, das Euch aufgrund des Sauerstoffmangels schnell eine merkwürdige Müdigkeit überfällt.

Mit freundlichem Gruß
Christian
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Olaf



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Beitrag04-01-2008, 23:01    Titel: Andenüberquerung mit L 200 Antworten mit Zitat

Macht Euch keinen Streß wegen dem Motor, wenn mit der Ladedruckregelung alles i.O. ist. Das ist wesentlich stressfreier als mit so manchem Benziner in der Höhe. Alte Autos ohne elektronische Einspritzung haben nämlich in der Höhe den Nachteil, im Standgas gerne mal auszugehen (wegen für die Höhe falscher Vergasereinstellung) und dann warm nicht wieder anzuspringen. Da darf man dann so manches Mal warten.

Mit Dieseln (jeweils VW T4 mit und ohne Turbo) bin ich immer nur in der Nähe von Santiago de Chile gewesen. Von der Höhe also auch bis ca. 3700, aber nie mit so exzessiver Motorlast.

Mit der Leistung gibts aber eigentlich eh kein Thema, denn auf den großen Höhen sind die Straßen nicht so doll, dass man den Turbo überlasten dürfte. Ist meist entweder eng oder Schotter, wo man bergauf eh nur so schnell hochkommt, wie die Straße auch vernünftig Grip bietet.
Einzig auf, wenn man den Paso de los Libertadores von argentinischer Seite (Mendoza) hochfährt, kann man über lange Strecken gute 140-150 bergauf gurken. Der Pass ist aber auch gar nicht so hoch.
Mit den üblichen 100 PS 1.6 l Benzinern macht das leider keinen Spaß, da der Motor immer aufm letzten Loch pfeift.

Beim Salar de Uyuni aufpassen, dass kein Salz in die Elektronik kommt. Bei Mitsubishi geht gerne die Regelung von der Lichtmaschine hops. Ist nem Kollegen mal mit einem L300 4x4 (Benziner) passiert. Nen paar 100 km später stand er mit leerer Batterie da. Naja, ist beim Diesel ja alles nicht so wild, da Selbstzünder... icon_smile.gif

Viel Spaß

Olaf
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Jan6K

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Beitrag05-01-2008, 0:10    Titel: Andenüberquerung mit L 200 Antworten mit Zitat

Hi,

Zitat:

Naja, ist beim Diesel ja alles nicht so wild, da Selbstzünder...


Ohne Strom faehrt ein moderner Diesel aber auch keinen einzigen Zentimeter und selbst bei den aelteren muesste man zumindest den Absteller ausser Betrieb setzen, damit sie so laufen.

Viele Gruesse,

Jan
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Olaf



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Beitrag05-01-2008, 10:45    Titel: Andenüberquerung mit L 200 Antworten mit Zitat

Stimmt schon, aber wohl nicht so viel Strom wie nen Benziner, der über die Zündung gleich alles leer saugt.
Wie auch immer, das Tückische ist eigentlich bei sowas, dass man es nicht sofort merkt und dann an taktisch ungünstigen Stellen hängenbleibt.
Auf jeden Fall ist der L200 nen sehr robustes Auto, da dürfte man keine Probleme haben. Bei extrem salzigen Wasserdurchfahrten sollte man ev. nicht ganz flott durchbrausen, wenn man die Schwachstellen des Autos noch nicht genau kennt, zumindest, wenn man alleine unterwegs ist.
Bei den echt harten Strecken ist das eh nicht so wirklich empfehlenswert.


Im Grunde sind die Leute dort sehr hilfsbereit. Je mehr man nach Süden in die kalte Gegend kommt, desto eher kann man mit der Hilfe anderer rechnen. Nur warten muss man halt mal länger. Dann ist es blöd, wenn es schon kurz vor Einbruch der DUneklheit ist.
Ich hatte leider mal nen Peugeot 306 Benziner, der den Spritfilter direkt in der Flugschneise der Steine des rechten Vorderrades hatte, so dass regelmäßig der Filter Leck schlug oder die Spritleitung riß. Da bin ich leider mehrfach backengeblieben und war auf die Hilfe von Passanten angewiesen. Nen Stück Schlauch von Trinkflasche eines Passanten oder nen kleiner Lift zur nächsten Esstancia inkl. einmal 80 km Abschleppen über Schotter mit nem alten Treckerkeilriemen waren kein Problem.
Hinterher hatte ich dann die nötigen Kleinteile für den Pannenfall dabei bzw. habe die Konstruktion einfach geändert.
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