An alle Längseinbau Spezis: Getriebeprobleme mit Passat tdi

Hi @ll:

Mein Passat tdi 1,9 3b MKB ATJ, Bj. 9/2000, 330.000km (1.Hand, vw-werkstatt gepflegt...) hatte bis gestern keine schaltschwierigkeiten, die kupplung ist ok und trennt sauber, kein durchrutschen o.ä.
Heute bemerkte ich beim anfahren an eine kreuzung dass ich den 2. gang nicht mehr ohne gewalt rausbekam und hinterher bekam ich keine gänge mehr rein.
5min. gewartet, optische prüfung, keine auffälligkeiten - fahrzeug gestartet- ohne probleme schaltbar.
Ich bin dann ca 12 km nach hause gefahren und hatte bis auf 2-3 mal keine schaltschwierigkeiten. Wenn ich wäherend des Fahrens die Gänge geschaltet habe - keine Probleme, nur beim ranfahren an eine Kreuzung/Ampel beim auskuppeln schon gemerkt dass wierderstand vorhanden ist und beim versuch anzufahren keinen Gang mehr gewaltfrei reinbekommen.
Nun meine Frage: Gibt es ein evtl. bekanntes VW-Problem beim Passat, und/oder was würdet ihr mir raten ?
Ich danke vorab

schlachter1

Zitat:

Nun meine Frage: Gibt es ein evtl. bekanntes VW-Problem beim Passat, und/oder was würdet ihr mir raten ?

So fing das bei meinem Passat auf der letztjährigen Urlaubsfahrt auch an. Nur war es da so, daß das Problem nach 750km Autobahnfahrt anfing. Abgekühlt funktionierte es "scheinbar" wieder einwandfrei.

Ursache war ein zuerst klemmendes Pilotlager (Kupplungsführungslager, das die Getriebeeingangswelle führt und zentriert), welches sich auf der Rückfahrt kreischend pulverisiert hat. Danach war schalten wieder möglich, nur rupfte ab da die Kupplung.
Als Folgeschaden hatte sich die Lauffläche (für das Pilotlager) der Getr.-eingangswelle verabschiedet.

Ich würde dir raten, möglichst schnell die Ursache zu prüfen oder prüfen zu lassen, um evt. Folgeschäden zu vermeiden.

hi und danke vorab,

ich habe das Fahrzeug in der werkstatt meines vaters nach den 12 km stehen lassen und bin seit stunden auf lösungssuche ... Das Fahrzeug wird nicht mehr bewegt, bis das Problem behoben ist, ersatzwagen hab ich.
Natürlich kann ich sofort das getriebe demontieren und ggfls. auch zerlegen, nur hat die erfahrung gezeigt, dass man zuerst die "einfachen dinge" checken sollte, ehe man sich in die tiefe begibt - so zumindest meine vorgehensweise-

Grüße vom schlachter

PS: mit Pilotlager meintest du teil 9 auf dem bild, richtig ?

schlachter1 hat folgendes geschrieben:

PS: mit Pilotlager meintest du teil 9 auf dem bild, richtig ?

Nr. 9 ist die Führungshülse für Nr. 4 -> dem Drucklager.....

Das Pilotlager oder auch Spurzapfenlager sitzt im Schwung, wenn dieses verschlissen ist,
dann ist die Kupplungswelle oder Getriebeeingangswelle nicht mehr im Mittel und die Kupplung-
scheibe verkantet....

Ohne Zerlegungsarbeiten wird man den Fehler nicht nennen können.

Zitat:

Das Pilotlager oder auch Spurzapfenlager sitzt im Schwung, wenn dieses verschlissen ist, dann ist die Kupplungswelle oder Getriebeeingangswelle nicht mehr im Mittel und die Kupplung- scheibe verkantet....

Richtig genommen sitzt es mittig im hinteren Ende der Kurbelwelle und ist in dem Fall (leider) als Nadellager ausgebildet. Wenn es anfängt zu fressen, so wie bei mir der Fall, hat man das Gefühl, als ob die Kupplung nicht 100% trennt.

Kupplungshydraulik schon geprüft, bzw. den Nehmerzylinder auf Undichtigkeit begutachtet?!

Hi @ll,
und großen dank an "BM", deine Vermutung war absolut richtig und es war das nadellager für 5,80,- --- unglaublich !
Die Kupplung war fast neuwertig - was mir sagt, dass die freunde vom freundlichen alles getauscht haben, nur nicht dieses kleine Nadellager (was ja auch keine Drehzahlen auszuhalten hat ... glaub pro Nadel so 40.000U/min).
Weiß jem. ob das im Elsa steht und ob das mit gewechselt werden muss beim Kupplungswechsel ?

Auf jeden Fall hab ich mir die letzten 2 Tage einen abgemacht und es scheint wieder alles io zu sein (die jungs vom freundlichen haben die 4,5 stunden (laut satzung) ganz schön was zu tun..., oder auch nicht, wenn man genau weiß was kommt und alle werkzeuge hat ...)

Vilen Dank an alle und: Ein Kupplungswechsel-Beschreibungs-Tread für Längseingebaute Getriebe wäre sehr hilfreich gewesen ...

Grüße vom schlachter

Während der Fahrt steht das Lager meistens still, da Kurbelwelle und Antriebswelle des Getriebes durch die Kupplung fest miteinander verbunden sind und die gleiche Drehzahl haben. Nur bei betätigter Kupplung gibt es eine Relativbewegung zwischen den Wellen die das Lager auszugleichen hat. Die Drehzahl allein macht dem Lager auch nichts aus. Das Genick wird ihm durch die fehlende Schmierung und den zusätzlichen Staub durch Kupplungsabrieb gebrochen

Zitat:

Das Genick wird ihm durch die fehlende Schmierung und den zusätzlichen Staub durch Kupplungsabrieb gebrochen icon_wink.gif

Genau so ist das. Ich denke aber, daß zusätzlich zur fehlenden Schmierung die Passung bzw. das Lagerspiel 1/00mm zu eng ist, so daß es dann bei extremen Temperaturen anfänglich klemmt.
Bei meinem Fahrzeug ist der Schaden nach 4Std. strammer Autobahnfahrt fast ohne Schaltvorgänge entstanden. Vorher nicht die Spur eines Problems.
Nach Abkühlung auf Normalniveau (Österreich 130km/h) ging wieder alles normal. Am Urlaubsort sind dann nochmal 1000Km ohne Probleme gefahren worden. Auf der Rückfahrt nach 350KM Autobahn hat es sich dann an einer Mautstelle pulverisiert. Da ich einen sich ablösenden Kupplungsbelag vermutete, waren die restlichen 1200Km eine Zitterpartie . Als Belohnung habe ich denn gleich die Getriebeeingangswelle mittauschen dürfen.


@schlachter1

Wenn die Welle noch OK war -- Schwein gehabt.