Hallo zusammen
falls sich jemand wundert, warum der Optokoppler-Adapter-Bauvorschlag schon wieder in einer neuen Version im Diagnose-Fachartikel steht:
Der Hauptunterschied vom 2.3 zum 2.4 liegt in der Nutzung der LEDs.
Nr. 3 leuchtet im Dialog nur noch, wenn Daten vom Auto empfangen werden, und ein ausreichend genauer Abgleich für VR 1 und 2 ist ohne Meßgeräte beim VAGCOM-LED-Test anhand der Helligkeit von LED 1 und 2 möglich.
Die erreichbare Übertragungsqualität des 2.4 liegt nur wenig über dem 2.3, wenn dieser am benutzten Diagnose-PC beim VAGCOM-LED-Test wie folgt abgeglichen wird:
VR 1 und 2 so justieren, daß die Spannung an Pin 3 von OK 1 und 2 jeweils nicht über ca. 8 - 9 Volt steigt (das ist ein verläßlicheres Kriterium als die Kollektorspannung von T 1 und 2).
VR 3 so justieren, daß LED 3 gerade nicht mehr mit der maximalen Helligkeit leuchtet.
Bei (unwahrscheinlichen) Dialogproblemen nochmals in kleinen Schritten nachjustieren.
Wer den 2.3 auf das elektronische Leistungsniveau des 2.4 bringen will, kann D 4 durch eine Drahtbrücke ersetzen und sie antiparallel zum Ausgang von OK 3 einsetzen (wie D 3 beim 2.4). Dann sollten auch R 3 und R 4 jeweils durch 2,2 kOhm ersetzt werden, um den COM-Port zu entlasten und evtl. die LED 3 etwas heller leuchten zu lassen, was wiederum den Abgleich von VR 3 erleichtert.
Aber früher gab es doch Postings, daß der Adapter erst mit ziemlich niedrigen Werten für R 3 lief
Stimmt, aber die Ursache dieses Phänomens = (Über)Sättigung des OK 3-Ausganges läßt sich mit VR 3 beseitigen, der in den damaligen Schaltungen noch nicht vorgesehen war.
Mit justierbaren Adaptern wie 2.3 oder 2.4 läßt sich also der eigentliche Pferdefuß von Optokopplern umgehen, nämlich fehlerträchtige Zeitverfälschungen der übertragenen Bits, deren Ausmaß zudem noch stark von den uneinheitlichen(!) Spannungen und Impedanzen am jeweiligen COM-Port abhängt.
Diese bei Kauf-Adaptern reklamationsträchtige Problematik vermute ich als eigentlichen Grund, warum dort der Trend weg von den Optokopplern führt - freilich zum Preis eines höheren Beschädigungsrisikos von PC und Bordelektronik unter Worst-Case-Bedingungen.
Das zählt aber beim Verkauf wiederum nicht. Wichtiger ist da die Gewißheit, daß ein sinnvoll konzipierter Adapter ohne Optokoppler praktisch an jedem PC läuft und daher zumindest keine Kompatibilitäts-Reklamationen zu erwarten sind.
Wer Kommunikationsprobleme mit einer früheren Optokoppler-Adapterversion hat und sie nicht auf 2.3. oder 2.4 umbauen will, könnte einmal die 1 k-Widerstände in Reihe zu den OK-Eingängen gegen 1,5 oder 2,2 kOhm austauschen bzw. bei OK 3 evtl. Werte bis ca. 6,8 kOhm ausprobieren (solange der Adapter noch erkannt wird).
Wenn die durch den Adapter verfälschte Länge der übertragenen Bits vorher (teilweise) im Error-Bereich lag, kann sie so mit etwas Glück in den „grünen" Bereich gezogen werden.
Ein sorgfältig justierter 2.4 sollte IMO aber zuverlässig für alle derzeitigen Ansprüche der VAGCOM-Praxis ausreichen, auch wenn wechselnde Betriebsspannungen (Motor läuft oder steht, Ladezustand der Batterie) noch geringe Verfälschungen der übertragenen Bitlänge verursachen.
Eine entsprechende „Reparatur" mit zusätzlichen Bauteilen könnte ich nachliefern, wenn Erfahrungen zeigen sollten, daß bei anspruchsvollen = besonders schnellen Kommunikationen die Trimmer immer wieder nachgestellt werden müssen, je nachdem ob der Motor steht oder läuft.
Sorry für den Frust der VAGCOM-Anwender, die mit meinen früheren Bauvorschlägen Dialogprobleme hatten oder haben - und meinen neidischen Glückwunsch an diejenigen, deren Noxon-Minimaladapter (zufällig) so gut mit ihrem Diagnose-PC harmoniert, daß bisher keine Probleme auftraten