Frequenzweichen - Elkos - Rat von den Fachmännern

Hallo,

ich hab eine in den Augen von allen, die E-Technik studiert haben, sicher saublöde Frage... und zwar hab ich schon mehrfach die Serienhochtöner von VAG-Fahrzeugen instand gesetzt, wenn sie gekratzt haben.... und zwar, indem ich den Serien-Elko (der ja als Frequenzweiche fungiert) rausgeschmissen hab (ausgetrocknet) und gegen Bipolare Hifi-Elkos, die mir unser Hifiladen verkauft hat, getauscht habe...

nun habe ich wieder Lautsprecher daliegen, die schnellstmöglich überholt gehören... Serie sind 6,8µF verbaut... Grundlage meines Problems ist, dass ich den Hifi-Laden ca. 80km entfernt habe und sich die Fahrt dafür nicht lohnt und ich mehrere 1000er-Packs normale Elkos rumliegen habe.


Meine Fragen daher:

- Wie errechnet sich die Trennfrequenz aus der Kapazität (4,6 µF hätte ich zum Beispiel da)
- Müssen's bipolare sein, oder kann man stinknormale Elkos nehmen?



gegoogelt habe ich bereits, komme aber auf 3 Aussagen:

- es geht nicht
- es geht, da die Elkos ein gewisses Maß an Falschpolung aushalten
- man kann 2 Elkos doppelter Kapazität entgegengesetzt schalten, um daraus einen bipolaren zu machen


Diese Aussagen sind NICHT von mir, sondern ergoogelt, und tragen nicht zu meiner Beruhigung bei...


der verbaute Elko ist meiner Ansicht nach KEIN bipolarer Elko, da er auf der einen Seite eine Kerbe hat, und auch beide Beinchen auf einer Seite hat - die bipolaren, die ich bisher verbaut haben, waren ohne Kerbe und hatten die Beine links und rechts.



Hoffe, mir hilft jemand


Grüße
Georg

Ibiza1986 hat folgendes geschrieben:

- Wie errechnet sich die Trennfrequenz aus der Kapazität (4,6 µF hätte ich zum Beispiel da)

Die Trennfrequenz ist direkt proportional zum verwendeten Elko. Gehst du also von 6,8 auf 4,6, so senkst du die Trennfrequenz um ca 1/3. Das würde ich dem Hochtöner nicht unbedingt antun. (Wobei er auch jetzt ja nur mit einer Steilheit von 6dB entkoppelt ist und daher auch im Serienzustand noch recht tiefe Frequenzen abbekommt. -> LC Kombination würde die doppelte Trennschärfe bieten, aber entsprechend sollte auch der Tieftöner entkoppelt werden, würde ich für die Serientröten nicht machen.)

Solltest du vorhandene Elkos verwenden wollen und keine passenden zur Hand haben: In Parallelschaltung erhöht sich die Kapazität (verdoppelt, verdreifacht... je nach Anzahl der Elkos). Bei Serienschaltung reduziert sie sich entsprechend (halbiert, ...). Drei 4,6 parallel mit weiteren drei parallelen 4,6 in Serie kommen gut an die 6,8 ran...

Ibiza1986 hat folgendes geschrieben:

Müssen's bipolare sein, oder kann man stinknormale Elkos nehmen? - es geht, da die Elkos ein gewisses Maß an Falschpolung aushalten - man kann 2 Elkos doppelter Kapazität entgegengesetzt schalten, um daraus einen bipolaren zu machen

Eine gewisses Spannung im verpolungsfall schon aus, jedoch ist die Spannungshöhe nicht spezifiziert und daher Zufall. Würde ich mir nicht so einbauen.

Die zweite Aussage ist korrekt und wäre auch mein Vorgehen, wenn ich keinen Zugriff auf bipolare hätte. (in deinem Fall also am besten 3x 4,6 parallel in eine Richtung und nochmals 3x 4,6 in Serie dazu, wobei die Polarität umgekeht werden sollte.

Ibiza1986 hat folgendes geschrieben:

der verbaute Elko ist meiner Ansicht nach KEIN bipolarer Elko, da er auf der einen Seite eine Kerbe hat, und auch beide Beinchen auf einer Seite hat - die bipolaren, die ich bisher verbaut haben, waren ohne Kerbe und hatten die Beine links und rechts.

Kerbe? Üblicherweise haben gepolte Elkos ein Minuszeichen aufgedruckt mit Pfeil auf ein Bein.
Die "Beinanordnung" (axial / radial) hat nichts mit der Polarität zu tun. Es gibt bei beiden Typen beide Ausführungen.

Grüß
Guste

hi,

danke für die ausführliche Antwort

mit kerbe meine ich eine Einschnürung rundum, minus steht auf dem teil nicht drauf oder an der Stelle, an der er an den HT geklebt ist...
Beim Nachdenken nun is mir aber auch aufgefallen, dass das eben nix mit dem Anzeichen, wo minus und wo plus ist zu tun hat, sondern eben einfach "so" ist.


ich mach morgen mal ne genaue Bestandsaufnahme, was ich so an Elkos da habe. vlt finde ich ja sogar einen mit 6,8µ... und dann sollte ich ja einen sorum, einen sorum schalten oder? also wie in der Schaltung unten schnell mal hingekritzelt, ja?

Hoffe ich hab jetzt keinen Denkfehler drin.

Ibiza1986 hat folgendes geschrieben:

vlt finde ich ja sogar einen mit 6,8µ... und dann sollte ich ja einen sorum, einen sorum schalten oder? also wie in der Schaltung unten schnell mal hingekritzelt, ja?

Nö.

Weil:

Ibiza1986 hat folgendes geschrieben:

gegoogelt habe ich bereits: - man kann 2 Elkos doppelter Kapazität entgegengesetzt schalten, um daraus einen bipolaren zu machen

bzw:

Ibiza1986 hat folgendes geschrieben:

In Parallelschaltung erhöht sich die Kapazität (verdoppelt, verdreifacht... je nach Anzahl der Elkos). Bei Serienschaltung reduziert sie sich entsprechend (halbiert, ...).

Die Polarität hast du aber richtig wieder gegeben.

Gruß
Guste

ah okay, dann denk dir jeden Elko doppelt... habs überlesen, war wohl zu spät... siehe jetzige Anlage...

hoff jetzt passts... gilt wieder für die besagten gleichen Elkos wie oben, war nur zu faul, 4x noch die Kapazität mit einzufügen.

jup, so gilt's wenn du 6,8µF Elkos findest.

Solltest du nur die 4,6µF finden, so nimm drei statt zwei parallel. Ergibt dann auch grob dass doppelte von 6,8.

Gruß

ja,

hab 6,8µF gefunden, funktioniert. danke für deinen Rat leider bist nen Rang über mir, sonst hättest du nen +Punkt gekriegt - also fühl dich zumindest so