Belastbarkeit Schmiernippel

Mich würde mal Eure Meinung interessieren.
Ein Schmiernippel ('Gegenstück' der Fettpresse) ist ja nur eine Kugel, die in eine Richtung durchlässt und in die andere zu macht.

Eine Handhebelpresse erzeugt bis 400bar, der Panzerschlauch ist mit 1000bar Platzdruck angegeben. Heisst dies, dass auch der Schmiernippel 400 bar von innen gegen ihn drückend aushält? (ohne zu platzen und ohne undicht zu werden)

Danke!

Mfg Klausi

Richtig aber die Schwachstelle ist das Gewinde, wenn das ZB im Alu steckt oder nur wenig tief ist, dann hält das eben nicht 400 Bar!
Einspritzleitungsverschraubungen halten ja zB. auch ein Vielfaches.

Hallo,

bei Schmiernippeln in ALU ist sehr zu empfehlen, den Einbau so zu wählen, daß das komplette Gewinde vom Schmiernippel trägt.
Dann klappts aber problemlos. Selber getestet in diversen ALU-Teilen wie z.B. Fußbremshebel oder Umlenkung vom Cross-Motorrad*.

*= Bei Kawa aufgrund vernünftiger Abdichtung nicht notwendig bei der Umlenkung, hatte leider vor den Kawas ein Klo gekauft, wo man das zur Vermeidung ständiger defekter Lager tun musste.

Viele Grüße, Rainer

Die ? 400 Bar max ist aber in der Praxis nur interessant, wenn das zu schmierende Lager verostet ist und nix mehr hineingeht.
Bei normaler Schmieranwendung sind das vl 20 bis 100 bar? wobei das meiste durch das kleine Loch mit der Kugel erzeugt wird. Langsam reindrücken hilft.
Welche Verwendung soll das denn haben wo bis 400 bar Innendruck da sind?

Eigentlich nur Interesse halber. Die 1000 bar Berstdruck auf dem Schlauch haben mich gucken lassen, weil ich sofort an den Nippel dachte. Und dann an die 200 bar CO2 Buddel. Und dann wieder dieser Mininippel..

Na sei's drum.

Danke!

Hallo!

Also ich kenne das noch vom Trabi, wo die Vorderachs-Schwenklager manuell mit der Fettpresse abgeschmiert wurden.
Wenn da mal längere Zeit nichts gemacht wurde, musste man da schon ganz schön pressen, bis man das alte, vertrocknete Fett und den ganzen Dreck rauspressen konnte, und neues Fett hineingebracht bekam.
Manchmal ging das auch garnicht.
Ich weiss, im LKW-Bereich gab es auch pneumatisch betriebene Fettpressen, die bis 1000 bar geschafft haben.

Also zum Verständnis:

Bei kleinen Querschnitten sind extrem hohe Drücke wirklich kein Problem.
Die Rechnung ist ja ganz einfach:
1 Bar = 1 Kg pro Quadratzentimeter.
Wenn ich jetzt mal ein Heizungsrohr mit 20 mm Innendurchmesser anneheme, und da 400 Bar draufgebe:
Das ergibt eine Rohrmantelfläche von ca 6.cm² pro cm. Rohrlänge. Das ergibt eine Kraft von 2400 Kg, die auf die Rohrwandung wirkt.

Im Schmiernippel mit angenommen 2 mm Durchmesser der Bohrung ergibt die Mantelfläche ungefähr 0,6 cm² pro cm Länge.
Bei 400 bar würden dann nur 240 Kg auf den cm. Mantelfläche drücken.
Und da die Schmiernippel nicht gerade dünnwandig sind, werden die wohl locker auch 2000 bar verkraften.

Mir hat es ebenfalls noch keinen Schmiernippel zerrissen, auch nicht mit der pneumatischen Fettpresse.
Wir haben in manchen Geräten auch sogenannte Schlagnippel, die haben kein Gewinde, sondern werden in das Schmierloch eingeschlagen (wenn genug Materialstärke vorhanden ist). Selbst diese halten dem Druck problemlos stand.
Das einzige was mal geplatzt ist war ein Panzerschlauch einer Fettpresse, ist schon beeindruckend wenn das Fett da stecknadeldünn zehn Meter weit rausschießt.

Zitat:

ist schon beeindruckend wenn das Fett da stecknadeldünn zehn Meter weit rausschießt.

Solange es keinen erwischt. Ich meine dass das bei den dort herrschenden Drücken ähnlich gefährlich ist wie ein Düsenprüfstand.

Im übrigen gibt es auch Fettpressen ohne Schlauch, welche sich direkt am Schmiernippel abstützen. Das ist dann eher was für die Angsthasen, die befürchten dass das Gewinde ausreißt

vwSchrauber hat folgendes geschrieben:

Ich meine dass das bei den dort herrschenden Drücken ähnlich gefährlich ist wie ein Düsenprüfstand.

Ähnlich? Ich denke mal wesentlich gefährlicher.

Aber nicht von den Drücken her -gefährlicher-, sondern eher vom Medium. Dünnes Prüföl wird nur ein paar cm um die Austrittsstelle gefährlich sein, da der Strahl recht bald zerfällt. Fett verhält sich da ganz anders......

vwSchrauber hat folgendes geschrieben:

Aber nicht von den Drücken her -gefährlicher-, sondern eher vom Medium. Dünnes Prüföl wird nur ein paar cm um die Austrittsstelle gefährlich sein, da der Strahl recht bald zerfällt. Fett verhält sich da ganz anders......

Das meinte ich ja auch. Drücke aber auch, Öffnungsdruck einer ESD ist ja "gerade" mal 190-220bar.

Fettnippel im Auge ist das Problem. Aber ist ja alles hypotehtisch.