Sicherung für Bremslicht mit Anhängerkupplung.

Hi!

Es landen immer mal ältere Autos bei mir, Golf, Passat, Audi A3 gestern, wo die Vorglühwendel blinkt.
Ist ja üblich, dass man da zuerst nach dem Bremslicht schaut, und dann ev. nach dem Bremslichtschalter.

Oft haben die betroffenen Autos eine Anhängerkupplung, und wenn man die Fahrzeughalter fragt, sind sie in letzter Zeit mal mit Anhänger gefahren, und kann das damit zusammenhängen, hört man oft ein ja.

Na, bei uns existieren noch viele Anhänger aus DDR-Zeiten, mit entsprechender verbastelter / vergammelter Urzeit-Elektrik, hab das immer darauf geschoben.

Gestern bei dem A3 war nur die Sicherung defekt.

Frage dazu: Die Sicherung ist 10A.
Bei Anhängerbetrieb leuchten 4 Glühlampen a 21 Watt, das 3. LED-Bremslicht lasse ich mal unbetrachtet.
Haben wir also 84 Watt, macht bei 12 V also 7 Ampere. Glühlampen sind Kaltleiter, die beim Einschalten wesentlich mehr Strom aufnehmen.

Kann man davon ausgehen, dass so eine Anlage korrekt ist? Sollte man da 15A- Sicherungen einsetzen, oder wie sollte das denn techn. korrekt sein?

Die Stärke der Sicherung hängt einzig und allein vom Querschnitt der Leiter ab. Wenn die neue Sicherung im Anhängerbetrieb nicht sofort durchbrennt passt alles und ich würde mir keine Sorgen machen. Ich würde die Leiter nicht eigenmächtig um weitere 5A belasten.

VG
Andreas

Dem Original-VW Elektrosatz für den Passt 3C Variant (Hella) liegen 2 Sicherungen a 15 A bei, die jeweils etwa die Hälfte der Anhänger-Beleuchtung absichern. Ausserdem gibt es noch eine 5 A Sicherung für die Versorgungsspannung zum Anhängersteuergerät.

Könntest du bitte den Zusammenhang zwischen blinkender Glühwendel und Anhänger erklären?

Bei meinem 3C wurde bei der Auslieferung eine AHK schlampig nachgerüstet. Das Steuergerät war nicht an Karosserie verschraubt sondern lag mit Schaumstoff umwickelt hinter der Verkleidung. Nach 4 Jahren war das Steuergerät vom Umherfliegen defekt, die falsch verlegte Verkabelung durchgescheuert und hatte einen Kurzschluss.

Folgende Symptome hatte ich: Motor startet nicht automatisch aus Start Stopp, selten blinkende Glühwendel, Einparkhilfe zeigt Anänger, grundlos Alarme, durchgebrannt Sicherung. Aufgrund der Glühwendel wurden beim freundlichen AGR und Druckdose getauscht sowie Kabelbäume am falschen Ende vom Auto zerpflückt.

Nachdem ich mit VCDS die AHK als Übeltäter identifiziert und getauscht hatte, verschwanden alle Probleme, wobei die Glühwendel auch nach dem Besuch beim Freundlichen nicht mehr geblinkt hat.

cj77 hat folgendes geschrieben:

Könntest du bitte den Zusammenhang zwischen blinkender Glühwendel und Anhänger erklären?

Das war bei Fahrzeugen aus der PQ34 Plattform bzw. aus Fahrzeugen dieser Zeit so üblich. Da sie zu 98% keine Lampenüberwachung hatten, wurde zumindest das Bremslicht, da eben extrem wichtig, vom MSTG überwacht und ein Komplettausfall per blinkende Glühwendel (=schwerer Fehler) signalisiert.

Steffen G hat folgendes geschrieben:

Haben wir also 84 Watt, macht bei 12 V also 7 Ampere. Glühlampen sind Kaltleiter, die beim Einschalten wesentlich mehr Strom aufnehmen. Kann man davon ausgehen, dass so eine Anlage korrekt ist? Sollte man da 15A- Sicherungen einsetzen, oder wie sollte das denn techn. korrekt sein?

Das passt schon so zusammen. Bedenke, dass die Sicherung ebenfalls ein Kaltleiter ist und eine sehr träge Charakteristik hat. Die <=1s, bis Bremslichter voll glühen, kann der Strom ruhig drastisch über den 10A liegen.

Der 10 fache Strom kann etwa für 1s fließen, bis die Sicherung auslöst. Der doppelte Strom sogar für etwa 100s.
Das ist zwar nur beispielhaft, aber so grob dürften die Werte hinkommen.

Dein Problem dürfte also weniger von Überlastung durch zu viele Leuchtmittel kommen, sondern eher durch einen satten Kurzschluss im Anhänger.

Grüße
Guste

Hallo!

Danke für deine Ausführung.

guste100 hat folgendes geschrieben:

Dein Problem dürfte also weniger von Überlastung durch zu viele Leuchtmittel kommen, sondern eher durch einen satten Kurzschluss im Anhänger.

So habe ich das dem Fahrzeugbesitzer natürlich auch gesagt.
Allerdings ist das nicht der erste, dem ich das gesagt habe. Häuft sich halt, deshalb auch die Frage.
Und dass all die Anhänger gerade im Bremslicht einen Kurzschluss haben sollen, erscheint mir schon zweifelhaft.

Gibt es vielleicht noch Diagramme / Statistiken, wie oft so eine Sicherung solche "Belastungsproben" aushält?
Das wird ja auch so wie bei den Glühwendeln sein, dass die schwächste Stelle am stärksten belastet wird, überhitzt, ev. Risse bekommt, und das war es dann. Irgendwann mal.

Es ist aber auch sicher, dass es überhaupt an den Anhängern liegt?

Bei Bremslicht und Fahrzeuggeneration Golf 4, Passat 3B(G) fällt mir da spontan auch die Kabeldurchführung zur Heckklappe ein. Und wer mit Anhänger fährt, das sagt mir die eigene Erfahrung, ist gerade dann auch gerne mal am Kofferraum zu Gange.

Ich denke auch, dass es sich bei den Beobachtungen um eine nicht nachvollziehbare Häufung von womöglich unterschiedlichen Fehlerquellen handelt. Aber gerade bei einem Anhänger halte ich Kabelbruch bei ordentlicher Verlegung für unwahrscheinlich. Vorstellen könnte ich mir Korrosion oder Kurzschluss durch Wassereintritt bei den Heckleuchten des AH.

Zitat:

Allerdings ist das nicht der erste, dem ich das gesagt habe. Häuft sich halt, deshalb auch die Frage. Und dass all die Anhänger gerade im Bremslicht einen Kurzschluss haben sollen, erscheint mir schon zweifelhaft.

Ich hatte das schon, Plastik-Innenleben der Rücklichter hat sich mit der Zeit aufgelöst. Einige Schlaglöcher tun dann ihr weiteres. Würde ich daher nicht pauschal ausschließen.

Viele Grüße, Rainer

Hallo!

Danke für die hilfreichen Antworten.
Na, werde ich mal abwarten, ob überhaupt, und wann das Auto wieder da ist.

Das erfahre ich dann schon, ob es wieder bei einer Fahrt mit dem Anhänger passiert ist.

Ansonsten, der Tipp mit dem Heckklappen-Kabelbaum ist auch gut, daran hab ich garnicht gedacht.
Nach dem Fahrzeugalter zu urteilen, dürfte dort auch ein mächtiger Kabelsalat sein.