Kupplung rupft beim Anfahren + warmem Wetter (A4 Avant AFN)

Hallo Mitschrauber,

in der SuFU mit "Kupplung rupft" findet man sehr viele Einträge, die auf echte Kupplungs- bzw. ZMS-Probleme hindeuten.

Bei mir ist dieses Rupfen schon seit Jahren vorhanden, aber immer nur wenn der Motor und Getriebe RICHTIG warm sind (min. 200 km Wegstrecke auf der BAB).
Somit ist es zwar recht unangenehm, aber taucht bei mir eher selten auf.

Doch jetzt steht mein Wagen bei 36°C Außentemperatur im Freien (aber Motor noch kalt) und siehe da: Die ganze Fuhre schüttelt sich beim Anfahren!

Meine Folgerung:
Es ist nicht die Kuppplung oder Öl aus einem Simmering, denn die sind ja noch "kalt", sondern es ist die Motorlagerung, die jetzt bei den hohen Temperaturen irgendwie weich wird.
Somit lässt sich auch der oben beschriebene Effekt deuten: Nach einer längeren BAB Fahrt sind die Motorlager durch die Motorabwärme auch auf Temperatur.

Jetzt zu den eigentlichen Fragen, da der probeweise Ausbau der Lager nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig erscheint...
1. Welche Lager könnten betroffen sein?
2. Kann man es den Lagern ansehen?
3. Was kosten die Dinger?

MfG Kassen

Zitat:

Bei mir ist dieses Rupfen schon seit Jahren vorhanden, aber immer nur wenn der Motor und Getriebe RICHTIG warm sind (min. 200 km Wegstrecke auf der BAB). Somit ist es zwar recht unangenehm, aber taucht bei mir eher selten auf.

Trennt sie denn noch einwandfrei, wenn dieser Zustand eintritt, oder klemmen die Gänge beim schalten?

Wenn sie nicht mehr richtig trennt --> Pilotlager klemmt.

Ist mir bei meinem AJM (gleiches Prinzip) bei einer längeren Urlaubsreise passiert. Nachdem der Wagen wieder abgekühlt war, schien alles in Ordnung. Auf der Heimfahrt an der kroatischen Grenze hat sich dann das Lager soweit verabschiedet, das man bei laufendem Motor keinen gang mehr einlegen konnte. Zuerst dachte ich an einen Kupplungsdefekt. Somit habe ich das Auto vorsichtig 1200KM nach Hause getragen.

Unter normalen Bedingungen wäre der Schaden evt. nicht entstanden.

Leider musste ich die Getriebeeingangswelle mittauschen, da die Lagerfläche stark beschädigt war. Vom Pilotlager war dann außer Metallpulver nichts mehr übrig.

Hallo BM,

sie trennt, egal ob kalt oder warm, einwandfrei.

Die Gänge lassen sich allerdings bei großer Hitze und warmem Motor etwas schlechter einlegen.
Normal fluscht das Getrieb einwandfrei.
Das Ganze ist ja auch nicht mehr neu: 230.000 km und fast 14 Jahre.

MfG Kassen

Hallo,

da hänge ich mich mal dran. Das Problem kenne ich auch, seit ich vor 7 Jahren meinen Passat gebraucht gekauft habt. Das Rupfen tritt an eher warmen Tagen und nach längerem Fahrbetrieb auf.
Teilweise hat man das Gefühl, dass es den Motor aus der Verankerung reißt. Dazu kommen Schlaggeräusche - das ist jeweils die extremste Ausprägung des Fehlers. Passiert hauptsächlich im 1. Gang beim Anfahren und weniger stark auch im Rückwärtsgang.

Vor einigen Jahren, als ich mich damit noch nicht abfinden wollte, hab ich mal im dritten Gang die Kupplung rauchen lassen. Danach war es einige Tage besser. Insofern ist die Orientierung in Richtung Lagerung vielleicht auch nicht unbedingt richtig.

Bye
pax

Zitat:

Insofern ist die Orientierung in Richtung Lagerung vielleicht auch nicht unbedingt richtig.

Ist auch gut möglich, nur wenn es das Lager doch sein sollte und richtig verreckt, dann wird es auch richtig teuer.

Vielleicht hat sich dein´s ja schon in Luft aufgelöst Schaltschwierigkeiten gibts denn nicht mehr, doch das rupfen wäre damit erklärt -- kann sein -- muß aber nicht.

Zitat:

Hallo BM, sie trennt, egal ob kalt oder warm, einwandfrei. Die Gänge lassen sich allerdings bei großer Hitze und warmem Motor etwas schlechter einlegen. Normal fluscht das Getrieb einwandfrei.

So fing das bei mir auch an, nachdem ich den Apparat von Düsseldorf bis hinter Rosenheim wirklich gestocht habe.
Ab Östereich (Tempo 130km/h) gings wieder besser. Am Urlaubsort sind wir dann ca. 1000km gefahren, wo nur ein leichtes rupfen zu spüren war. Auf der Rückfahrt -- siehe oben.

pax hat folgendes geschrieben:

Teilweise hat man das Gefühl, dass es den Motor aus der Verankerung reißt. Dazu kommen Schlaggeräusche - das ist jeweils die extremste Ausprägung des Fehlers. Passiert hauptsächlich im 1. Gang beim Anfahren und weniger stark auch im Rückwärtsgang. pax

Ja, kann ich nur bestätigen!
Wenn ich genau überlege, ist es rückwärts mit Anhänger (also mit viel Last) den Berg hoch besonders auffällig.

Zitat:

Vor einigen Jahren, als ich mich damit noch nicht abfinden wollte, hab ich mal im dritten Gang die Kupplung rauchen lassen. Danach war es einige Tage besser.

Hast Du den Wagen in diesen Tagen dementsprechend warm gefahren?
Ich habe temperaturbedingt tage- bzw. wochenlang keine Probleme...

Blöde Frage (ich habe einfach noch nicht nachgeschaut): Wieviel Motorlager gibt es eigentlich bei meinem A4 (3 beim Motor und 2 beim Getriebe)?

Morgen werde ich mal die AKTE besichtigen

MfG Kassen

Zitat:

Hast Du den Wagen in diesen Tagen dementsprechend warm gefahren?

Ich hab diese Gewaltorgie gegen die Kupplung in einem Moment durchgeführt, in dem das Rupfen gerade massiv zu spüren war. Danach war es sofort weg. In den Tagen darauf waren die Randbedingungen so (längere Fahrten, warmes Wetter), dass sich der Fehler eigentlich hätte zeigen sollen - war aber eben nicht so. Den Versuch habe ich aber aus Mitleid mit der Kupplung nur 1x durchgeführt.

Bye
pax

Hallo Mitschrauber,

hier ein Update des doch schon etwas älteren Themas.

Den Grund für das Rupfen der Kupplung habe ich eher nebenbei gefunden .

Ich habe gefühlt eine Ewigkeit Probleme mit meiner Kurbelgehäuseentlüftung - immer wieder war die linke untere Seite des Motors mehr oder weniger stark verölt.
Und man sieht es immer nur von unten, wenn die Geräuschdämmung entfernt ist; von oben ist alles vom Schlauchgewirr verdeckt.
Mal war der Flansch dieses Kunststoffteils gerissen, mal war der Flansch verzogen oder die Dichtung plattgedrückt.
Mit anderen Worten: Es hat fast immer geleckt .
Bevor ich jetzt den Flansch endgültig mit einer Dichtungsmasse abdichten wollte, habe ich die originale Dichtung (schon wieder recht plattgedrückt) gegen eine NBR Runddichtung 28x3,5 getauscht. Sie ist etwas dicker, passt aber trotzdem in die vorhandene Nut.
Jetzt das Gebilde wieder montiert und seit mehr als 3000 km ist alles dicht .

Und das Beste zum Schluss:
Seitdem habe ich, trotz langer Fahrten (=heißer Motor), überhaupt kein Problem mehr mit der rupfenden Kupplung.
Es müssen wohl geringe Mengen dieses Öls in die Kupplungsglocke gelangt sein, die dann zu diesem Problem geführt haben .

BTW: Ich habe mich früher schier umgebracht, um mit einer langen Innensechskantnuss an die Schrauben des Flansches der KGE zu kommen.
Abhilfe: Einfach den Kraftstofffilter aus der Halterung herausnehmen und die im Wege liegenden Kühlmittelschläuche mit einem Ratschengurt leicht zur Seite ziehen.

MfG Kassen

Diese Selbstheilung ist schwer vorstellbar. Wenn die Kupplung verölt ist, ist sie verölt. Das verschwindet auch nicht unmittelbar nach Beseitigung eines Öllecks. Außerdem, ein Leck an der beschriebenen Stelle wird auch nicht unbedingt zu Öl auf der Kupplungsscheibe oder Druckplatte führen. Das läuft nach unten.
hg
Herbert