Hallo Leute!
@
ulf, jan:
Zitat: |
Die höheren Drehzahlen sollen die Einlaufstrecke der Kolbenringe an den Zylinderwänden auf eine möglichst große Länge bringen (wie Jan schon schrieb). |
Die Elastizität der Bauteile des Kurbeltriebs dürfte sich bei Maximaldrehzahl nur im Bereich von Hundertstel oder allerhöchstens Zehntel-Millimeter (so viel glaube ich jedoch nicht) bewegen.
Dazu kommt, dass die Kolbengeschwindigkeit in der Nähe der Totpunkte praktisch Null ist, die Relativbewegung also nicht nennenswert ist. Somit kann man nicht wirklich von einem Einlaufvorgang in den Umkehrzonen des Kolbens sprechen.
Zitat: |
Der Anpreßdruck wird dort ja durch die Kolbenringe selbst erzeugt.
|
Das stimmt, allerdings wird die radiale Anpresskraft der Kolbenringe maßgeblich vom Zylinderdruck bestimmt. Ein Kolbenring ist so ausgelegt, dass der Gasdruck hinter den Ring (Innenseite) kriechen kann, um die zur Abdichtung notwendige Anpresskraft zu erzeugen. Gleichzeitig wird der Ring durch die Druckkraft axial an die dem Brennraum abgewandte Seite der Kolbenringnut im Kolben angepresst und sorgt so für die axiale Abdichtung.
Die Schlussfolgerung daraus ist, dass man den Motor auch ein wenig belasten muss, um einen effektiven Einlaufvorgang der Zylinderlaufflächen zu erzielen. Aber natürlich in Maßen!!!
Zitat: |
Hm, sind das auch Kolbenpumpen (also prinzipiell wie ein 4Takter aufgebaut), oder andere Bauformen? |
Es handelt sich dabei u.a. auch um Kolbenpumpen, nämlich Axialkolbenpumpen und Radialkolbenpumpen. Ein sehr spezielles Exemplar befindet sich in jedem TDI, die Dieseleinspritzpumpe!!
Allerdings sind unsere Einheiten auf wesentlich höhere Leistungen und niedrige Pulsation getrimmt.
Die Nenndruckbereiche liegen bei den Axialkolbenpumpen bei 280 bis 350 bar, für spezielle Anwendungen auch bis zu 500 bar.
Die Radialkolbenpumpen decken eher Sonderanwendungen mit besonders hohen Drücken ab, die in der Regel bei ca. 700 bar liegen.
Bei näherem technischen Interesse kannst Du mir gerne eine private Nachricht schicken. Ich denke nähere Ausführungen sind im Rahmen dieses Forums eher off topic.
Zurück zum
Einfahren: Ich denke das gerade häufig wechselnde Lastzyklen wichtig sind, um einerseits die nötige Anpressung der Bauteile zu erreíchen und um andererseits aber auch einen gewissen "Pumpeffekt" zu erzielen (Atmen der Spalte), der den Abtransport des Abriebs begünstigt.
Gruß
Alex
AUDI A3 1.9 TDI, EZ 12/96, ursprüglich MKB AGR, umgebaut zum AHF mit GT1749V-Lader, verkauft mit 250tkm
Golf 4 1.9 TDI, EZ 1/98, MKB ALH, jetzt auch mit GT1749V-Lader, verkauft mit 300tkm
Touran 1.9 TDI, EZ 09/2004
Audi A4 Avant 2.0 TDI, EZ 03/2010