Futter für die Biodieselhasser

Moin Schrauber,

jetzt hat es mich als Biodiesel-Vielfahrer offensichtlich auch erwischt. Meine ESP fängt an zu sabbern. Und zwar in dem Bereich, wo Gußeiserne Teil an das Aluteil grenzt. Dort sifft es ein wenig heraus. Nicht viel, aber es reicht, daß es am Motorblock hinunterläuft und unten abtropft.
Festgestellt wurde das heute in der Werkstatt. Eigentlich sollten die nur die untere Motorabdeckung wieder festschrauben. Diese hatte sich mit einem durch Gras verdeckten Baustumpf angelegt und gelöst. Und wo das Teil einmal los war, kamen wir dem Leck auf die Schliche.
Der Wagen hat nun in 22 Monaten 96.500 km zu ca. 95% mit Biodiesel gelaufen. Da er noch in der Garantie ist und unter 100.000km auf der Uhr hat, will die Werkstatt daraus eine Garantiereparatur machen. Schließlich sei der Wagen für Biodiesel freigegeben und dann muß VW da eben durch, auch wenn BOSCH eine BD-Freigabe verweigert (Aussage der Werkstatt).
Mal sehn, was daraus wird. Gibt es mit solchen Fällen schon Erfahrungen?
Nächste Woche kommt eine neue Pumpe rein...

Grüße

Eike

Wenn du deine Werkstatt auf deiner Seite hast, ist schon viel gewonnen.

Das Freigabe-Hick-Hack zwischen VW und BOSCH ist schon so alt wie der BioDiesel und endete oft auf den Schultern des verwirrten Kunden.
Auto-bild, Stern-tv und Konsorten haben da alle schon mal drueber "berichtet".

VW gibt alle TDI ab einem bestimmten Baujahr (war es 96 oder noch frueher) fuer BD frei und BOSCH sagt "njet" zu einer generellen Freigabe.


Interessanterweise sind die neuesten TDI (z.B. die 2.0 TDI im Touran) NICHT mehr von VW fuer BD freigegeben.

Zum Glueck komm ich oft genug nach Luxemburg - z.Z. 64 Ct/l
Da fahr ich ganz ungeniert DinoDiesel...

m;

Hallo,

eike hat folgendes geschrieben:

Und zwar in dem Bereich, wo Gußeiserne Teil an das Aluteil grenzt. Dort sifft es ein wenig heraus.

erstmal mein Beileid .
Falls es nicht klappt mit der Garantie: der O-Ring, der da undicht ist, kostet 2€ bei Bosch. Die Reparatur kann jeder Schrauber machen, wenn er 2-3 Dinge beachtet.

Gruß Uli

Hallo Eike,

Das die Werkstatt auf deiner Seite ist, ist auf jeden Fall schon mal schön (und leider viel zu selten).
Schließlich sei der Wagen für Biodiesel freigegeben und dann muß VW da eben durch, auch wenn BOSCH eine BD-Freigabe verweigert (Aussage der Werkstatt).

Da gibt's meines Wissens leider einen Haken bei den Formulierungen: VW hat die älteren Fahrzeuge für 'normgerechten' Biodiesel freigegeben. Dein Problem ist nun, daß du keinen normgerechten Biodiesel getankt hast.

Begründung: Es gibt keinen normgerechten Biodiesel. Es gibt zwar zwar einen Norm-Entwurf. Aber verabschiedet ist der Entwurf noch nicht (jedenfalls bis vor einem Jahr).

Somit hast du (in den Augen von VW) den Fehler begangen, denn du hast 'nicht normgerechten' Biodiesel getankt und für ungenormten Biodiesel ist deiner nicht freigegeben.

Aber vielleicht hast du ja Glück, und die Werkstatt bekommt das mit VW irgendwie hingedreht.

Gruß
Privat, der dir die Daumen drückt

Uli S. hat folgendes geschrieben:

Falls es nicht klappt mit der Garantie: der O-Ring, der da undicht ist, kostet 2€ bei Bosch. Die Reparatur kann jeder Schrauber machen, wenn er 2-3 Dinge beachtet.

Hi Uli,

welche 2-3 Dinge?
Muss nicht die Welle gehont werden?

Hallo Eike,

Das die Werkstatt auf deiner Seite ist, ist auf jeden Fall schon mal schön (und leider viel zu selten).
Schließlich sei der Wagen für Biodiesel freigegeben und dann muß VW da eben durch, auch wenn BOSCH eine BD-Freigabe verweigert (Aussage der Werkstatt).

Da gibt's meines Wissens leider einen Haken bei den Formulierungen: VW hat die älteren Fahrzeuge für 'normgerechten' Biodiesel freigegeben. Dein Problem ist nun, daß du keinen normgerechten Biodiesel getankt hast.

Begründung: Es gibt keinen normgerechten Biodiesel. Es gibt zwar zwar einen Norm-Entwurf. Aber verabschiedet ist der Entwurf noch nicht (jedenfalls bis vor einem Jahr).

Somit hast du (in den Augen von VW) den Fehler begangen, denn du hast 'nicht normgerechten' Biodiesel getankt und für ungenormten Biodiesel ist deiner nicht freigegeben.

Aber vielleicht hast du ja Glück, und die Werkstatt bekommt das mit VW irgendwie hingedreht.

Gruß
Privat, der dir die Daumen drückt

Hallo,

ich zitiere einmal auszugsweise aus der Betriebsanleitung '3.2 Personenwagen Rat und Tat':

'Der Dieselkraftstoff muß der DIN 590 entsprechen.
RME-Kraftstoff (Biodiesel) entsprechend DIN E 51 606

Hinweise: Wenn Sie Kraftstoff verwenden, der von der Norm abweicht, kann das Kraftstofffilter verstopfen.'

An allen Biodieselzapfsäulen, an denen ich bisher getankt habe, klebte ein runder Aufkleber mit der Aufschrift: BIODIESEL nach DIN E 51 606.
Also habe ich Kraftstoff getankt, der den Vorgaben von VW (Vornorm DIN E 51 606) entsprach.
VW hätte in der Betriebsanleitung schreiben können: Wenn Sie Kraftstoff verwenden, der von der Norm abweicht, besteht die Gefahr von Motorschäden (Pumpenschäden, Leckagen,...). Das haben sie aber nicht geschrieben.
Jeder, der sich über einen verstopften Filter beschwert, kann man auf die Bedienungsanleitung und die Hinweise verweisen. Wenn aber die Pumpe undicht wird, oder sogar verreckt, kann die Verantwortung normalerweise nicht beim Kunden liegen, der nach Bedienungsanleitung nichts falsch gemacht hat.
Entweder der Wagen kann RME nicht ab und VW muß den Schaden beheben, oder der Kraftstoff wich so stark von der auf der Zapfanlage angegebenen Norm ab, daß der RME-Hersteller haften muß.
Gibt´s dazu schon ein rechtsgültiges Urteil? Soviel Alarm, wie darum gemacht wird, müßte es sowas doch schon geben.

Grüße

Eike

PS: da ich einen FW fahre und den Sprit bezahlt bekomme, habe ich selbstverständlich noch Kopien aller Tankbelege und könnte so nachweisen, wo der Sprit hergekommen ist.
Alle Tankstellen bei denen ich BD tanke haben den gleichen BD-Lieferanten: Connemann aus Leer. Und der gehört der Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung BIODIESEL an. Der Sprit sollte eigentlich OK sein.

haehnlein hat folgendes geschrieben:

Uli S. hat folgendes geschrieben: Falls es nicht klappt mit der Garantie: der O-Ring, der da undicht ist, kostet 2€ bei Bosch. Die Reparatur kann jeder Schrauber machen, wenn er 2-3 Dinge beachtet. Hi Uli, welche 2-3 Dinge? Muss nicht die Welle gehont werden?

Hallo Christian,

wieso das denn? Die ESP muß hochkant stehend geöffnet werden, das ist das eine. Sonst fallen einem alle Laufrollen und -Achsen durcheinander bzw. raus, wenn man den Hochdruckteil (Verteilerkopf/"rostiger Klotz") abnimmt. Der O-Ring selber ist ja schnell gewechselt, anschließend die kleinen Rückstellfedern für die Schiebemuffe mit Fett im Gußklotz festkleben, ebenso die Fußscheibe am Verteilerkolben festkleben. Die großen Kolbenrückholfedern (Zitat Joachim S.: "die gibts also wirklich" ) einsetzen und mit den Mittelfingern festhalten. Nun den Hochdruckteil wieder montieren (Verteilerkolben in die Bohrung einführen, Federn über die Stifte) und zuschrauben. Fertig. Hab ich im Frühjahr bei ner mechanischen VE vom AAZ so gemacht, und die läuft prima. Die VP37 ist ja untenrum mechanisch gleich, das muß genauso gehen.

Gruß Uli

Wie VW das handhabt weiss ich so nicht. Audi jedenfalls lehnt sämtliche Kulanz-oder Garantiereperaturen ab, wenn Biodiesel getankt wurde.

Bei unserem A6 TDI wollten sie auch wissen ob der mit Biodiesel betankt wurde....nein mit Benzin...naja, eh selbst zahlen , aber Audi zahlt nichts dazu.

Haben gerade jemanden dessen Wagen keine 40tkm (auch nen 2,5er) geschafft hat, und der das gern bezahlt hätte....bsiher 3 Anfragen und 3 Absagen.

Sie zahlen wohl nur in einem Fall bei Biodiesel Betankung.

Wenn man ihnen SÄMTLICHE Tankbelege vorweisen kann, wo der Wagen betankt wurde und ob diese Tanken das nach irgendwelchen besonderen Kriterien bekommen oder verarbeiten oder so.

Moin,

die neue Pumpe ist mitlerweile bei meiner Werkstatt eingetroffen. Mitwoch wird sie dann getauscht. Mal sehn, was danach noch so passiert.
Ich halte Euch auf dem Laufenden...

Grüße

Eike

Moin Schrauber,

ich habe nun meine Gurke mit einer neuen ESP aus der Wekstatt zurückbekommen.
Bei der Gelegenheit habe ich nochmal nachgefragt, ob es auf jeden Fall ein Garantiefall sei, auch wenn es eindeutig am Biodiesel gelegen haben sollte. Die Frage wurde mit ja beantwortet.
Da der Wagen noch keine 2 Jahre alt ist und er eine BD-Freigabe von VW hat, ist es ein Garantiefall, ohne wenn und aber. Eine Kilometerbeschränkung gibt es lt. Werkstatt nicht. Wenn er also schon 200000km auf der Uhr hätte, wäre es trotzdem ein Garantiefall gewesen.
Na egal, da der Tank eh fast leer war, bin ich erstmal Biodiesel tanken gefahren...

Grüße

Eike

Uli S. hat folgendes geschrieben:

Die ESP muß hochkant stehend geöffnet werden, das ist das eine. Sonst fallen einem alle Laufrollen und -Achsen durcheinander bzw. raus, wenn man den Hochdruckteil (Verteilerkopf/"rostiger Klotz") abnimmt. Der O-Ring selber ist ja schnell gewechselt, anschließend die kleinen Rückstellfedern für die Schiebemuffe mit Fett im Gußklotz festkleben, ebenso die Fußscheibe am Verteilerkolben festkleben. Die großen Kolbenrückholfedern (Zitat Joachim S.: "die gibts also wirklich" ) einsetzen und mit den Mittelfingern festhalten. Nun den Hochdruckteil wieder montieren (Verteilerkolben in die Bohrung einführen, Federn über die Stifte) und zuschrauben. Fertig. Hab ich im Frühjahr bei ner mechanischen VE vom AAZ so gemacht, und die läuft prima. Die VP37 ist ja untenrum mechanisch gleich, das muß genauso gehen.

Hi Uli,

ich dachte den Simmerring auf der ESP-Welle (um den geht es doch oder?) bekommt man raus, ohne die Pumpe auseinanderzubauen (wenn die Welle noch i.O. ist) . Henzo musste damals bei meiner Pumpe jedoch die Antriebswelle der ESP honen, da sie Verschleißspuren hatte->also auseinandernehmen.

Moin,

die neue Pumpe ist mitlerweile bei meiner Werkstatt eingetroffen. Mitwoch wird sie dann getauscht. Mal sehn, was danach noch so passiert.
Ich halte Euch auf dem Laufenden...

Grüße

Eike

Moin Schrauber,

seit einiger Zeit ist nun die neue Pumpe drin. VW hat es auf Gewährleistung gemacht und bisher nix berechnet.
Seit ich die neue Pumpe drin habe, verbraucht er lt. MFA deutlich weniger. Also habe ich beim Tanken auch mal den zweiten Zähler und den Kilometrezähler reseted und nun beim Tanken die Werte mal verglichen:
Laut MFA lag der Durchschnittsverbrauch über 940km bei 5,7 l/100km. Da ich den Wagen immer randvoll tanke (Entlüftungstrick), habe ich ihn diesmal genauso voll getankt wie letztes mal und anschließend mal nachgerechnet: 6,5 l/100km
Was soll ich da jetzt zu sagen? Kann jemand erklären, wieso mit der neuen Pumpe jetzt solch eine große Abweichung entstanden ist? fast 15% sind schon mächtig viel.
Vorher war es nicht so.

Grüße und ein frohes Weihnachtsfest

Eike

kann evtl. mit dem förderbeginn zusammenhängen. ich habe auch mal bei meinem 1z mit dem förderbeginn experimentiert. da hatte ich in richtung früh auch mehrverbrauch ( 5.2 etwa bei fast genau mittenkennlinie zu etwa 5,8 bei zu früher einstellung ). dafür war die kiste aber agiler. hast du den förderbeginn mal mit vag-com gecheckt ?

@Eike:

Na, hoffentlich bleibt jetzt alles dicht.
Die endgültige Norm für BD ist schon verabschiedet. Sie heißt DIN EN 14214 und löst die Vornorm DIN E 51606 ab.

kann evtl. mit dem förderbeginn zusammenhängen. ich habe auch mal bei meinem 1z mit dem förderbeginn experimentiert. da hatte ich in richtung früh auch mehrverbrauch ( 5.2 etwa bei fast genau mittenkennlinie zu etwa 5,8 bei zu früher einstellung ). dafür war die kiste aber agiler. hast du den förderbeginn mal mit vag-com gecheckt ?

Hallo,
leider steht mir VAG-com und ein Adapter nicht zur Verfügung. Aber agiler ist die Kiste nicht geworden. Nur der Verbrauch ist laut MFA gesunken. Real scheint sich da nichts geändert zu haben (so vom Gefühl und der Reichweite einer Tankfüllung her).

Wieso stieg bei Dir der Verbrauch bei frühem Förderbegin denn an? Es hieß hier doch schon mehrfach, daß sich durch einen frühen Einspritzbeginn der Verbrauch senken läßt, dies die Hersteller aber nicht machen, weil es gleichzeitig eine Erhöhung des NOx-Ausstoßes mit sich bringt.

Das mit der neuen Biodiesel-Norm höre bzw. lese ich hier jetzt zum ersten mal. Ich werde mal darauf achten, ob sich nun auch die Aufkleber an den Zapfsäulen ändern.
Hauptsache das hat jetzt nicht zur Folge, daß der getankte Kraftstoff einer anderen Norm als in der Bedienungsanleitung entsprach und deshalb alle Garantien abgeleht werden.

Grüße

Eike

@Eike:

Dann weiß ich ja auch mal was neues !

http://www.avd.de/presse/pd/2003_pd_kw44_3_06.html
http://www.transportweb.de/news.php/65258,de_nachrichten_tw