Nadelhubgeber (07-12-2003, 15:49)

hallo

wer kennt sich mit den nadelhubgebern aus. sind die in den 110PS motoren von den kanälen im inneren größer als die der 90PS motoren? der hintergrund meiner frage ist der, beim einspritzen wird ja im NHG die "nadel" verschoben und gibt über eine wiederstandsänderung den steuergerät die eingespritzte menge bekannt. das regelt dann ja über das mengenstellwerk die einspritzmenge hoch oder runter. falls in dieser überlegung ein fehler ist korrigiert mich bitte.
beim 110PS motor muß aber in der gleichen zeit mehr diesel durch (zumindest bei vollgas). arbeiten diese steuergeräte mit anderen wiederstandswerten oder sind die NHG größer dimensioniert um bei höherer menge ähnliche "verschiebung der nadel " zu erreichen.
oder noch anders. wenn man teoretisch eine NHG vom 110PS motor in einen 90PS motor einbaut, aber mit düsendurchmesser vom 90PS motor, was passiert dann.

mfg christian

@audi 80 tdi:

Deine Vorstellungen von der Funktionsweise eines NBF sind leider falsch

Der NBF regelt nicht die Dieseleinspritzmenge, sondern liefert lediglich die Rückführgröße zum Schließen des Spritzbeginn-Regelkreises. Das bedeutet konkret, dass die Bewegung der Düsennadel ein elektrisches Signal erzeugt, welches von der EDC verwendet wird, um den Spritzbeginn einzuregeln. Die Einspritzmenge wird durch das Mengenstellwerk der Pumpe geregelt. Der NBF hat damit rein gar nichts zu tun !!!
Deinen Ausführung nach zu schließen, glaubst Du, dass der NBF ähnlich wie ein Poti funktioniert. Auch diese Vorstellung ist falsch. Es handelt sich um eine berührungslose Art der Signalgenerierung (induktiv), indem ein auf der verlängerten Düsennadel angebrachter Dauermagnet in eine Spule eintaucht. Durch die Bewegung der Düsennadel wird dann eine Spannung induziert, die als Öffnungsimpuls durch die EDC ausgewertet wird.

Zu Deiner anderen Frage: Der NBF der 110PS-Motorvarianten besitzt selbstverständlich größere Spritzlöcher an der Düse. Nur der Vollständigkeit halber: Der NBF besteht aus einem Düsenhalter mit integrierter Elektronik (Sensor) und der eigentlichen Einspritzdüse.
Die Einspritzdüse ragt schräg in den Brennraum und besitzt i.d.R. 5 Düsenlöcher. Die Düsenlöcher werden freigegeben, wenn die Düsennadel sich von Ihrem Sitz hebt.
Bei den VEP-TDIs werden 2-Feder-Düsenhalter eingesetzt, die eine Vor-und eine Haupteinspritzung realisieren (Vor- und Hauptstufe).

Ich hoffe, dass ich Dir die wichtigsten Infos vermitteltnkonnte. Für nähere Infos kann ich Dir einschlägige Fachliteratur empfehlen, die hier z.B. auf Rainers HP empfohlen wird.

Gruß
Alex

@donalexo und die anderen leser

als ich das mit den kanälen im NHG schrieb meinte ich nicht die in der düse sondern in dem breich wo die nadel sitzt. die normalen düsen sind ja aus eigentlichen düse und düsenhalter zusammengesetzt und ich dachte das es beim NHG genauso ist. das mit der funktion des NHG meinte ich schon so ungefähr wie du es beschrieben hast, war vielleicht etwas ungünstig geschildert. gut ich dachte das steuergerät bekommt signale über die menge und nicht den beginn. naja. ich war vorher beim örtlichen boschdienst und hab das mal grob durchgesprochen, nur das mit den signalen die von 90 und 110 PS NHG, ob die ähnlich sind oder komplett auseinanderliegen konnte er mir nicht sagen. es hätte ja sein können das sich der ein oder andere mal damit beschäftigt hat bevor ihr auf die idee gekommen seid die kompletten großen düsen einzubauen.
gibt es eigentlich noch mehr erfahrungsberichte über den einbau größerer düsen in sonst serienmäßige 1Z motoren.
gibt es eigenlich aus anderen fabrikaten einspritzdüsen die vom durchmesser her zwischen 0,184 und 0,205 liegen, die vom öffnungsdruck her passen und natürlich auch von der form(ich vermute halt mal das z.B, bosch dem motorenhersteller die form der düse vorgibt).
ich hoffe doch das es diesmal fehlerfrei(fachlich) ist.

mfg christian

@audi 80 tdi:

Zitat:

ich vermute halt mal das z.B, bosch dem motorenhersteller die form der düse vorgibt

Ich denke, dass es genau umgekehrt ist, schließlich gibt der Motorkonstrukteur die Kolbenmuldenform und damit die Brennraumgeometrie vor. Die ESD muss dann genau auf diese Geometrie abgestimmt werden. Deshalb wirst Du wohl kaum Düsen fremder Fabrikate in Deinen Motor pflanzen können. Schon eine kleine Änderung des Düseneinbauwinkels in den ZK hätte eine völlig andere Anordnung der Spritzlöcher zur Folge. Wenn Du einen solchen Injektor einbauen würdest, dann wären Deine Kolben sicherlich bald hinüber!

Zitat:

ich war vorher beim örtlichen boschdienst und hab das mal [/b]grob[/b] durchgesprochen

...genau so hat es sich auch angehört!

Ich kann Dir nur folgendes raten: Bevor Du Dich nicht näher mit der Funktionsweise Deines Einspritzsystems auseinandergesetzt hast, würde ich an Deiner Stelle keinerlei Veränderungen daran vornehmen. Die Zusammenhänge sind zugegebenermaßen ziemlich komplex und jede noch so kleine Änderung zieht einen ganzen Rattenschwanz von Folgen nach sich. Bevor Du nicht verstehts, wie sich welche Änderung auswirkt, würde ich an Deiner Stelle die Finger davon lassen.
Bitte verstehe meinen Ton nicht falsch, es ist nur ein gut gemeinter Ratschlag, bevor Du Deinen Motor ruinierst.

Gruß
Alex

Siehe Info zum Nadelhubgeber: http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=19155

Es passen nur die 150Grad Strahlwinkel Düsen der 4/5zyl.VEP-TDIs, also DSLA 150Pxxx.
Zwischengrössen zw. 0.185 und 0.205 sind mir nicht bekannt.
Zu Vor-und Nachteilen und Erfahrungen mit Düsentuning, gibts ja hier reichlich Lesestoff.
Kurz gesagt, 0.205er gehen meist ganz gut im 1Z, 0.216er sind etwas grenzwertig, EGT/Ruß/Luftmasse mässig.
Zum Rumspielen möglichst keine gebrauchten,grösseren, ungeprüften Düsen verwenden, der Motor ist wirklich sehr schnell gefährdet.