Bremsen entlüften

Hallo Leute,

ich habe in den einzelnen Bereichen verzweifelt nach Beiträgen gesucht, wie eine Bremse -VW LT 35 II, ABS, EBD- richtig entlüftet wird. Leider wurde ich nicht fündig.

Folgendes Problem liegt bei meinem Wagen an: Die Bremsleistung ist einwandfrei, auf dem TÜV-Bremsenstand gehen die Zeiger bis auf Anschlag; die Bremsleistung ist pro Achse gleichmässig bei jedem Rad. Dabei kann ich das Pedal aber auch bis zum Anschlag durchtreten, wenn ich nur heftig genug drauftrete. Die Bremse zeigt im Fahrbetrieb auch gute Wirkung, selbst bei nur kleinem Pedalweg. Allerdings verhärtet sich der Pedaldruck nach mehrmaligem Treten des Pedals, was ja eigentlich auf Luft im System hinweist.

Deshalb habe ich die Bremsflüssigkeit gewechselt und anschließend auch ein zweites Mal entlüftet - mit Bremsen-Entlüftungsgerät- einschließlich Kupplungsnehmer. Die geschilderten Symptome liegen aber immer noch vor!

Kann mir da jemand helfen? Danke im voraus.


Rainer

.....moment, wenn nach mehrmaligem Treten der Bremse das Pedal verhärtet ist das doch kein Zeichen für Luft im System....eher mal für zu wenig Unterdruck im BKV, oder irre ich da?

Hi!
Eigentlich hat Matthias recht, verhärtendes Pedal deutet auf mangelnden Unterdruck hin. Aber vielleicht haben wir deine Beschreibung auch falsch gedeutet?!
Ich hatte jedenfalls mal das gleiche Problem mit einem golfIV 1.4 (ABS aber kein EDS). Trotz Benutzung eines solchen Befüllungsgerätes war die Bremse "matschig". Abhilfe brachte eine Reduzierung des Drucks des Befüllers ....und natürlich ein erneutes Entlüften.

MfG
Dirk

hallo,
auch ich denke da ehr an zuwenig unterdruck, zb von einer langsam schwach werdenden vakuumpumpe oder einer undichten leitung zum bkv. die pumpen wern ja auch schon im austausch von verschiedenen herstellern angeboten. als diagnose würde ich mal eine unterdruckmessung empfehlen.

mfg gerrit

Hoppla, das ging ja schnell! Vielen Dank für eure Tipps, werde das mit dem Unterdruck umgehend prüfen!

Rainer

Hi,
durchtreten konnte ich mein Pedal zwar nicht, aber 'Weich' war es. Ursache waren schlechte 'aufgerostete ' Beläge. Der Belag wird auf der Trägerplatte von Rost unterwandert ! Die Beläge werden dann komprimierbar, was sich als weiche Bremse äußert. Meiner war damit beim TÜV und kam anstandslos durch. Nach Wechseln der Beläge war das weg. Diese Beläge waren Original und max. 3 Jahre drin.

Das verhärten war bei mir auch etwas spürbar. ( Bei laufendem Motor )
Ursache ist daß sich die Beläge beim zusammenpressen wohl nicht sofort wieder voll ausdehnen, und so beim nochmaligen draufdrücken weniger komprimierbar sind. Das wird dann mit einigen malen 'Pumpen' immer auffälliger. Lässt man das Ganze wieder ne Weile in Ruhe ist es so weich wie zuvor.

Mit Luft hat das dann nichts zu tun.

Man kann das übrigends von Außen schlecht sehen, ich schau mal ob ich die Dinger noch habe und mach dann ein Bildchen.

Hallo Garth,

danke für deine Erläuterungen! Die Beläge sind neu (4.000 km) und waren gewechselt worden, nachdem es beim Bremsen ab und an 'gerubbelt' hatte; hörte sich an, als ob schon Metall auf Metall rieb. Beim Ausbau der alten -unverrosteten- Beläge habe ich dann festgestellt, dass die Beläge aller vier Außenklötze Risse hatten; die Belagstärke war noch sehr gut, jeweils um die 10 mm! Nach dem Wechsel waren das Rubbeln und das Kratzen vorbei - allerdings gab es dieses komische schwammige Gefühl im Pedal. Die Bremsleistung ist allerdings einwandfrei, wie bei der anschließenden TÜV-Prüfung festgestellt wurde.

Trotzdem vielen Dank an alle für die guten Tipps!

MfG

Rainer

(VW LT 35 II-Wohnmobil; 2,5 l Tdi 75 kW)

Hallo

Habe das gleiche Problem bei meinem Golf 4TDI! Bremsleistung nach Wechsel der vorderen Beläge identisch, Achse auch gleichmäßig und ABS funktioniert einwandfrei!
Aber die Bremse fühlt sich total matschig an!

Habe auch erst die Unterdruckversorgung im Verdacht gehabt, aber die ganze Steuerpneumatik funtioniert! Ich denke, da ist die Bremse vorrangig falls da zuwenig Unterdruck vorliegt, dann regelt auch die VTG und AGR nicht mehr!
Schwammiges Gefühl bedeutet doch eher zuviel Unterdruck, oder? Was für eine Aufgabe hat das Rückschlagventil in der Unterdruckleitung zum BKV? Regelt das den Unterdruck?

Hm, wenn ich den Beitrag von Brezelmann so lese, dann könnte es ja sein, dass der Druck des Kolben zurück drücken zu hoch war! Und somit die gleiche Wirkung auftritt wie zuviel Druck am Befüllungsgerät!

An all, kann das sein?

Gruß Ferdi

Hier noch das versprochene Bild, auch wenn es bei Karmann wohl doch andere Ursachen hat. Man sieht schön wie das Messer seitlich in die Beläge passt. An der Stelle ist der Belag dann weich. ( s.o.) Belagstärke war mit 3-4 mm durchaus noch OK.

gelöscht

Hallo,

danke nochmals für die Tipps und das Bild! Ich werde, bevor ich die Vakuumpumpe und die Unterdruckschläuche erneuere, morgen nochmal mit reduziertem Druck entlüften. Bisher hatte ich es mit rund 3 bar gemacht, werde mal 1,5 bar probieren und dann meine Erfahrung einstellen.

Bis dann

alles Gute

Rainer