VAG-Händler hat mir Unfallschaden verschwiegen

Mist.
Ich war heute mit meinem Golf in meiner VAG-Werkstatt und hatte dort die Gelegenheit, in die 'Reparaturhistorie' meines Wagens zu schauen. Es ist nicht der VAG-Händler, wo ich den Wagen gekauft habe.
Dabei stellte ich fest, dass vor einem Jahr (da war der Wagen also 17 Monate alt) der vordere Stoßfänger sowie die Spiegelkappe lackiert wurde und der Kotflügel ersetzt wurde.
Frage: Handelt es sich nunmehr um einen Unfallwagen bzw. einen Unfallschaden, den der Händler mir hätte nennen müssen? Die Schadens-/ Rechnungshöhe konnte ich nicht erkennen.

Danke und Gruß
Hati

leichte 'blechschäden' muss er nicht nennen.

Das ist nicht immer einfach dies richtig zu beantworten. Bei mir war der Fall ganz ähnlich gelagert. Der Anwalt sagte zu mir, das ab 1000.- Euro Reparaturkosten der Händler (auch privat) diesen Schaden hätte offenbaren müssen. Unter autoaktuell kann man eine ganze Menge dieser Fälle lesen. Da die Gerichte jeden Fall individuell behandeln bist du dort vielleicht besser aufgehoben.

Gruß und viel Erfolg
Wutz

Danke Yankee.

Ich bin immer davon ausgegangen, dass JEDE Art von Unfallschäden genannt werden muss. Erst recht, wenn ein einziger Blick in seine eigene Datenbank ausreicht, um dies zu erkennen.

Danke
Hati

ist der reparierte schaden offensichtlich?

wenn die reparatur wirklich fachgerecht gemacht wurde, dann würde ich nix machen.
(klopftest, farbe und spaltmasse kontrollieren!)

Nein, der Schaden ist nicht offensichtlich. Die Farbe ist vielleicht eine Nuance dunkler. Die Spaltmaße stimmen. Aufgefallen war mir nur, dass eine der Befestigungsschrauben des Kotflügels lose war.
Deshalb habe ich auch heute meinen Freund bei VAG gebeten, sich das einmal anzusehen. Er ging dann zu seinem Computer und schaute in die Historie.

Dabei stellte ich fest, dass vor einem Jahr (da war der Wagen also 17 Monate alt) der vordere Stoßfänger sowie die Spiegelkappe lackiert wurde und der Kotflügel ersetzt wurde.

naja, dass kann auch ein hängenbleiber an der hausecke gewesen sein...
das hat auf tieferliegendes gewebe keine einfluss, aber pflaster drauf und gut geht halt mit verknittertem kotflügel nicht.

gibts vorbesitzer die man anrufen könnte ?

CU Gremlin

Vorbesitzer? Klar. Ist aber nicht nötig, da die Reparatur ja in der Historie zu sehen ist.
Ich habe eben den Händler angerufen und ihm die Tatsache des Unfalls mitgeteilt und gesagt, dass er sich was einfallen lassen solle.

Da er mir im Kaufvertrag bereits verschwiegen hat, dass es sich um einen Fahrschulwagen handelt, werde ich u.U. vom Kaufvertrag zurücktreten. Für den Fahrschuleinsatz hat er aber bereits ordentlich bluten müssen. Das machte den Wagen schon richtig günstig. Aber jetzt ist das Maß so langsam voll....

Jede art von Schade ist anzugeben. Auch Kleinigkeiten. Ich würde mal sehen ob er ohne Anwalt den Preis nochmal nach unten schraubt und du dann ein Schnäppchen fährst, oder ob du wirklich zurücktreten musst.

PS habe mal gelesen das bei Autos aus Vermietungen dies im Fahrzeugschein und angeblich auch im Brief stehen solll ( mal abgesehen das es auffällt wenn er auf Sixt zugelassen war...) Steht soetwas auch bei einem Fahrschulwagen in den Papieren?? Und überhaupt so zugebaut wie der Golf im Fußraum ist, muss da nicht auch irgendetwas umgebaut werden um die doppelpedalerie da unterzubekommen. DIe funktioniert doch mechanisch über die original Pedalen.

Da wird lediglich eine Kunststoffklappe entfernt und die Gestänge hinter dem Tunnel zur Beifahrerseite geführt.
Im Fahrzeugbrief steht nix von Fahrschule oder speziellem Gestänge. Seltsam, jede AHK steht drin...

Ich bin ja so auf die Antwort vom Händler gespannt. Mal sehen, was er bietet. Damit wird dann wahrscheinlich noch mein Anwalt bemüht. Jetzt erst recht!

Mal abgesehen davon das es ja traurigst ist beim Gebrauchtkauf auch noch vom VAG Händler beschissen zu werden.......beim örtlichen Fähnchenhändler muss man ja davon ausgehen....beim Markenhändler aber.....

örtlicher Fähnchenhändler..... Der ist gut....

matthiasTDI96 hat folgendes geschrieben:

Jede art von Schade ist anzugeben.

... So einfach ist das leider nicht ....
Es muss nur ein Schaden genannt werden der auch "Wertmindernde Ursachen" hat. Bei einem Neufahrzeug ist das jeder Schaden, bei einem Gebrauchtwagen kann das vom Parkrempler bis zum Rahmenschaden alles sein.
Bei einem Zweijahres Wagen ist ein Parkremlper (leicher Blech + Plastikschaden) schon nicht mehr angabepflichtig. Ein Rahmenschaden dagegen ist nahezu immer angabepflichtig. Auch hier kann es Ausnahmen geben. Ist das Auto exrem alt und der Fahrzeugwert sehr gering ist auch der Rahmenschaden (sofern fachgerecht repariert) nicht angabepflichtig.

Bei allen Reparaturen wird aber immer von einen Sachgerechten Reparatur ausgegangen.
Ich habe bei meinem 1Z den Unfallschaden (war bis zur WS platt) beim Verkauf angegeben, aber der hat bei einem 7 Jahre alten Auto keinerlei Wertminderung mehr zur Folge. Da er von einer Karrosserie Fachwerkstatt repariert worden war, hätte ich ihn Verschweigen können ... hab ich aber nicht.

Zitat:

PS habe mal gelesen das bei Autos aus Vermietungen dies im Fahrzeugschein und angeblich auch im Brief stehen solll ......

Mietfahrzuege bekommen nur 1 Jahr TÜV daran kann man solche Fahrzeuge erkennen (ich fahre selbst so einen)

Der vom Verkäufer nicht genannte reparierte Heckschaden bei meinem AXR hat mir 1000 Euros gebracht. Mein AXR war damals 1 Jahr und 15000km alt. Es handelte um ein Austausch des Heckbleches und die Heckklappe war Lackert worden.
der Verkäufer hat den Schden beim Verkauf selbst nicht gesehen und nach meiner Mängelrüge das Auto sofort zurü+cknehmen wollen. Nur war so schnell kein Ersatz zu bekommen also hab ich um Minderung gebettelt

Danke Bertil.

Ich habe nachmittags die Geschichte meinem Chef erzählt. Auf dessen Gesicht zog sich ein breites Grinsen zusammen. Als ich fertig mit erzählen war, meinte er, dass er den Firmeninhaber (ist ein verdammt großes VAG-Autohaus in SU) persönlich kennen würde und ich solle dem doch mal eine Mail (mit Grüßen meines Chefs) schicken. Der Firmenchef sei hinter solchen Sachen her, wie der Teufel hinter der armen Seele. Ich bin diesem Vorschlag gefolgt und bin mal auf Antwort gespannt. Ich habe natürlich darauf hingewiesen, dass ich m. M. nach auf einen geschickten Verkäufer oder aber eine unfähige Werkstatt hereingefallen bin. Schließlich hätte die Tatsache des Vorschadens und auch die zusätzlichen Pedallöcher bei einer gründlichen Fahrzeugbewertung auffallen und angegeben werden müssen. Oder aber es ist aufgefallen und der Verkäufer hat die Angaben seiner Kollegen ignoriert. Das wäre dann sogar arglistige Täuschung.
Auf die Antwort des Firmeninhabers bin ich gespannt, wenn denn eine kommt.

Was mich halt noch interessiert ist die Frage, wie es bei meinem 2jährigen mit einer Wertminderung bei nachlackierter Stoßstange bzw. erneuertem Kotflügel aussieht.

@Hati
Du hast deinen Händler wegen der Fahrschulwagenhistorie bluten lassen? Wieviel?
Mein jetzt zwei Jahre altes Auto hat nämlich ein Vorleben beim VW-Fahrsicherheitstraining hinter sich, dass ich auch erst später zufällig herausbekommen habe. Den habe ich als Jahreswagen mit 23tkm gekauft und innerhalb recht kurzer Zeit Querlenkergummis, Stoßdämpfer (waren verölt) und Spurstangen, zum Glück noch auf Garantie tauschen lassen.
Ansonsten hat er jetzt 80tkm drauf und läuft wie ein Uhrwerk.

@Felix
Wegen der Fahrschulnutzung hab ich ihm noch 500 € aus dem Kreuz geleiert. Wegen des Unfallschadens warte ich noch auf Rückmeldung von Händler bzw. Chef des Autohauses. Das sollten auch noch mal 500 € werden.
Dann habe ich aber einen 03/2002er mit 90tkm und 74kw PD, der beim ADAC noch mit gut 12000 € angegeben wird für 10000 € bekommen.
Wenn ich den Wagen in 5 oder 6 Jahren verkaufen werde, dürfte das alles keine große Rolle mehr spielen.