Ibi6L-ASZ hat folgendes geschrieben: |
Da dachte ich, cool es probiert endlich mal einer aus und kann nen Erfahrungsbericht liefern, und dann sonn Kommerz Scheiß...
Wollt ich nur mal als Beispiel anführen wie es in nem Forum nicht laufen sollte... |
Na gut, hier ein Bericht vom Umbau eines ASZ-Polo von KP39B auf GT1749VB (ARL-Lader). Die Aktion dauerte immerhin ca. 4 Stunden, obwohl keine Komplikationen auftraten
Abgesehen von der Stellung des Verdichterausganges -siehe unten- sind KP39B (VAG-Nummer 038 253 016 S) und GT1749VB (038 253 016 G) voll montage-kompatibel.
Benötigte Kleinteile (außer dem Lader):
1 Dichtung ZK - Lader 037 253 039 D
1 Dichtung ZK - Ansaugkrümmer 028 129 717 D
1 Dichtung Lader - Auspuffrohr 3A0 253 115
1 Dichtung Lader - Ölrücklaufrohr 028 145 757
1 Dichtung AGR-Rohr - Laderkrümmer 038 131 547 A
1 Liter PD-Öl
13 selbstsichernde Krümmermuttern M8 (z.B. N 902 002 01)
Der Ausbau des alten Laders in Sichworten:
- VTG-Steuerschlauch von der Laderdose abziehen
- Downpipe mit Kat ausbauen
- Laderstütze unten am Turbinengehäuse ausbauen
- Saugwege zwischen Kühlergrill und Verdichtereingang (incl. LMM und LuFiKasten) komplett ausbauen
- Saugrohr zwischen LLK und AGR-Einheit ausbauen
- Schlauch zum LLK vom Verdichterausgang lösen
- Hitzeschutzblech vom Laderkrümmer abbauen
- KGE-Schlauch vom ZK trennen oder so am ZK drehen, daß der Ausgang nach vorne zeigt (zwecks Platzgewinn zum Raus- und Reinzirkeln des Laders)
- Ölfilterdeckel öffnen, damit das Öl in die Wanne zurückläuft und bei den folgenden Schritten nicht unnötig viel Öl ausläuft. Ölfilterdeckel wieder schließen.
- Ölvorlaufrohr komplett lösen (am Ölfiiter, am Lader und 2 Halter)
- Ölrücklauf am Motorblock abschrauben (Überwurfmutter)
- AGR-Rohr am Laderkrümmer lösen
- Ansaugkrümmer vom ZK abschrauben (6 Inbusschrauben) und mitsamt AGR-Einheit und -Rohr vom ZK abnehmen; Einlaßkanäle im ZK sicherheitshalber mit Schaumgummistücken o.ä. verschließen
- die Stehbolzen am AGR-Anschluß herausdrehen (dazu 2 Muttern auf dem Bolzen stramm kontern)- besonders beim GT1749VB, weil der etwas größere Turbinengehäuse hat. Das erleichtert das Durchfädeln des Laders zwischen Ventildeckel und Wasserkasten.
- 8 Krümmermuttern des Laders lösen und ihn nach oben herausheben.
Ölrücklaufrohr vom alten auf den neuen Lader ummontieren.
Da der Verdichterausgang beim GT1749VB (für den Einbau im Golf 4) nach hinten zeigt, muß er vor dem Einbau nach dem Vorbild des KP39B nach unten gedreht werden.
Dazu die kleinen Schrauben rund ums Verdichtergehäuse lockern, und die Laderdose samt Halteblech vom Turbinengehäuse lösen und wegschwenken. Den Verdichterausgang in die gleiche Stellung wie beim KP39B drehen. Alle Schrauben wieder anziehen und die Laderdose montieren.
Der Einbau des neuen Laders geschieht in umgekehrter Reihenfolge wie der Ausbau.
Entsprechend der ausgelaufenen Altölmenge frisches Öl nachfüllen.
Vor dem Anschrauben des Öldruckrohres den Lader durch die Zulauföffnung mit frischem Motoröl füllen!
Den VTG-Steuerschlauch noch nicht aufstecken.
Wenn sonst alles angebaut ist, den Motor nicht anlassen, sondern eine Prüflampe oder Meßgerät zwischen Öldruckschalter und Batterie + klemmen.
Das Steuerkabel vom Anlasser abclipsen und die Steuerklemme des Anlassers per Hilfskabel mit Batterie + verbinden. Solange orgeln, bis das Schließen des Öldruckschalters angezeigt wird (Prüflampe leuchtet bzw. Gerät zeigt ca. 10 Volt an).
Dann das Steuerkabel wieder auf den Anlasser clipsen, Prüflampe / Meßgarät abklemmen, den Motor starten und mehrere Minuten im Leerlauf laufen lassen (bis die durchgängige Ölversorgung des Lader sichergestellt ist, d.h. auch alle Luft aus dem Zulaufrohr durch den Lader in Richtung Ölwanne gepumpt ist).
Durch den abgeklemmten VTG-Steuerschlauch steht die VTG dabei offen und die Laderdrehzahl ist minimal oder Null.
Wird das nicht beachtet, so kann die Laderwelle kurzzeitig trockenlaufen und der Lader u.U. bereits vor der ersten Fahrt vorgeschädigt werden!
Als letztes den VTG-Steuerschlauch aufstecken.
Die saubere Anpassung der Software auf den GT1749VB (zur Vermeidung hoher Überschwinger usw.) ist ein anderes Kapitel . . . wenden Sie sich an einen Chiptuner, der nicht nur 08/15 Tuning als Massenabfertigung macht (bei solchen Individualprojekten trennt sich die Spreu vom Weizen)