Hinterachsbremse AUdi A4 defekt

Hallo,

ich habe bei meinem A4 fast keine Bremsleistung an der Hinterachse.
Bremsscheiben sehen folgendermaßen aus:

rechte seite: außenseite punktuelle Roststellen (vertiefungen) auf der ganzen scheibe verteilt.
innenseitekomplett abgenutzt bis auf einen 0,5cm breiten ring, der heraussteht (im bremsbelag entsprechende Vertiefung)

linke seite: außenseite innen unbenutzt und aussen benutzt
innenseite innen benutzt und aussen unbenutzt
jeweils zu 50% (richtige Kante in der mitte der Scheibe)

Da der Tüv ansteht muss ich wohl mal was machen

an der rechten seite wurde mir dann recht schnell klar, warum die außenseite so komisch aussah, eine der Führungsbolzen im Bremssattel war festgerostet, Habe ihn dann gelöst, gereinigt und neu gefettet (läuft komplett flüssig)
des weiteren war der Hebel der Handbremse schwergängig, nach einigem hin und herbewegen war dann wieder alles in ordnung. -->wird trotzdem getauscht

an der linken seite jedoch war alles in Ordnung. der sattel sah auch aus, als ob er schonmal getauscht worden wäre. alle Teile waren beweglich und in recht gutem Zustand... Woher jedoch diese komische abnutzung.

ich werde später noch Bilder reinsetzen zum verdeutlichen...

Nach dem Tausch der Scheiben und Beläge (inklRadlager) seh ich nach den ersten paar Bremsungen auf den jeweiligen Außenseiten wieder beginnende Riefen, allerdings auf der scheibe verteilt (also nicht so als ob nur ein Teil der Scheibe benutzt wird...)

Woher kann das kommen?

Ich vermute entweder hängende/festsitzende Beläge (häufig), oder zuviel Spiel auf der Führungsbolzen, wodurch der Sattel vielleicht irgendwie kippt (so hört sich das Verschleißbild an).

Die Belagführung am Sattelträger mit ein Bremsenfeile 100% plan machen und Bremsenfett benützen.

Auf Nummer sicher wärst du mit neue Sattelträger und ein neue Sattel.

Beläge waren nicht fest, führungsbolzen haben auch kein spiel. Auflagefläche ist in Ordnung... ich weiss nicht so ganz, was da alles mitspielt... brauchs halt für den tüv jetzt... normalerweise wäre mir die Handbremse egal... solange nur keine zu große differenz zwischen links und rechts herrscht.

benutze übrigends immer kupferpaste, alleine schon wegen dem quitschen. werde dann wohl mal Bremssattel suchen gehen...

Zitat:

des weiteren war der Hebel der Handbremse schwergängig, nach einigem hin und herbewegen war dann wieder alles in ordnung. -->wird trotzdem getauscht

Zitat:

Beläge waren nicht fest, führungsbolzen haben auch kein spiel. Auflagefläche ist in Ordnung... ich weiss nicht so ganz, was da alles mitspielt...

Die Antwort hast du doch schon selbst geschrieben. Wenn jetzt alles gangbar ist, würde ich das mit den Riefen erstmal beobachten.

Wobei das mit der wieder gangbare Handbremshebel meistens leider nur für ein kurze Dauer ist und mir den Verschleißprofil nicht erklärt....

Wenn die Bremsbacken jetzt aber voll greifen, wurde ich die Riefenbildung erstmal auch nur beobachten. Wenn du gleichmäßige Druck hast, dürften die Riefen nur von der Scheiben- oder Belagstruktur kommen...

[quote="cksIT".... brauchs halt für den tüv jetzt... normalerweise wäre mir die Handbremse egal... solange nur keine zu große differenz zwischen links und rechts herrscht.

benutze übrigends immer kupferpaste, alleine schon wegen dem quitschen. werde dann wohl mal Bremssattel suchen gehen.../quote]

Hallo,
ich würde da jetzt alles vollflächig trägt, erst mal vorsichtig einbremsen (öfter mal kalt die Handbremse ziehen) und Kontrolle.

Lese ich richtig 165 Ps- und da brauchst du die hintere Bremse nur für den TÜV ?

zu Kupferpaste: Keramikpaste ist momentan angesagt!

zu Satteltausch: normal immer Paarweise und dann im AT und gut!

[/quote][quote]

na ja solange sie nicht zu stark unterschiedlich bremsen und überhaupt noch bremsen ist das schon ok, denn die Hintere Bremse trägt ja eh kaum was dazu bei... (20%)

was ist der vorteil von keramikpaste gegenüber kupferpaste?

ich schau mal, dass ich evt ein paar sättel bekomme... dann kann ich die auch gleich lackieren und muss in der zeit nicht aufs auto verzichten

cksIT hat folgendes geschrieben:

[...] was ist der vorteil von keramikpaste gegenüber kupferpaste? [...]

Der Vorteil ist, das Aluminiumteile an den an den Sätteln nicht korrodieren. Bei neuen Fahrzeugen sind bei manchen Modellen die Bremssättel komplett aus Alu.

Kupferpaste könnte auch probleme machen mit die ABS-Sensoren (magnetisch), soweit mir bekannt der einzige Grund.

Herr Antje hat folgendes geschrieben:

Kupferpaste könnte auch probleme machen mit die ABS-Sensoren (magnetisch), soweit mir bekannt der einzige Grund.

Kupfer ist nicht magnetisch,
Es geht um die elektrochemische Spannungsreihe, Alu und Kupfer sind sich nicht recht "grün"!
Als Galvanisches Element hat Cu + 0,52 Volt und Alu - 1,66 Volt
macht zusammen 2,18 Volt im ungünstigsten Fall.
Keramik isoliert dagegen.

Zitat:

Alu und Kupfer sind sich nicht recht "grün"!

Stimmt. Jedoch für zwischen Bremsträger und Bremsbelag habe ich bisher noch kein wirkungsvolleres Mittel als Kupferpaste gefunden, welches die Korrosion bis zum Lebensende der Klötze verhindert.

Zitat:

na ja solange sie nicht zu stark unterschiedlich bremsen und überhaupt noch bremsen ist das schon ok, denn die Hintere Bremse trägt ja eh kaum was dazu bei... (20%)

@cksIT

In der Praxis und im Zeitalter von ABS ist das schon etwas mehr als 20%, von der Überanspruchung der vorderen Bremse bei gleicher Verzögerung usw. mal abgesehen.

Wenn du nicht weisst, wovon du schreibst, solltest du es lieber lassen.

BM hat folgendes geschrieben:

Stimmt. Jedoch für zwischen Bremsträger und Bremsbelag habe ich bisher noch kein wirkungsvolleres Mittel als Kupferpaste gefunden, welches die Korrosion bis zum Lebensende der Klötze verhindert.

Das ist liegt möglicherweise daran, dass kein Alusattel verbaut wurde, bei Fe-oder GGuss wirds nicht so die Rolle spielen.
Es gab auch mal Aluschmiere zum Bremsklotz dazu in der Verpackung.
Als Spray habe ichs auch im Schrank. Auch für Auspuffverbindungen geeignet.

also Kupfer geht auch... '' ..noch.

PS: er braucht dringend die HA Bremsleistung! Bei Vollbremsung geschieht mE erst mal keine dyn. Radlastverteilung zu ungunsten der HA. Da blockieren im besten Fall alle 4 Räder kurz ( oder hinten fast), dann hebt sich das Heck.
Beim langsam immer stärker Bremsen lupft sich das Heck gleich mehr und wenn er noch einen ALB hat wird gleich Druck weggeregelt.
Ist es richtig- seit ABS kein ALB mehr?
Aber er hat teilweise recht, die VA Bremswirkung ist meist doppelt so groß wie hinten ( Reibfläche + 30% ?vorne und Angriffspunkt weiter außen ) sodass hinten wenig kommt.

Zitat:

Aber er hat teilweise recht, die VA Bremswirkung ist meist doppelt so groß wie hinten ( Reibfläche + 30% ?vorne und Angriffspunkt weiter außen ) sodass hinten wenig kommt.

Dort spielen schon mehrere Faktoren mit ein, die nicht in ein paar Sätzen zu erläutern sind.

So ca. 30% Abremsung auf der HA, teilweise sogar mehr, je nach Beladungszustand sind schon möglich. Du kannst auf die Wirkung der hinteren Bremse nicht verzichten, wenn du mal ein bisschen nachdenkst. ZB. wenn in Kurven stärker abgebremst werden muss, regelt dir das ABS die Bremse ab, weil du zuviel Schlupf bzw. den Grip verlierst, oder du kriegst (so wie R. Schumacher) starkes Untersteuern . Egal wie, die Karre wird nicht richtig bremsen. Am alten 190er (W201) glühen dir innerhalb von 200KM bei forscher Fahrweise die vorderen Bremsscheiben ab, wenn hinten nur noch die Hälfte oder weniger der 30% Abbremsung vorhanden ist.

ist ja an sich auch egal, will es ja wieder zum bremsen bringen, bzw. ich würde sagen, dass es im moment wieder bremst... Zumindest sieht die Abnutzung bis jetzt recht gleichmäßig aus...

die "riefen" sind überall da, wo löcher in der Bremsscheibe sind, ich vermute, dass es daher kommen wird...

Jetzt habe ich nur noch das Problem, dass der rechte Bremssattel ein loch in der manchette vom kolben hat...
Hat jemand schon mal so einen Bremssattel überholt? was muss man dabei beachten? Wollte nicht einfach losschrauben, vielleicht gibts ja ein paar spezielle kniffe die man kennen sollte...

will halt nicht unbedingt 200€ ausgeben, wenn man den Sattel einfach überholen kann.

Hallo
hast du jetzt neue gelochte BS ( wie Zimmermann) und darum Riefen?
Wenn du eine durchstoßene Staubmanschette hast, kann man die ersetzen, sollte die aber brüchig sein, hat die Bremse möglicherweise geglüht und das Mat. ist davon spröde geworden.
dann wird die innere Dichtung auch nicht mehr neu sein.
Zerlegen und überholen ist nicht- gib es im Tausch günstig und mit Garantie ZB. Budweg/ Caliper

Zitat:

dann wird die innere Dichtung auch nicht mehr neu sein. icon_evil.gif Zerlegen und überholen ist nicht- gib es im Tausch günstig und mit Garantie ZB. Budweg/ Caliper

Der Dichtring und Manschette gibt es beim für 19 EUR. Wüsste nicht, warum man für eine defekte Manschette den Sattel tauschen sollte, wenn er an sonsten OK ist.

Der Reparaturvorgang ist selbsterklärend, wenn der Kolben mittels Handbremshebel erst mal herausgedrückt ist.