Ladedruckaufbau AFN träge, Istwert zu niedrig | Beiträge 48+

Im Fahrbetrieb sagt das gar nichts aus, wenn man überprüfen will ob die Pumpe ungefähr das Einspritzt was sie soll geht das nur durch die beurteilung der Menge bei geregelter Drehzahl bei definierter Last.

Also am einfachsten bei Leerlauf und da gibt es dann auch Sollwerte von VW für die Einspritzmenge.

Hallo

Verfolge schon länger das Ladedruckproblem und hatte selber einen afn passat mit dem gleichen problem. bin auch mal mit diode und direktem untertruck am vtg gefahren und hab erst bei ca 4000umin den sollwert knapp erreicht Die Vtg leichtgängig wie butter und das Ladeducksystem dicht (auch kat ausgebaut) war nichs zu finden! dann hab ich einen gebrauchten lader mit steckender vtg leichtgängig gemacht und eingebaut und die kiste ging wieder wie am ersten tag !

Moin,
das Problem mit dem VTG-Turbo bekomme ich nicht in den Griff. Egal welche Maßnahmen ich ergreife, der Turbo zeigt kein Verständnis für den Wunsch des MSG nach mehr Ladedruck.
Ich habe mich entschlossen, die Sache hier zu beenden. Der VTG-Turbo wird eingeschmolzen , ich werde auf den wassergekühlten Wastegate Turbo vom RA/SB umrüsten. Ich habe da noch einen nutzlos rumliegen, der kommt jetzt zum Einsatz.
VTG im VW T3 syncro hat sich damit für mich endgültig erledigt, sowas werde ich nie wieder haben wollen.
Damit zeigt sich für mich wieder mal eindeutig:
Was im PKW gut funktioniert muss im harten Transporteralltag zusätzlich mit Offroad-Einlagen garniert noch lange nicht funktionieren.
High-Tech ist gut und schön im mitteleuropäischen Strassenbetrieb, unter erschwerten Bedingungen steigt die Versagenshäufigkeit doch recht exorbitant.
Der Motor selber (AFN) ist der Belastung doch recht gut gewachsen, der hat noch nie Streß gemacht.
Ich fahre den jetzt seit 140 tkm im T3 syncro.
Und das sind nicht die gleichen km wie in einem Golf oder Passat !
Mein T3 syncro verbraucht immer mind. 10l Diesel auf 100km, die Belastungen am Motor liegen also ca. 80 bis 100% über dem eines normalen PKW. Und das ist auch logisch, 4 angetriebene Räder mit sehr großen Reifen, zwei Achsantriebe, 2500 kg Leergewicht und 2,8m Fahrzeughöhe sind zu bewegen.
Insofern kann man die km vielleicht nicht unbedingt verdoppeln im Vergleich zum PKW, höher bewerten muss man sie aber schon.
Mal sehen, wie der gestrippte 1Z (zu dem wird der AFN ja jetzt) sich schlägt.

Gruß
Jens

Zur Ergänzung:

der AFN ist jetzt nicht mehr AFN, der ist 1Z.

Ich hatte ja erst den VTG-Turbo im Verdacht, der wird es aber doch nicht gewesen sein.
Das beschriebene Verhalten zeigt sich sowohl mit VTG-Turbo und AFN-Motorsteuergerät wie auch mit Wastegate-Turbo und 1Z-Motorsteuergerät.

Beim 1Z kann ich das elektrische Ventil aus der Regelung nehmen, weil die 1Z-Regelung nur aufgesetzt ist und der Turbo selbststabilisierend ist. Der muß ohne Einfluß des Motorsteuergerätes zumindest den an der Wastegate-Feder definierten Ladedruck halten, beim meinem Turbo sollten das 0,8 bar sein. Das Ladedruckverhalten ist immer gleich, egal ob mit oder ohne MSG-Regelung.

Ich habe den Turbo aus einem tadellos funktionieren Golf aus- und im Bus eingebaut. Den Turbo als Problem-Verursacher würde ich aus aktueller Sicht ausschließen.

Da auch der LMM durch eine Diode ersetzt wurde (AGR ist eh nicht existent), hat das MSG keinerlei Störgrößen mehr, die den Ladedruck negativ beeinflussen könnten. Das MSG als Ursache fällt raus (vor allem, da sich mit zwei völlig verschiedenen MSG der gleiche Effekt zeigt).

Der Mitschnitt im VAG-COM zeigt folgendes:

Vollgasversuch im 2. bis 4. Gang


Vollgasversuch nur im 4. Gang


die Temperaturen dazu


türkise (blaue) Linie: Soll-Ladedruck
gelbe Linie: Ist-Ladedruck

Der Ist Ladedruck hinkt dem Soll immer hinterher. Ab einem bestimmten Punkt baut sich der Laderuck dann ab. Wie man sieht, nicht schlagartig (wie es bei einem sich öffnenden Loch der Fall sein sollte) sondern rel. langsam.
Die Einspritzmenge ist weiter hoch, da nämlich dann eine gigantische Rußwolke hinten raus kommt.
Die absoluten Druckwerte sind verschieden, je höher der Gang, umso höher klettert der Ladedruck (das ist reproduzierbar).
Wenn man nicht Vollgas fährt, sondern im 4. Gang das Gas zurücknimmt, wird der Ladedruck bei etwa 0,75 bar (1750 mbar absolut) gehalten, auch über eine längere Zeit. Das läßt auch kein Loch in der Ladeluftstrecke vermuten.

Die Ladeluftstrecke habe ich inzwischen auch vielfach untersucht:
Schlauch am Ansaugstutzen ab, per Stopfen verschlossen
Schlauch am Turbo ab, per Stopfen verschlossen
ein Stopfen mit Reifenventil bestückt
per einfacher Fussluftpumpe 1,5 bar aufgepumpt -> HÄLT !
ab 1,5 bar fliegt immer der Stopfen raus, da er keine Wulst hat
1,2 bar kann ich minutenlang stehen lassen, kein Druckabfall

Ansaugstutzen abgeschraubt und penibel auf Risse untersucht, nix gefunden
mit neuen Dichtungen und Dichtmasse wieder drangeschraubt

Hat noch jemand Ideen ?

Gruß
Jens

Hallo Jens,

hast Du mal die Abgasanlage in betracht gezogen? Kann ja im T3 nicht die Original TDI-Anlage sein. Vielleicht ist sie von der Auslegung einfach nicht geeignet?

Malte1408 hat folgendes geschrieben:

Hallo Jens, hast Du mal die Abgasanlage in betracht gezogen? Kann ja im T3 nicht die Original TDI-Anlage sein. Vielleicht ist sie von der Auslegung einfach nicht geeignet?

Moin Malte,
also in Betracht gezogen habe ich sie nicht wirklich.
Das hat zwei Gründe:
- die 100.000 km vorher hat sie ohne Beanstandung funktioniert
- Da ich sie ja jetzt schon mehrfach in der Hand hatte, kann ich mit guter Näherung behaupten: Ich habe vollen Durchblick

Die Rohre bis zum Schalldämpfer sind alle frei, kann ich durchgucken
Der Schalldämpfer selber ist frei, kann ich durchgucken (Dieselschalldämpfer haben ja ein anderes Funktionsprinzip wie Benziner-Schalldämpfer)
Rohrinnendurchmesser: durchgängig 50 mm ab Turbo
Rohrlänge bis zum Schalldämpfer: sehr wenig im Vergleich zu einem normalen PKW, nämlich kaum mehr als ein Meter
Rohrlänge nach dem Schalldämpfer: 10 cm
Kat: nicht existent

Der Auspuff ist ohne Korrosionsschäden, da aus entsprechendem Material zusammengeschweißt (Eigenbau)

Ich fahre heute abend mal kurz ohne Luftfilter, ich nehme ein Verbindungsstück zum Luftfilterkasten raus. Damit ist dann auch geklärt ob da an uneinsichtiger Stelle ein Vogel sein Nest gebaut hat oder so

Gruß
Jens

Jens 16syncro hat folgendes geschrieben:

Ich fahre heute abend mal kurz ohne Luftfilter, ich nehme ein Verbindungsstück zum Luftfilterkasten raus. Damit ist dann auch geklärt ob da an uneinsichtiger Stelle ein Vogel sein Nest gebaut hat oder so

Moin,

tja, was soll ich sagen, ich habe es gefunden .
Heureka würde wohl ein alter Grieche sagen.

Was war es ?
So ein wenig peinlich ist die ganze Sache ja schon, weil es das ist, was ich schon ganz lange vermutet habe aber trotzdem nie gefunden.

Der entscheidende Hinweis für mich war eigentlich, dass der Wastegate-Turbo auch ohne Regelung das gleiche Verhalten zeigt und dass er mit totgelegtem Wastegate nicht durchgeht.
Das kann nach meiner Überlegung nur ganz wenige Ursachen haben:

- der Turbo ist mechanisch tot (Welle schwergängig, Wastegate hängt auf Position offen)
=> das war es nicht, den Turbo hatte ich dazu oft genug in der Hand

- die Antriebsleistung der Turbine ist nicht da, d.h. zu wenig Abgas.
=> das war es nicht, die Einspritzmenge ist immer hoch (Rußausstoß, VAG-Tool-Log). Der Einspritzzeitpunkt war laut VAG-Tool ok.
Der Auspuff war frei, kann man überall durchgucken.

- Die Ansaugstrecke ist dicht
=> das war es

Ich hatte schon in der Anfangsphase Testfahrten gemacht und den Luftfilter getauscht. Die Ansaugstrecke bis zum Luftfilterkasten war frei.
Gestern hatte ich die Faxen endgültig dicke und habe einen Schlauch direkt vor dem Turbo ausgebaut, der Turbo konnte direkt ansaugen. Und siehe da, Ladedruck ohne Ende in jedem Drehzahlbereich !
Jetzt habe ich nach obiger Erkenntnis die Ansaugstrecke VOR dem Luftfilterkasten untersucht.
Ein Schlauch in der D-Säule war an nicht sichtbarer Stelle beschädigt und hat einen dort rumliegenden Putzlappen teilweise angesaugt, der Schlauch war also teilweise dicht. Der Rest-Querschnitt war wohl zu klein, um die Luftmengen in höheren Drehzahlen durchzulassen.

Was lehrt mich das ?
Mehr logische Überlegungen anstellen und gezielter suchen, bzw. geeignete Experimente machen (Ansaugschlauch direkt am Turbo lösen).

Jetzt werde ich wohl noch ein paar Anpassungsarbeiten am Motor für den KKK14-Turbo machen müssen, der bleibt nämlich drin. Dazu gibt es dann vielleicht einen neuen Thread.

Vielen Dank an alle.

Gruß
Jens

Wenn bei Anschlag ca 1bar anliegen, wäre das Beispiel bei 2trpm ein sehr rascher Ladedruckanstieg. nicht ?
http://youtube.com/watch?v=_Mbb8-UwHFI

So flott gehts mit dem VNT17 in meinem AFN lange nicht.

lg.
peter