1Z Motor Audi 80 B4 Motor sparsamer machen

Hallo zusammen,

wahrscheinlich ist das Thema hier schon x-fach diskutiert worden.
Habe auch artig die Suche bemüht, jedoch wurden meine Fragen nicht vollends beantwortet.

Kurze Einführung:
Ich werde mir über kurz oder lang einen B4 mit 1Z Motor zulegen da ich bald ca. 80KM täglich pendeln werde und einen günstigen/zuverlässigen Kilometerfresser benötige.

Das Fahrezug wird vermutlich um 250 TKM runter haben (noch nichts gekauft).
Verbräuche um 5,5 L oder weniger sind nicht allzu realitätsfern.

Meine Überlegung: Aufgrund der LL kann ein Düsenwechsel nicht so verkehrt sein.Tendiere zur 205er AFN Düsen (kosten um 10€/STK ?!).
Ziel ist NICHT primär eine Mehrleistung zu erzielen, sonder Kraftstoffersparnis im TL Bereich.

Wirkt sich der Düsenwechsel positiv oder kontraproduktiv aus ?
Rußverhalten sollte nicht viel schlechter werden.

Oder ist es besser zum Chip/Box zu greifen und die Seriendüseneinsätze (oder größere) zu werden ?

Nochmal: Ziel ist Kraftstoffersparnis, nicht max Leistung. (ggf. zuschaltbares 10 CT tuning)

Spritspartips wie: wenig Zuladung, gute Reifen mit geringem Rollwiderstand, hoher Luftdruck, kleine Reifen...alles bekannt...das soll hier auch nicht diskutiert werden.

Hätte gerne eure Erfahrungen & Meinungen.

Grüße

Jan

Zitat:

Hätte gerne eure Erfahrungen & Meinungen.

Meine Erfahrung und Meinung wäre, sich ein Fahrzeug mit weniger km zu besorgen. Der 1Z hat je nach Baujahr Schwächen (Kurbelwellenrad, ESP ab rund 250.000km verschlissen) und der Zahnriemen wird auch überaltert oder fällig sein (Wechselintervall!).

Wenn, dann muss das Auto spottbillig sein...

Hi,

was bedeutet spottbillig für dich ? Für mich etwa 700-1000€ bei einigermaßen gepflegten Innenraum und keiner völlig verotteten Karrosse.
KW Rad wechseln, ZR Wechsel sowie Fahrwerksteile sind keine Überraschungen.
Dass man in das Auto auch noch ein paar hundert Euros reinstecken muss, ist mir bewusst.

Kannst du die Schwächen den BJ zuordnen ?

ESP verschlissen, bedeutet neu abdichten, oder komplett überholen ?

Kannst du ne Aussage zu den 205er Düseneinsätzen und Verbrauch sagen ?

Wenn du nur billig fahren willst dann stell den stat. Förderbeginn (evt. im Zuge eines ZR Wechsels) an bzw. knapp über die Frühgrenze, Abgasrückführung mit Blech zu, unnötige Zuladung raus, ausreichend Reifendruck.
Einen Verschleiß der ESP kannst du zumindest mengenseitig ausgleichen indem du die Leerlaufmenge auf ca. 4 - 5mg/Takt stellst.

Natürlich sind Maßnahmen wie neue Düsen nicht verkehrt, aber wieviel willst du investieren, und wo hören die Sanierungsmaßnahmen dann auf?
Mein Tipp: oben genannte Maßnahmen und fahren bis er zerfällt....

@ VW schrauber: so in etwa habe ich mir das vorgestellt.

Ich würde Verschleißteile machen (Fahrwerksbuchsen, ZR, 205er Düseneinsätze, Dieselfilter, LuFi, PoFi, Flüssigkeiten wechseln, AGR stillegen). Je nach Zustand die Ansaugbrücke mal runter nehmen u reinigen, Bremsen machen wenn sie nicht mehr toll aussehen. Kupplung wird auch irgendwann fällig wenn nicht kurz vorher gemacht.

Kommt man mit diesen Maßnahmen bereits unter die 5L/100km ?

Voraussetzung, der Motor ist gesund.

Bitte kein 10€ eBucht Schrottdüsen! Dann lieber die alten ausbauen und mal 3h ins Ultraschallbad werfen.
Oder eben echte Neuteile von Bosch, also nicht in GB kaufen.

Also ich habe mal nen b4 mit 1z Motor und der damals noch Luftmengenmesser gehabt.

Ich habe ihn dann mit ca. 370 tkm weg, weil ich damals zuviel hätte investieren müssen.

Schwachpunkte an den Wagen ist die Vorderachse, Auto zu schwer.
Die Bremsen hätten die auch ruhig ein wenig größer machen können. Die waren echt schlecht. Die waren nicht mal innenbelüftet. Untertourig fahren ist nicht, kein ZMS, da ruckelt das Auto ganz schön.
Servolenkung geht viel zu leicht.

Bei 250tkm hat es das Getriebe zerrissen.

Verbrauch lag immer um 6-7 Liter.

Ich würde dir eher zu einem A4 mit wenig km und 110 PS raten. Oder nen Golf oder Passat aber die rosten halt.

Gruß

Gibt noch zwei motorunabhängige Schwachstellen bei den B4. Zum einen wird der Heizungswärmetauscher gern undicht, dann muss das Armaturenbrett raus. Der andere Schwachpunkt ist der Achskörper vorne. Der B4 ist dank der Verzinkung an sich ganz gut haltbar, der Achsträger vorne ist aber nicht verzinkt und rostet gerne durch.

Zitat:

Kommt man mit diesen Maßnahmen bereits unter die 5L/100km ?

Nein. Das geht nur mit dem rechten Fuß.
Wenn die Löcher der Düsen größer werden, sinkt dort der Spritzdruck. Die Fördermenge und der Druck der Pumpe bleiben ja unverändert. Du mußt also mit schlechterem Einspritzverhalten rechnen.
Da ich meinen Audi 80 seit km 0 bis heute fahre, ein paar Gedanken.
- Die Problemzonen am Motor wurden schon angeführt. Die KW Zentralschraube läßt sich wechseln, und neu richtig angezogen hält sie. Wahrscheinlich sind Ansaugkrümmer und Einlässe im ZK von der AGR ziemlich versottet.
- Der B4 hat wie auch die Folgemodelle bis ca. 2004 das 012er Schaltgetriebe. Der Schwachpunkt dieses Getriebes ist der Synchronring für den 3. Gang. Je nach Fahrweise zerlegt es den manchmal schon bei 200 Tkm. Bei mir waren es 430 Tkm. Dann ist mit Glück nur eine Revision des Getriebes fällig.
- Der Kabelbaum zur Heckklappe bricht irgendwann bei 250 Tkm, und muß dann neu
- Bei dem Alter von ca. 20 Jahren zersetzt sich der Schaumstoff auf der Rückseite des Himmelsstoffes, der Türbespannungen, usw. Die Stoffe lösen sich ab, und Du hast ein fürchterliches Geschmiere. Alle diese Teile gibt es nicht mehr. Den Formhimmel kriegst Du zum Neubespannen nur bei der Variante mit Schiebedach unzerstört raus (mit viel Glück). Einen geeigneten Stoff kriegst Du fast nicht.
Wenn Du also ein halbes Jahr mit Restaurieren verbringen willst...
Ansonsten hält das Modell bei guter Pflege lange.
Die Aussagen über VA, Bremsen und Lenkung kann ich nicht bestätigen.

Verbrauch im sportlichen Landstraßen- und Stadtbetrieb 5,5 l/100km.
hg
Herbert

Hallo,

alles gute Hinweise.
Die A4 B5 sind direkt deutlich teurer in der Anschaffung. Reparaturen kommen da sowieso immer on top.

Warum der B4: Ich fahre u schraube seit Jahren am S2 Coupe (R5 20VT) daher kenne ich mich mit den Problemen und der Technik bei diesem Fahrzeug recht gut aus.

-Hängender Himmel ist auf jeden Fall ein Problem
-Wärmetausche kann immer defekt gehen
-Lagerung VA: PU Buchsen und Ruhe ist
-Achskörper VA: Hab ich im S2 alles hinter mir, nicht so der riesen Akt

Herbert: Danke, das mit Getrieben war mir nicht bekannt.
KW Zentralschraube ? Weiter oben war die Rede vom ZR-Rad, oder reden wir gerade aneinander vorbei ?

Ich mag den B4 von seiner Form, daher sind die Würfel *sehr wahrscheinlich* bereits gefallen. Das bei dem Alter u LL der Fahrzeuge immer etwas sein kann, ist mir bewusst.

Also Herbert, rätst du ab von den größeren Düseneinsätzen?

Was ist mit Chip oder Powerbox, lässt sich da was holen im Verbrauch beim 1Z?
Immer geschmeidige Fahrweise vorausgesetzt.

Aufwand (Kosten) u Nutzen bei den Motorthemen sollen im Verhältnis stehen.
Bedeutet: für 500€ werde ich weder ne Box kaufen, noch nen Chip reinbasteln.
Im Zweifelsfall Düsen reinigen lassen und früher Förderbeginn.

Trotzdem bin ich für Anregungen dankbar.

Verändern des statischen Förderbeginns nutzt bei einer EDC nichts, es sei denn sie würde am Regelanschlag laufen. Dazu gibt es einen Fachartikel.
Eine effizientere Kraftstoffausnutzung setzt einen besseren Wirkungsgrad des Motors und/oder eine optimierte Verbrennung voraus. Beides hat VW mit den Nachfolgemodellen zum 1Z in Grenzen geschafft (AFN etc.), im Ergebnis mehr Drehmoment und ein bißchen sparen. Letztendlich landete man dann erst beim PD und dann CR Motor.
Daß Du das mit einem "Tuning" beim 1Z schaffen willst, halte ich für eine Illusion. Schau daß die Kompression gut ist, daß die Steuerzeiten stimmen, und daß die Düsen in Ordnung sind. Alles andere dient nur einer fragwürdigen Leistungserhöhung.
hg
Herbert

Merci!

Noch ne Frage:

Gibt es ein länger übersetztes Getriebe welches p&p an den 1Z im Audi 80 B4 passt?

Interessant ist nur ein langer 5. Gang für den Fall, dass das Getriebe die Grätsche macht.

Zitat:

Verändern des statischen Förderbeginns nutzt bei einer EDC nichts, es sei denn sie würde am Regelanschlag laufen.

Doch, das geht in gewissen Grenzen. Wenn die ESP so eingestellt wird, daß sie mechanisch nicht später als 2°KWvOT einspritzen kann, wird man im niedrigen Lastebreich und Leerlauf weniger Kraftstoff benötigen (die EDC würde einen späteren Einspritzbeginn einstellen wenn sie könnte). Allerdings hat dies bezüglich Geräuschverhalten auch Nachteile und ist eingentlich Pfusch.

Die Spritzverstellung der ESP nudelt sich mechanisch ab, danach kann die EDC kaum noch frühe Spritzbeginne einstellen und der Motor beginnt bei hohen Drehzahlen und hoher Last (Autobahn) zu qualmen. Im Prinzip endet die Sache mit einem neuen Pumpengehäuse und damit einer neuen Pumpe. Die 250.000km sind ein Richtwert, viele (!) Kundenfahrzeuge hatten das schon mit weniger km, meist ab etwa. 200.000km. Je mehr man "schleicht" desto weniger fällt es auf. Tempomat 180km/h endet mit so einem Fahrzeug aber oft als Qualmschleuder mit überhöhten Abgastemperaturen (was Folgeschäden wahrscheinlicher macht).
Beim eigenen Fahrzeug funktionierte die Spritzverstellung bis zum Verkauf bei 280.000km noch einwandfrei, dürfte aber daran gelegen haben, daß keine "Suppe" getankt wurde und das Fahrzeug überwiegend Langstrecke sah.

Chip und Powerbox sind die vollkommen falschen Ansätze bei so einem alten und verschlissenem Fahrzeug.
So lassen wie es ist, eventuellen Wartungsstau beheben, Tempomat 100km/h und die Fuhre rollt noch lange.
Für andere Zwecke ist so ein Teil und die von Dir vorgeschlagenen Änderungen verlorene Arbeitszeit und verlorenes Geld für Material.

Viele Grüße, Rainer

Von wie viel Spritersparnis reden wir hier mit dem verstellten Förderbeginn ?
Klar hängt das vom Fahrstil ab, aber unter optimalen Bedingungen: 0,2l auf 100KM ?

Was hat der 1Z serienmässig an Ladedruck im STG hinterlegt?
Overboostfunktion wird der wahrscheinlich haben.

Max- Ladedruck und Haltedruck bei Nennleistung sind interessant.

Grüße Jan

Zitat:

Von wie viel Spritersparnis reden wir hier mit dem verstellten Förderbeginn ? Klar hängt das vom Fahrstil ab, aber unter optimalen Bedingungen: 0,2l auf 100KM ?

Das kann schon mal 0,5 Liter /100km ausmachen. Nämlich dann wenn der Spritzversteller verschleißbedingt immer ein wenig "nachgeht". Das gleichst du z.T. mit einer früheren stat. Einstellung aus. Auch das Ansprechverhalten bei niedrigen Drehzahlen verbessert sich, was frühes schalten begünstigt.

Zitat:

Was hat der 1Z serienmässig an Ladedruck im STG hinterlegt? Overboostfunktion wird der wahrscheinlich haben.

ca. 0,9 Bar relativ, d.h. 1900mBar absolut.

Was meinst du mit Overboost? Leichte Überschwinger macht der Wastegatelader schon auch, aber zumindest hast du nicht die Probleme die eine ausgenudelte VTG Verstellung verursacht.