ddrler hat folgendes geschrieben: |
@ Bertil:
...
Weist du mehr über die Schmiereigenschaften, da ich hier den eigentlichen Grund vermute...? |
Dann helfe ich dir mal auf die Sprünge:
Welche Teile im Motor werden nicht vom Öl geschmiert und müssen trotzdem unbedingt vor Verschleiß geschützt werden?
Vergaser oder Einspritzanlage und die Ventile/Ventilsitze. Gerade diese werde nicht von Ölen oder Resten davon geschmiert und sie benötigen diese bereits angesprochene Schutzschicht.
Sofern der Motor einen Aluminiumzylinderkopf hat, ist das Fahren von Bleifreiem Kraftstoff auch kaum ein Problem, da die Ventilsitze dieser Konstruktionen bereits besonders gehärtet sind. Graugußköpfe sind dagegen oft ohne spezielle Sitzringe sehr anfällig gegen den Bleifreien Kraftstoff. Aber auch hier gibt es Modelle mit besonders gehärteten Sitzen die einen Bleifrei Betreib verkraften.
Für Oldtimer ist es oft möglich durch den Einbau von speziellen Sitzringen diese Motoren auf den Bleifrei Betrieb umzurüsten. Das Umrüsten von Ventilen dagegen ist nur in ganz wenigen Fällen nötig (hab ich aber auch schon von gehört).
Vergaser und Einspritzanlegen sind für den Bleifrei Betrieb eher unkritisch. Auch wenn der Verschleiß einer Drosselklappenwelle beim Bleifrei Betrieb möglicherweise größer sein könnte. Das ist aber normal zu vernachlässigen.
Die Oktazahl lässt sich dagegen heute mit Ersatzstoffen Problemlos auf einen auch für Superbenzin Fahrzeuge verträglichen Wert bringen.
In meiner eigenen Garage steht solch ein Früchtchen. Mit dem EU Super (95 Oktan) welches direkt nach der Bleifrei Umstellung erhältich war, konnte ich nichts anfangen. Auch das "Super Plus" mit 98 Oktan hat meinem Motor nicht gereicht und er hat furchtbar geklingelt. erst mit sogenanntem "Oktan Booster" im Kraftstoff war der Motor dann zufrieden. Heutige Kraftstoffe (Super Plus und das Premium sowieso) reichen aber dagegen problemlos aus. Die Kraftstoffqualität ist inzwischen deutlich besser geworden.