ASV Ladedruck begutachten

Hi,

ich hab am WE mal den Leon vermessen.
Vorallem im Hinblick auf Rainers Ueberlegung, ein VTG-Test-Tool zu bauen, wollte ich fragen, ob man an diesem Log unten eindeutig erkennt, dass die VTG hakelt (was sie vom Gefuehl an der Verstellstange tut) und ob sie evtl. auch nicht mehr ihren vollen Aktionradius hat (was ich nicht beurteilen kann, weils meine erste und einzige VTG ist).

Interessant sind:
A - die Ueberschwinger, die desto hoeher sind, je kleiner der Gang ist. Fast 1,5 bar sind auch fuer nen ASV viel, wuerde ich sagen.
B - dieser ewig bleibende, unwillig abzufallende Ladedruck, wenn man schon den Fuss vom Gas runter hat. Das N75 koennte zwar noch in die 20er Prozente, bleibt aber auch bei 31% stehen und der Druck faellt wohl nur, weil die Drehzahl faellt.
C - Bei laengeren Beschleunigungen (erste Mal 4.) kippt der Ladedruck nach hinten sogar ab.

m;

Hi,

Zitat:

Vorallem im Hinblick auf Rainers Ueberlegung, ein VTG-Test-Tool zu bauen, wollte ich fragen...

solange bei Ross-Tech sozusagen auf der 'Gegenstelle' vom Programm nichts passiert sind mir die Hände gebunden und ich werde da keinen weiteren Aufwand investieren.

Grüße, Rainer

dieselmartin hat folgendes geschrieben:

ob man an diesem Log unten eindeutig erkennt, dass die VTG hakelt (was sie vom Gefuehl an der Verstellstange tut)

Hi Martin,

das Schwingen des LD und des TV schon beim Runterregeln der Überschwinger entspricht IMO recht eindrucksvoll der klemmenden VTG. Könnte aber auch von zuviel Spiel zwischen Dose und Leitschaufeln kommen (Regelhysterese). Oder eine Kombination aus beidem . . .

Zitat:

und ob sie evtl. auch nicht mehr ihren vollen Aktionradius hat (was ich nicht beurteilen kann, weils meine erste und einzige VTG ist).

Der Verstellbereich ist IMO zumindest beim Offen-Anschlag ausreichend: sonst wäre der LD im Pmax-Bereich über dem Soll und könnte nicht mehr kontrolliert werden.
Um den Geschlossen-Anschlag einzuschätzen, bräuchte man am besten ein Vollgas-Log im 5. Gang ab ~ 1100 bis ca. 2000 rpm.

Zitat:

Interessant sind: A - die Ueberschwinger, die desto hoeher sind, je kleiner der Gang ist. Fast 1,5 bar sind auch fuer nen ASV viel, wuerde ich sagen.

Siehe oben, VTG schwergängig oder ausgeleiert.

Zitat:

B - dieser ewig bleibende, unwillig abzufallende Ladedruck, wenn man schon den Fuss vom Gas runter hat. Das N75 koennte zwar noch in die 20er Prozente, bleibt aber auch bei 31% stehen und der Druck faellt wohl nur, weil die Drehzahl faellt.

Kenne ich auch ansatzweise vom ALH. Das liegt (auch) am Vorsteuer-KF.

Zitat:

C - Bei laengeren Beschleunigungen (erste Mal 4.) kippt der Ladedruck nach hinten sogar ab.

Na ja, der Regelfehler (Ist - Soll) bleibt aber noch im Rahmen. Für eine klemmende VTG ist das IMO nichts außergewöhnliches . . .


2 Tips noch zum Diagramm:

1. Bei reinen MWB 11-Logs kann man bei der rpm- und LD-Achse den unbenutzten Bereich von 0 bis 900 weglassen.

2. Als Tastverhältnis sind berechnete Werte "80 - Feld 4" anschaulicher, da eine scharfe Ansteuerung der VTG durch hohe Werte dargestellt wird.
Die rechte Y-Achse dann auf 0 - 80 skalieren

Hi ulf,

kann man das so lassen oder sollte die VTG doch moeglichst bald gereinigt werden.

Mir gehts dabei um ne Abschaetzung, wie lange man damit noch fahren kann/sollte.

danke
m;

dieselmartin hat folgendes geschrieben:

kann man das so lassen oder sollte die VTG doch moeglichst bald gereinigt werden. Mir gehts dabei um ne Abschaetzung, wie lange man damit noch fahren kann/sollte.

Tja, LD-Peaks bis 2,5 bar (bzw. eher die folgenden höheren Verbrennungsdruckspitzen) zerren natürlich jedes mal "etwas" an den ZK-Schrauben.
Wenn der Sensorbereich bei 2,5 zu Ende ist, könnten die realen Peaks sogar noch beliebig höher liegen -> LDA rulez

2,5 bar dürfte der Lader bei nur ~ 2000 Motor-rpm noch relativ locker wegstecken.
Wenn Du allerdings bei Lastwecheln oberhalb ca. 3500 rpm auch noch so hohe Peaks bekommst, würde ich doch demnächst versuchen, den Lader zu retten, bevor er dadurch auf Dauer mürbe wird und die Grätsche macht.

So,

die VTG geht inzwischen. Ich hab den Trekker mal eine laengere Strecke (KO-WIL) mit annaehernd Vmax gescheucht und nachdem ich heute abend schon recht viel ausgebaut hatte, liess sich die VTG weich und ruckelfrei bewegen.

Also wieder alles zusammen und auf die Piste:
Die Ueberschwinger sind nicht besser geworden.
Generell (gestern nur per Scope geguckt) kann er aber den gewuenschten Ladedruck einregeln und halten (auch bei 200 km/h). Wenn man den Fus vom Gas hat, geht der LD hoch (das scheint das VorsteuerKF zusein)

Also jetzt die Stange laenger drehen ???

dieselmartin hat folgendes geschrieben:

Also jetzt die Stange laenger drehen ???

Ja, würde ich mal versuchen.

Hi Ulf,

damit ich nicht zig mal mir die Finger brechen muss:

Wieviele Umdrehungen sollte ich die Stange veraendern ?

Gruesse
m;

dieselmartin hat folgendes geschrieben:

Wieviele Umdrehungen sollte ich die Stange veraendern ?

Bei Deinem Fall würde ich mal mit 2 Drehungen anfangen.
Wenn das schon gleich auf ein gutes Ergebnis führt, hast Du Glück . . . aber anhand der erreichten Änderung kannst Du peilen, woeviel insgesamt nötig ist.
Dann ists vielleicht schon mit 2 x Drehen erledigt.

Danke.

Hab ich das richtig gesehn, dass die Stange an dem Verstellhebel geloest werden muss, damit ich ihr die 2 Umdrehungen verpassen kann.

Die Gewindestange, die aus der Druckdose kommt fuehlte ich sehr drehunwillig an .. und die Udruckdose zerdrehen will ich nicht.

m;

dieselmartin hat folgendes geschrieben:

Hab ich das richtig gesehn, dass die Stange an dem Verstellhebel geloest werden muss, damit ich ihr die 2 Umdrehungen verpassen kann. Die Gewindestange, die aus der Druckdose kommt fuehlte ich sehr drehunwillig an .. und die Udruckdose zerdrehen will ich nicht.

Hm, ich weiß nicht, ob Du einen KKK oder Garrett-Lader hast.
Bei meinem KP39 geht die Gewindestange duch ein Gelenkstück am Verstellhebel. Dort muß man die beiden Muttern, die das Gelenkstück in die Zange nehmen, lösen, parallel verdrehen und dann wieder festziehen.

Beim Garrett kenne ich nur die Konstruktion mit der Gewindehülse am VTG-Hebel, in der eine Rändelmutter sitzt. Das Ganze ist per Kontermutter fixiert und mit Sicherungslack bepinselt (sofern nicht schon jemand die Stange kürzer gedreht hat)
Wenn Du es schaffst, die Rändelmutter oder die Gewindestande fest gegenzuhalten, während Du die Kontermutter löst, geht kein schädliches Drehmoment auf die Dose.

Und ja, die Gewindestange läßt sich in der Dose nicht wirklich drehen. Sie federt unter Belastung ein paar Grad hin und her, aber wann "kaputt" kommt -> keine Ahnung . . .

Ich habs gestern so gesehn:

Udose -> Gewindestange (ich hab keine 6Kant Verzahnung gesehn zum festhalten)
Darauf eine Mutter und eine Huelse die dann an die VTG geht.

Mein Vorgehen daher:

Sprengring an VTG ab -> Angst, dass der sonstwohin springt
Huelse von VTG klipsen
Kontermutter auf (dabei Gewindestange an Udose festhalten)
Huelse 2 Umdr. raus
Kontermutter zu
Sprengring drauf (wieder hoffen, das der nicht abfliegt)

Es sieht genauso aus ! :
http://www.technologie-entwicklung.de/Gasturbines/VNT15-Turbo/vnt15-turbo.html

m;

dieselmartin hat folgendes geschrieben:

Es sieht genauso aus !

Ah, also Garrett.

Zitat:

Udose -> Gewindestange (ich hab keine 6Kant Verzahnung gesehn zum festhalten)

Stimmt. Aber wenn man z.B. mit einer Gripzange an das dosenseitige Gewinde-Ende kommt, kann man sie trotzdem gegenhalten

Zitat:

Mein Vorgehen daher: Sprengring an VTG ab -> Angst, dass der sonstwohin springt

Fröhliches Wurschteln -> erstmal rankommen

Ich würde die Rändelmutter oder Gewindehülse per (Grip)zange fixieren, gut festhalten, und dann die Kontermutter lösen. Das mögliche Kippspiel der Hülse auf dem Verstellhebel steckt auch die Gewindestange in der Dose klaglos weg.

Dann die Rändelmutter 2 Umdrehungen lösen, Kontermutter anziehen, fertig.
Hat bei meinem AFN immer problemlos geklappt (außer dem engen Raum zum Hantieren).

Ja Garrett (sorry, hatte ich vergessen zu erwaehnen)

Zitat:

Hat bei meinem AFN immer problemlos geklappt (außer dem engen Raum zum Hantieren).

Hast du Dich von oben oder von unten ueber das Teil hergemacht ?

Wenn von oben: Uebung im Aubau von TurboSaugrohr und AGR hab ich seit gestern.

m;

dieselmartin hat folgendes geschrieben:

Hast du Dich von oben oder von unten ueber das Teil hergemacht ?

Von oben.
Beim G3 AFN sitzt die Dose auch oben auf dem Lader (VTG-Stange zeigt nach unten).

Wenn der Leon eine "hängende Dose" hat, würde ich wohl eher von unten rangehen.
Evtl. wartet heute so ein Fall auf mich (ALH im G4).

Jau,

er hat die haengende Dose, weil der LLK durchs rechte Radhaus befuellt wird, wie offensichtlich alle im Golf4 auch.

Von oben geguckt sah es aber fast so aus, als ob der Achskoerper da recht dominant im Weg ist.

Hm, du auch am Schrauben ?

Wenn der Turbo nicht so lange zum Abkuehlen braeuchte, wuerd ich ja fast die paar km zu Dir kommen

m;


BTW:
Der ASV im Ibiza hat ne stehende Dose, weil da der Verdichterausgang nach oben geht (LLK unterm Getriebe).