Hallo allerseits,
da ich hier im Forum wirklich unglaublich viel Informationen bekommen habe, möchte ich hiermit auch wieder was zurückgeben, was evtl. von Interesse sein könnte.
Ich bin Fahrer eines Audi A6 2,5 TDI Motorkennbuchstabe AFB
Der Wagen hat EZ 10/1997, dürfte also einer der ersten A6 mit dem V6-TDI sein.
Ich bin Drittbesitzer, wobei alle beiden Vorbesitzer Freunde von mir sind, und ich das Auto schon als Neuwagen kenne. Ich besitze den Wagen seit 3 Jahren und habe ihn bei ca. 280.000km gekauft. Ist also klar ein reiner Langstrecken-Wagen.
Der Wagen bekam 02/1998 einen Chip von ***, da hatte der Wagen gerade mal 20.000km abgespult, auf 180 PS (alles natürlich sauber eingetragen).
Ansonsten ist der Wagen super ausgestattet mit Leder usw...
Am Mittwoch, den 21.03.2007 bin ich dann mit dem Wagen über die
400.000km gekommen, und das mit der ersten Maschine, was ja diverse Forenmitglieder hier nicht für möglich halten würden...
Allerdings sei erwähnt, dass der Wagen wirklich unter massiven Ölverlust leidete, weswegen ich ihm eine gehörige Schrauberaktion zumutete.
So habe ich die obere und untere Ölwannendichtung ersetzt unt entgegen der Einbauvorschrift mit einem Dichtmittel abgedichtet. Das war ein ziemlicher Akt, man musste so ziemlich alles unten wegschrauben, was wegzuschrauben geht, aber da seit Kurzem ich in Besitz einer eigenen Hebebühne bin, und auch einen Rep-Leitfaden mein eigen nenne, ging das relaitv problemlos.
Obenrum wars auch heftig, da sabberte er aus der Dichtung des Ölfiiltergehäuses...
Ganz interessant an meinem Wagen ist, dass er noch die ersten Nockenwellen hat.
Natürlich überall ein wenig Einlaufspuren, die aber nicht in dem Maße, dass die auszutauschen wären. Ich habs mal gemessen, aber an der schlimmsten Nocke waren es so 0,3 mm, an den meisten Nocken gerade mal so 0,1mm... Und nachdem Audi anscheinend 0,5mm als Verschleissgrenze angibt, bin ich hier, denke ich auf der sicheren Seite.
Aber nach allem,was man so liest, ist das ein absoluter Einzelfall. Auch bei einem Kumpel weiss ich von eigelaufenen Nockenwellten bei einem 99er A4 bei 140.000km.
ich erklär mir das folgendermaßen:
Zum Produktionsstart waren die Stückzahlen noch niedrig, weswegen beim Zulieferer der Nockenwellen noch eine ausreichende Härtung stattfand, nachdem die Produktionszahlen deutlich gesteigert werden musste, um die Nachfrage zu dcecken, wurde hier wohl geschlampt. Nur so ist es erklärlich, dass ein früher AFB eine dermaßen große Laufleistung erreicht.
Ansonsten gabs natürlich auch Reps:
diverse Fahrwerksteile (das ist DIE never-ending story
)
bei ca. 290.000km ein neues Ölfiltergehäuse
bei ca. 340.000km eine neue Kupplung
bei ca. 360.000km eine neue gebrauchte Einspritzpumpe.
und natürlich diverse Verschleißteile, aber nix schlimmes.
Der Wagen ist nachweisliche noch mit dem ersten Turbolader, 6-Gg-Getriebe usw. ausgestattet...
Obwohl ich viel selber schraube, habe ich den A6, der mir als Alltagswagen dient, immer reparieren lassen, was ich aber im Nachhinein bereue, da da auch immer geschlampt wird und man gerne mal über den Tisch gezogen wird...
So hatte ich natürlich auch mal die verstopfte KGE. Mir wurde damals von einer Vertragswerkstatt ein neues Ölfiltergehäuse eingebaut mit der Begründung, das gäbs nur komplett. Das hat mich 670,-- gekostet. Heute bin ich schlauer, und wüsste, dass man da den Zyklon-Einsatz von der 180-PS-Version für 50,-- reinschraubt.
Und was bekommt man für 670,--?
nach 20.000km einen fetten Ölverlust durch die entsprechende Dichtung, worauf ich den Wagen zum nachbessern wieder abgegeben habe.
Leider kam das nach 50.000km wieder, weswegen ich hier von einer Fehkonstruktion ausgehe, bzw. darf man diese Metalldichtung zum Motorblock nie ohne vernünftiges Dichtmittel einbauen, sonst wird das nix...
Deswegen habe ich darauf verzichtet, das wieder machen zu lassen (war ja noch Garantie drauf, und habs dann vor Kurzem selber erledigt...
Bei der oberen Ölwannendichtung gabs auch eine Überraschung.
Fahrerseitig waren 3 Schrauben hintereinander genau im Dichtbereich abgerissen, Materialermüdung? Ich vermute, dass da ein Mechaniker diese Schrauben mal ein bisschen fest nachgezogen hat, um den Ölverlust hier zu stoppen.
Ich vermute denselben Idioten von einer freien Werkstatt, der den Wagen beim Vorbesitzer zur Wartung hatte, der vom Messen des KG-Druckes alle 60.000 noch nie was gehört hat (ich hab ihn mal anonym gefragt und ein bisschen auflaufen lassen).
Naja, und inzwischen habe ich auch gemerkt, dass man mein Geld nicht mehr will, immer wenn ich wegen einer Kleinigkeit zum Freundlichen fahre (letztens eine undichte Kraftstoffleitung), fragt man, was ich denn mit dem Wagen noch wolle, ich soll den schnellstmöglich nach Usbekistan verscheuern...
Richtig negativ aufgefallen ist mir letztens hier Mahag in München, ein Snob-Laden ohne Vergleich, und man ist nur als Neuwagen-Kunde was wert.
Nja, Kurzum, ich bin mit dem Wagen nach wie vor sehr zufrieden und er fährt super, auch sicherlich dank der 180 ***-PS. Ichh fahre ihn so mit 6,5-7,5 Liter, aber ich heize nicht (dafür hab ich was tauglicheres in der Garage). Nach 400.000km darf er auch mal mit dem Vorglühen länger brauchen und bei Minusgraden etwas unwilliger starten...
Als nächstes steht mal eine komplette fahrwerksüberholung an, ich will da auf verstärkte Meyle-Teile zurückgreifen und hoffe, damit ein bisschen Ruher zu bekommen...
Zahnriemenwechsel leiste ich mir jedefalls keinen mehr. Der letzte kam bei 220.000km rein, und der sieht noch gut aus.
Mal sehen wie lange er noch fährt... Ein zahnriemengeschädigter Ersatzmotor mit 93.000km würd zur Überholung bei mir rumstehen... mal sehen, was kommt!
Eine Empfehlung an alle AFB-Fahrer:
Man sollte sich ein bisschen Kundig machen, was bei einem Defekt los ist. Dieses Forum hier ist Gold wert! Man wird leider von alle möglichen Leuten teils aus Unkenntnis, teils mutwillig über den Tisch gezogen.
Der Wagen taugt sicherlich auch für Selber-Schrauber, da er zwar extrem verfbaut ist, aber mit dem richtigen Werkzeug geht das alles. Ich hab gerade den halben Wagen zerlegt und wieder zusammen bekommen.
Werkstatt-Unterlagen sind allerdings unerlässlich, wie ich meine...
Aber auch von so umfangreichen Arbeiten wie das Abdichten der oberen Ölwanne, muss man sich nicht verstecken. Es ist ne Menge zu tun bis man hinkommt, aber es ist kein Hexenwerk.
Das Nockenwellen-Thema ist zwar vorhanden, aber meiner Ansicht nach erst ab 1998... ein A8/A6 mit AFB mit Produktion 1997 könnte evtl hier deutlich problemloser sein!
Grüße
Winnie