Mit losen Rad-Schrauben fahren! ob das so gescheit ist? | Beiträge 16+

Hallo,

ich muss den Thread nochmal aufwärmen. Bin heute an einer Passat 35i Stahlfelge hinten gescheitert.

Brenner hab ich nicht. Aber zumindest ist ca. eine drittel Flasche Eisrostlöser verbaucht, und bei leicht gelockerten Radbolzen:
* mehrere Tritte von innen (hab nur eine flache Grube)
* mehrere ABS-Bremsungen aus ca. 80 - 100 km/h
* ein paar Parkplatzdrifts (Eingangsgeschw. knapp 50 km/h - mehr ging auf dem Parkplatz nicht)
* langsam gegen eine Bordkante schiebend im spitzen Winkel
* etwas schneller schräg rauffahrend auf die Bordsteinkante
* Tritte und Hammerschläge auf den Reifen
* mit dicken Holzscheiten auf die Felge bis das Holz hinüber war
... und es hat sich nichts getan.

Ich muss dazu sagen, dass die Reifen sowieso neu müssen, Felgen hätte ich zur Not ersatzweise auch noch da, Radlager müsste samt Bremsscheibe auch neu. Deswegen musste ich nicht total zimperlich sein. Nur müsste das Rad halt mal runter wollen .

Macht das Sinn, den Rostlöser über eine Woche immer wieder zu sprühen, oder kann ich hier die Flex auspacken?

Bye
pax

hallo die Radbolzen sollten beim Fahren / Bremsen schon etwas Luft haben..also eine U auf zB.
Bislang hab ich mit Aufpumpen auf 3 - 4 bar und dem Vorschlaghammer von innen bei entlastetem Rad alle runterbekommen. Notfalls ein Brett auf die Innere Felge halten lasssen und dann da draufschlagen.

Ich würde sagen, der Hammer war zu leicht und das Holz zu weich.

Ich nehme grundsätzlich einen Vorschlaghammer für so was. Alles kleinere hat zu wenig Masse und macht macht mehr kaputt als ganz.

Hoch genug aufbocken, Fahrzeug auf Böcken absetzten (sonst fliegt er vom Wagenheber), eine Schraube sollte halb herausgedreht verbleiben.
Dann das Rad von innen nach aussen mit ein paar kräftigen Schlägen auf den Reifen von der Trommel lösen.
Funktioniert immer.

Autoservice hat folgendes geschrieben:

Ich würde sagen, der Hammer war zu leicht und das Holz zu weich.

Halbherzig draufgeschlagen, + zu kleiner Hammer ganz genau

Hallo!

Sehe ich auch so:
Ich hab da einen ~ 8kg Vorschlaghammer, mit 120 cm Stiel, da reicht normalerweise ein kräftiger Schlag auf den Reifen, und das Rad ist locker.

Aber, wie so immer, hatte ich da auch mal einen Extremfall, wo das auch nicht geholfen hat, ist schon viele Jahre her:
So ein Opel Combo, hinten.
Opel ist eh bekannt für seine knappen Passungen, und die Radnaben-Felgenzentrierung ist auch sehr breit bei den Karren.
Da hab ich die Stahlfelge jedenfalls nicht runter bekommen. Auch mit Brenner nicht.

Lösung war, weil das eine Trommelbremse war, das Rad komplett mit Bremstrommel abgebaut,
und ich hab das Rad dann auf den Boden gelegt, und mit einem Hartholzstück und dem beschriebenen Hammer die Bremstrommel aus der Felge geschlagen.
Nach der Anwärmerei und Gewalt dann natürlich auch eine andere Felge benutzt.

Soll also heißen, versuch es mal mit einem richtigen Hammer, und wenn das nicht geht, mit einer kleinen Flex den Felgen-Zentrierbund von außen nach innen langsam und vorsichtig dünn-schleifen.
der platzt dann irgendwann, oder mit einem Meißel nachhelfen.
Irgendwann, wenn er platzt, ist die Spannung weg, und das Rad geht ab.

MfG, Steffen!

Heißbremsen bringt nichts, da wird die Nabe wegen der Wärme nur dicker.
Fahren mit gelockerten Radbolzen kann das Nabengewinde beschädigen. Zuhilfenahme der Bordsteinkante dabei geht auch noch auf die Achsgeometrie.
Bringt es vielleicht was, ein Brett als Zwischenlage quer über die Nabe auf den Reifen zu spannen, und erst dann mit möglichst großem Vorschlaghammer zu schlagen? Für die Reifenflanke ist das vielleicht schonender.
Ich kann mir auch einen langen Hebel vorstellen, der mit zwei Zapfen in die Felgenlöcher eingreift (wie ein NW-Gegenhalter). Damit bei blockierter Bremse ein Ruck in Drehrichtung.
hg
Herbert

Heißbremsen würde ich auch nicht, aber wenn alle Schrauben etwas gelöst sind, kann eine harte Bremsung, wenn es nicht gerade hinten ist, die Verbindung lösen.
Randsteinfahren finde ich ganz übel.
Nach wie Vor: Vorschlaghammer, das geht.

Beim Ford Escort einer Garagennachbarin waren die Alufelgen ueber den Sommer auch festgewachsen. Dort jedoch nur vorn, hinten gingen sie fast problemlos ab. Abgesehen davon, dass jemand die Radmuttern jenseits jeder Vorstellung angeknallt hatte.

Geloest haben sie sich vorn von den Naben bei zwei Umdrehungen gelockerten Radmuttern nach mehrfachem schnellen Einlenken nach rechts und links bei auf rauhem Asphalt stehendem Fahrzeug, bei dem zugleich die Fussbremse festgehalten wurde. Gab einen lauten Knall, danach zeigten sie sichtbares Spiel beim Einlenken.

Hier waren es die ebenfalls sehr knappen Zentrierpassungen, auf die die Stahlfelgen nur nach Entrostung von Radnabe und Felge bei gleichzeitigem Einschmieren mit Kupferpaste gehen wollten. Ich weiss, es gibt besseres.

Die Alufelgen sind im Sitzbereich der Zentrierung uebrigens vollkommen aufgeblueht. Das sollte man entfernen und irgendwie konservieren. Vor dieser Arbeit habe ich mich aber gedrueckt, so weit geht die Nachbarschaftshilfe dann auch nicht. Wahrscheinlich wird's irgendeine Werkstatt oder irgendein Reifenfritze im Fruehjahr so wie es ist wieder anschrauben und ganz sicher auch wieder die Radmuttern mit dem Schlagschrauber anbrummen. Soll ja nicht verloren gehen...

Mahlzeit!

Ich such mir nen leeren Parkplstz und lockere die Radschrauben ca. 1 Umdrehung, dann fahre ich Kreise, mal linksrum, mal rechtsrum, immer recht flott und die Kreise recht eng....hat bisher immer funktioniert, im Gegensatz zu anderen Methoden.
Wenns nur rechts ist funktioniert auch ein Kreisverkehr.

ciao, Jockel

Herbert hat folgendes geschrieben:

Fahren mit gelockerten Radbolzen kann das Nabengewinde beschädigen.

Was in dem Fall aber egal ist, da die Bremsscheibe ja eh neu kommen soll.

Nur daß das Gewinde in der Nabe ist, nicht in der Scheibe.
hg
Herbert

Herbert hat folgendes geschrieben:

Nur daß das Gewinde in der Nabe ist, nicht in der Scheibe. hg Herbert

Achja, blöd nur das die Scheibe bei dem System auch gleichzeitig die Nabe ist.

Bei der HA - Scheibe/Nabe - Kombination im Bild, aber nicht generell.
hg
Herbert

(Amen!)

Hallo,

vielen Dank für die rege Anteilnahme

Leider ist das Rad noch dran. Nach den ersten Fehlversuchen am Samstag, hab ich mich am Sonntag nochmal unters Auto gelegt und von unten geschlagen. Der verwendete Hammer hatte übrigens eine Stiellänge von ca. 80 cm und vom Gewicht werden es etwas über 5kg gewesen sein. Ich musste ihn allerdings als Rammbock verwenden und hab mit der Oberseite direkt auf den Felgenrand geschlagen, während draußen ein Helfer immer mal gedreht hat. Ergebnis: Nach ca. 10 Minuten ist der Hammerstiel abgeknickt

Ich denke nächste Woche werde ich am zum Glück vorhandenen Schrott-Passat schauen, welches Rad noch verwendbar ist und am eigentlichen Patienten die Flex ansetzen.

Bye
pax

dein Problem ist, dass du keine Hebeühne hast.