Golf II 1.6D Zahnriemenwechsel

Moin.

gestern wollte ich meinem Postbomber (Golf II, Bj. 90, 1.6D) n´ neuen Zahnriemen spendieren und ihm die Inkontinenz abgewöhnen. Die neue Wasserpumpe war ja kein Problem, aber um die untere Abdeckung des Zahnriemens loszuwerden muss man wohl die Riemenscheibe von der Kurbelwelle abbauen *Nerv*
Da lachten mich also 4 Innensechkantschrauben und eine fette Vielzahlschraube in der Mitte an. Vor lauter Schreck hab ich das Zeug erstmal wieder zusammengebaut.
Hat das schon mal jemand von euch gemacht ? Ich hätte da mal ein paar Fragen....

Wie nennt man diese Schraube, bzw. was für eine Nuss gehört da drauf (Aussendurchmesser 21.5mm, die Zähne sind aussen) ? Hat die ein Links- oder ein Rechtsgewinde ? M.E.n. sollte die ein Linksgewinde haben. Und wie kontert man die Kurbelwelle, um das Ding zu lösen ? Mit welchem Moment macht man die wieder fest ?

Oder reicht es gar, nur die 4 Inbusschrauben loszumachen ? Sah irgendwie nicht danach aus. Meine beiden Ausgaben 'Jetzt mache ich es mir selbst' hüllen sich da komplett in Schweigen.

Kann mir da mal jemand helfen ?
BTW: Es geht um dieses Modell hier : http://www.fingers-welt.de/gallerie/eigen/maschine/poel/poel.htm

Ciao,

Finger

Hallo!

Als ehemaliger Post-Autoschlosser kann ich Dir da helfen:

Mach die 4 Imbusschrauben ab, dann klappt das, besorge vorher aber 4 neue Schrauben.
Die innere Schraube kann bleiben, ausser, wenn Du den KW-Simmerring wechseln willst.
Spannrolle mit wechseln, der Zahnriemen wird mit Handgefühl gespannt.

Ich weiss nicht, nach welcher Methode Du das machst:

- Zahnriemen markieren, und die Markierungen auf den neuen Riemen übertragen und genauso wieder drauf, wie der alte war.

- oder halt das volle Programm, mit Einspritzpumpe abstecken, NW-Lineal und EP einstellen,
VDD-Satz erneuern. (Da gibt es jetzt so schöne Gummidichtungssätze)

Zitat:

Mach die 4 Imbusschrauben ab, dann klappt das, besorge vorher aber 4 neue Schrauben.

Mit einer vernünftigen neuwertigen 1/2 Zoll Inbusnuß sollten die Schrauben eigentlich heil bleiben. Und - Vorsicht, bitte nicht deinen geliebten Heißkleber zum befestigen der Bauteile benutzten und spanne den Zahnriemen nicht zu stramm.

Moin,

danke für die schnellen Antworten. Ich werde mir mal eine hochwerite Inbusnuss besorgen.

Viele Grüße,

Finger

... und 4 neue Inbusschrauben sind sinnvoll, aufgrund vom Alter könnten die nämlich schon ganz schön rostig sein und vom Aufdrehen wird der Innensechskant nicht besser. Die große Schraube/Mutter in der Mitte muss nicht ab.

Sollten sich die Innensechskantschrauben weigern, einfach Kopf abbohren und dann rausdrehen.

Viele Grüße, Rainer

Zitat:

Sollten sich die Innensechskantschrauben weigern, einfach Kopf abbohren und dann rausdrehen.

Oder ein paar gefühlvolle Hammerschläge auf die angesteckte Innbusstecknuss. Nicht zu fest, denn sonst -könnte- das Zahnriemenritzel (Sintermetall) beschädigt werden.

Nach dem ZR- Wechsel den Förderbeginn kontrollieren, bzw. nach Gehör feststellen, ob er nun anders läuft.

Hallo,

Finger hat folgendes geschrieben:

um die untere Abdeckung des Zahnriemens loszuwerden muss man wohl die Riemenscheibe von der Kurbelwelle abbauen *Nerv*

ja, das erste Mal nervts noch

Zitat:

Wie nennt man diese Schraube

die hat viele Namen. Kurbelwellenschraube (wie das gleichnamige Syndrom http://dh5eah.toxisch.net/salatoel/kw_schraube/kw_schraube.html), Schreckschraube, Killerschraube.
Laß die bloß zu, wenn sie bisher keinen Ärger macht , auch wenn Sauger von dem Problem normalerweise weniger betroffen sind

Zitat:

bzw. was für eine Nuss gehört da drauf (Aussendurchmesser 21.5mm, die Zähne sind aussen) ?

19er 12-Zahn. Ein gekröpfter 19er Ringschlüssel geht auch, aber erst, wenn die Keilriemenscheibe ab ist

Zitat:

Hat die ein Links- oder ein Rechtsgewinde ?

rechts

Zitat:

Und wie kontert man die Kurbelwelle, um das Ding zu lösen ? Mit welchem Moment macht man die wieder fest ?

von nem Helfer mit nem kräftigen Schraubenzieher durchs Guckloch im der Kupplungsglocke die Anlasserverzahnung blockieren lassen. Heikel wegen Abrutschgefahr, aber kann klappen. Anziehen mit 90Nm + 90° (z.B. 19er Ring mit drübergestecktem 1m-Rohr vom Baugerüst).
Aber all das nur der Vollständigkeit halber. Laß sie zu und löse einfach die 4 M8-Schrauben, wie die anderen schon gesagt haben. Wenn die Riemenscheibe festgegammelt ist und nicht ab will, mit nem Schonhammer wechselseitig bearbeiten. Ein Spritzer Kriechöl hilft auch.

Gruß Uli

Zitat:

Sollten sich die Innensechskantschrauben weigern, einfach Kopf abbohren und dann rausdrehen.

Bevor man die Bohrmaschine ansetzt, hilft meistens eine Vielzahnnuß (die man für Antriebswellen benötigt), mit leichtem Hammer in den Sechskant treiben und lösen -- funktioniert in 99% aller Fälle.

PS.: Ich denke nicht, daß er die Schrauben erneuert. Das widerspricht seinem Natural .

Zitat:

von nem Helfer mit nem kräftigen Schraubenzieher durchs Guckloch im der Kupplungsglocke die Anlasserverzahnung blockieren lassen. Heikel wegen Abrutschgefahr, aber kann klappen. Anziehen mit 90Nm + 90° (z.B. 19er Ring mit drübergestecktem 1m-Rohr vom Baugerüst).

Das ist die zivilisierte Methode.

Ohne Helfer gehts aber auch:
Ich mach das immer mit Gewinde und Bund einölen, Planreibfläche am Ritzel trocken. Dann bei eingelegtem Gang die 90Nm. Die 90° erfolgen per Druckluftschlagschrauber@14Bar

Bisher hat da noch jede gehalten

Zitat:

hilft meistens eine Vielzahnnuß (die man für Antriebswellen benötigt), mit leichtem Hammer in den Sechskant treiben und lösen -- funktioniert in 99% aller Fälle.

Treibst du den Vielzahn gewaltsam in die rundgelutschte Innbusausnehmung?

Zitat:

PS.: Ich denke nicht, daß er die Schrauben erneuert. Das widerspricht seinem Natural

Naja - spätestens beim nächsten Riemenwechsel wird er sie dann erneuern

Oder er baut was völlig neues daran....beneidenswerter Erfindergeist mit Hang zur Selbstzerstörung. Respektabele Leistungen erzielt, habe schon einen schönen Abend beim Studium der HP gehabt, weiter so!!!

Also ich hab die 4 Schrauben bisher mit einem gescheiten Imbus, vorher leichten Schlägen auf den Kopf immer rausbekommen. Habe auch jedesmal neie Schrauben eingedreht, dei kosten nichts....lohnt aber in der tat nur wenn man da nochmal dran muss, wenn der Lebenszyklus des Fahrzeugs bis zur nächsten Demontage eh vorbei ist.....

Zitat:

Treibst du den Vielzahn gewaltsam in die rundgelutschte Innbusausnehmung?

Nicht wirklich. Ich nehme meistens einen 200gr Hammer dazu. Bis auf die Kanten passt sie fast von alleine.

Zitat:

Oder er baut was völlig neues daran....beneidenswerter Erfindergeist mit Hang zur Selbstzerstörung. Respektabele Leistungen erzielt, habe schon einen schönen Abend beim Studium der HP gehabt, weiter so!!!

Jo, ich habe auch schon einen schönen Abend mit seiner HP verbracht - Faszinierend.

Eins muß man ihm lassen -- er weiß genau was er tut. Weiter so Finger.

Moin,

so, der Panzer rennt wieder. Die Spannrolle war wohl doch zu billig und passte nicht ganz, aber das war doch zu lösen. Die Schrauben musste ich übriges zu 80% rausbohren, auch die von dieser blöden Pastikkapsel. Sowas von festgegammelt (((

Aber nochmal was anderes. Irgendwie fährt man ja immer mit einem Ohr am Antrieb. Ich habe das Gefühl, das irgendwo was im Ventilantrieb klappert, auch bei warmer Maschine *Seuzf* Die Temperaturanzeige ist auch gerade ausgefallen. Also die vermoderte Elektrik ist echt eines der Hauptprobleme hier. Aber zurück zum Topic.

Jetzt sagt Onkel Korf dazu : Hydrostößel prüfen. Dazu den Eimer warmfahren, dann im Leerlauf warten bis der Kühlerlüfter anspringt und dann nochmal 2 Minuten mit 2500 Touren drehen lassen (uns so weiter und so weiter). Ist das wirklich notwendig ? Öl so heiss wie möglich sehe ich ja noch ein, aber dann kann ich nicht meinen Sport-LKW auch mal kurz über die Autobahn treten und dann einen Blick unter den Deckel riskieren ? Wäre zumindest den Nachbarn gegenüber etwas freundlicher.

Ciao,

Finger

Na ja, je nach Geräusch und Defekts eines Hydros kann es dir passieren, daß dieser sich nach Autobahnfahrt wieder soweit vollgepumpt hat, so daß er sich überhaupt nicht mehr zuverlässig lokalisieren lässt, was auch sonst schon ein Lotteriespiel ist. Nicht selten ist es so, daß ein vermeintlich defekter Hydro nicht wirklich der Geräuschverursacher ist, sondern ein anderer. Und da zum auswechseln die NW raus muß, wechselt man normaler weise alle aus, außer man hat viel Langeweile.

Hast du schon mal über die Abwrackprämie für das Moped nachgedacht
Wenn du ihn vorher ausschlachtest, könntest du den Motor versuchsweise noch zu einer Wärmekopplungsanlage umbauen und mit der Heizkostenersparnis ein neues Moped finanzieren.

Hi,

Finger hat folgendes geschrieben:

Aber nochmal was anderes. Irgendwie fährt man ja immer mit einem Ohr am Antrieb. Ich habe das Gefühl, das irgendwo was im Ventilantrieb klappert, auch bei warmer Maschine *Seuzf* Die Temperaturanzeige ist auch gerade ausgefallen. Also die vermoderte Elektrik ist echt eines der Hauptprobleme hier.

ich würds einfach klappern lassen...
Ja, das mit der Elektrik ist ein Ärgernis. Dabei sollte man doch meinen, gerade die ollen mechanischen Diesel hätten damit kein Problem . Vieles kommt von dem Tropfwasser, das bei Regen durch die Windschutzscheibe eindringt und die Zentralelektrik durchfließt, bevor es schließlich auf den linken Fuß des Fahrers tropft. Mein 2er wär mir deshalb beinahe abgefackelt, anscheinend wär er nicht der erste gewesen . Neue ZE vom Schrott und die Scheibe abgedichtet, seither ists ok. Nur die Temperaturanzeige geht immer noch nicht (Kabelbaum zusammengeschmort). Hab mir dann eben ein 120°-VDO-Instrument ersteigert

Zitat:

Jetzt sagt Onkel Korf dazu : Hydrostößel prüfen. Dazu den Eimer warmfahren, dann im Leerlauf warten bis der Kühlerlüfter anspringt und dann nochmal 2 Minuten mit 2500 Touren drehen lassen (uns so weiter und so weiter). Ist das wirklich notwendig ? Öl so heiss wie möglich sehe ich ja noch ein, aber dann kann ich nicht meinen Sport-LKW auch mal kurz über die Autobahn treten und dann einen Blick unter den Deckel riskieren ? Wäre zumindest den Nachbarn gegenüber etwas freundlicher.

ja, würd ich so machen. Fertige Hydros klappern auch bei normaler Betriebstemp, nicht erst ab 130° Öltemp.

Gruß Uli