T4 ACV: Zu niedriger Ladedruck | Beiträge 16+

Sowohl das Ventil (N75) als auch seine Verschlauchung wurden bereits erneuert.

Interessant wäre, obs auch funktioniert.

50 (besser 100) ml Spritze mit *kurzem* Schlauch ans Wastegate und drücken (ja, feste!).
Dann sollte das Wastegate sich auch bewegen und danach wieder schliessen.

Hm , Mist, beim ACV kann man nicht so schön wie beim 1Z aufs Wastegate gucken, weil der diesen Rohrbogen feste am Turbo hat.

So ungefähr siehts aus:
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Den Test mit der Spritze werde ich mal machen. Eine 100er habe ich noch im Keller liegen.

Das außenliegende Gestänge hatte ich schonmal unter die Lupe genommen. Es ist normal gängig, hakt nicht, lässt sich mit dem nötigen Kraftaufwand bewegen und geht dann auch wieder von alleine zurück.

Im Ruhezustand scheint keinerlei Zug auf dem Gestänge zu sein, die Feder der Druckdose befindet sich offenbar am Anschlag. Würde es sich lohnen, das Gestänge ein paar mm Richtung "geschlossen" zu justieren? So ist es auch im T4-Wiki beschrieben.

Das könnte der Grund sein:

Anschlag im Ruhezustand ist dann NICHT das Gate, sondern die Dose.
Dann steht das Gate immer etwas offen und der Trekker fährt sich wie ein Sauger.

m;

Gut, dann wollen wir der Sache mal nachgehen. Leider ist die Justierung im eingebauten Zustand ziemlich mühselig, zumal da dieses Blech um die Kontermuttern herum verbaut ist, siehe Foto hier:

http://www.t4-wiki.de/wiki/Datei:Motor_Turbolader_Wastegate_ACV_Muttern_Schubstange.jpg
Eventuell muss ich dann doch die Werkstatt ranlassen. Turbolader ausbauen übersteigt meine Schrauberfähigkeiten. Ich habe aber eine gute freie an der Hand, die mir nicht gleich einen neuen Turbo andrehen will.

OK,

Weisst Du, was du tust ?

DENN:
Wenn du die Stange zu sehr "kürzst", dann kann das WG nicht mehr weit genug öffnen.
Wenn Du dann bedenkenlos ein Vollgas-Log fahren willst, kann das den Turbo kosten.
Wenn Du dabei Glück hast, springt das MotorSTG vorher in den Notlauf, weil der Ladedruck zu hoch geht.

m;

Ja, die Mechanismen wie auch die Risiken sind mir klar. Es geht auch nicht darum, das Wastegate künstlich "zuzudrehen". Ich möchte nur ausschließen, dass das Gestänge verjustiert ist, dass also - wie du schon schriebst - die Druckdose am Anschlag ist, während das Wastegate noch offen steht.

Ich habe in diversen Foren die folgende Vorgehensweise für das Justieren gefunden:

1. Beide Muttern lösen.
2. Untere Mutter anziehen bis Wastegate am Anschlag.
3. Untere Mutter weitere 2-3 Umdrehungen bzw. 5mm anziehen.
4. Mit oberer Mutter kontern.

Hat jemand eine offizielle Reparaturanleitung z.B. von Garrett zur Hand zum Vergleich insbesondere wegen Punkt 3? (Von VW gibt es ein solches Dokument bestimmt nicht, da wird gleich getauscht.)

... und Honeywell (Garrett) wird es auch nicht verraten.

m;

yps77 hat folgendes geschrieben:

Im Ruhezustand scheint keinerlei Zug auf dem Gestänge zu sein, die Feder der Druckdose befindet sich offenbar am Anschlag.

Das heißt, die Stange bewegt sich schon bei minimaler Kraft bzw, bei kleinstem Überdruck per Spritze?

Das ist IMO für einen Wastegatelader ziemlich seltsam, weil das Gate ja erst ab einem bestimmten LD öffnen soll (auch bei geregelten Ladern)

-> ich tippe mal auf eine gebrochene Membranfeder -> Dose erneuern

. . . oder ein Vorbesitzer hat an der Stange rumgedreht, um sie à la VTG-Lader zu justieren

ulf hat folgendes geschrieben:

Das heißt, die Stange bewegt sich schon bei minimaler Kraft bzw, bei kleinstem Überdruck per Spritze?

Ähm, nein, ich meinte das ander. Die Druckdose ist ok, die Membranfeder funktioniert. Die Stange übt aber - so mein Eindruck - im Ruhezustand keinerlei Druck auf den Wastegate-Hebel aus. Daher die Vermutung, dass die Membran zwar am Anschlag ist, das Wastegate selber aber nicht, oder höchstens knapp.

Den aufgespürten Anleitungen zufolge soll man die Stange so justieren, dass die Membran im Ruhezustand noch leicht Spiel nach oben hat/hätte, also nur das Wastegate am Anschlag ist. Solange in der Gegenrichtung genügend Spielraum ist, wird das MSG den Ladedruck weiterhin abregeln können.

yps77 hat folgendes geschrieben:

Die Stange übt aber - so mein Eindruck - im Ruhezustand keinerlei Druck auf den Wastegate-Hebel aus. Daher die Vermutung, dass die Membran zwar am Anschlag ist, das Wastegate selber aber nicht, oder höchstens knapp.

Aha: dann schließt das Gate evtl. nicht ganz: das ergibt tendenziell zu niderigen LD -> Stange etwas länger drehen bis der Gateanschlag eindeutig erreicht wird, das sollte IMO keinen Schaden anrichten.

Ich möchte diesen Thread noch einmal nach oben holen und kann mitteillen, dass das Problem inzwischen gelöst wurde. Und zwar hat es tatsächlich geholfen, das Wastegate ein bisschen mehr in Richtung "zu" zu justieren, etwa eine Umdrehung der Kontermuttern weit.

Dies nur als Service für alle, die in Zukunft auf diesen Thread stoßen werden. Auch wenn der Thread schon ein paar Monate alt ist und sich die Sache ziemlich hingezogen hat, ist es sicher doch sinnvoll mitzuteilen, wie die Geschichte ausgegangen ist.

Danke nochmal an alle, die sich hier beteiligt haben.

yps77 hat folgendes geschrieben:

Auch wenn der Thread schon ein paar Monate alt ist und sich die Sache ziemlich hingezogen hat, ist es sicher doch sinnvoll mitzuteilen, wie die Geschichte ausgegangen ist.

Ja, denn die Rückmeldungen zu gelösten Problemen tragen viel zum Niveau hier bei.

Danke