Golf 5 1.9TDI BJ.2004: Getriebeölwechsel GQQ / 0A4 [Gelöst]

Hallo Alle zusammen,

Ich habe dieses Thema in einem anderen Forum schon gepostet, aber leider noch keinen Feedback erhalten, so das ich nun hier einen Versuch starte

Da mein Getriebe sich etwas hackelig schalten lässt, wollte ich nun nach knapp 140.000km das Getriebeöl wechseln, um zu sehen obs danach besser läuft.

Ich habe mir nun einige Howto`s für andere Getriebe durchgelesen und auch den VW Guide angeschaut.

Empfohlen wurde, den Wagen vorne um ca 20-25 cm anzuheben, dann das Öl abzulasen, und dann entweder über die Einfüllöffnung oder über den Stutzen für das Rückfahrlicht zu befüllen.

Laut VW muss zusätzlich die Schaltwelle festgestellt werden (kein Problem) und auch ein Lagerzapfen ausgebaut und danach wieder eingebaut werden. Ich sehe den Sinn bei diesem Lagerzapfen nicht, wofür ist dieser da? Kann das vll. jemand erklären?

Da ich einiges darüber gelesen habe das einige nach dem entleeren Probleme hatten, das Öl wieder aufzufüllen (es ging wohl zu wenig rein), würde ich gerne erfahren, ob jemand bei diesem Getriebe schon mal einen Wechsel gemacht hat, und wie die Durchführung war.


Danke und viele Grüße!

EDIT by DBär: Gelöst! ...im Thema

Hi,

das GQQ ist wohl ein frühes Golf 5 MQ250 Getriebe.
Ich lese dann mal mit, weil ich mein 6Gang MQ250 (JYJ) auch neu gefüllen will.

m;

Hallo,

üblicherweise befindet sich seitlich am Differential neben dem Antriebswellenflansch eine Einfüll- und Kontrollschraube.
Die Ablassschraube ist unten am Differential (tiefster Punkt). Die Schrauben (besser Stopfen) sind bei VAG mit einem relativ großem Innensechskant zu öffnen.

Vollständig lässt sich das Getriebeöl wohl nicht entfernen ohne das Getriebe zu zerlegen, ist aber auch nicht notwendig.
Die Getriebeölfüllung ist eine "Lebensdauerfüllung" und muss nicht ersetzt werden, nach 250.000km darf man das Öl nach meiner Einschätzung aber ersetzen. Ob es etwas bringt oder nicht, darüber gibt es philosophische Diskussionen.

Das Öl sollte direkt nach eine längeren Fahrt und warmen Getriebe abgelassen werden.

Bei Problemen wie hakelige Schaltung oder Getriebegeräuschen kann es Erfolg bringen das Öl zu ersetzen. Selten wird wohl auch vom Werk einfach zuwenig eingefüllt, so wie bei meinem Ex-A3 8L, die etwas lauteren Getriebegeräusche brachten mich dazu den Ölstand zu kontrollieren - viel zu wenig. Schaden gab es glücklicherweise dennoch keinen.

Bei hakeliger Schaltung auch die Seilzüge bzw. das Schaltgestänge prüfen, d.h. Einstellung bzw. Verschleiss, mangelhafte Schmierung von Gelenken etc.

Viel Erfolg, Rainer

Hallo,

ich werde das Ganze auf jeden Fall diesen Samstag nun angehen und dann einfach mal berichten wie es abgelaufen ist


Viele Grüße!

Moin Moin,

sodele, der Wechsel ist getan.

Vorgehensweise:
Wagen vorne um ca. 20cm angehoben.
Ich habe dann den Lüfterkasten demontiert und die Schalteinheit mit dem seitlichen hebel
fixiert.
Über die Ablassschraube (17er Imbus) das Öl abgelassen, es flossen ca.
1000ml ab.
Über den Lagerzapfen (40er Torx) kamen mir dann ca. weitere 500ml entgegen.
Ablassschraube mit 30Nm anziehen, Lagerzapfen mit 25Nm anziehen (O-Ring muss getauscht werden).
Zusammen waren das nur ca. 1500ml, etwas zu wenig in meinen Augen.

Danach habe ich die Fixierung der Schalteinheit gelöst und den 4, Gang eingelegt um
besser mit dem Maulschlüssel an den Rückfahrlichtgeber zu kommen.
Nach der Demontage konnte ich mit Schlauch und Trichter ohne Probleme 1800ml einfüllen.
Es wäre sicherlich noch etwas mehr reingeflossen, habe dann aber gestoppt.
Der Vorgang dauert auf Grund des 10er Schlauches relativ lang (~15 Minuten).

Rückfahrlichtschalter wieder montiert (20Nm), Lüfterkasten wieder druff.

Mein erster Eindruck:
Das Getriebe schaltet sich auf jeden Fall besser als vorher.

Es schien wirklich zu wenig Öl drin gewesen zu sein, allerdings machte es mich auch stutzig, dass ich ohne Probleme so viel Öl nachfüllen konnte, da oft zu lesen war, dass einige Probleme hatten überhaupt einen Liter einzufüllen.
Und nein, das Getriebe ist nicht undicht

Hoffe das dieser Beitrag eich hilft, auch ohne Bilderchen

Viele Grüße,
Joschi

Zitat:

Hoffe das dieser Beitrag eich hilft, auch ohne Bilderchen icon_smile.gif

Danke für das Feedback

Wäre nett, wenn du uns noch verrätst, welches Öl und Marke eingefüllt wurde.

Hi,
...doch was vergessen zu erwähnen:-)

Ich habe mich gegen das org. VW Öl entschieden und nach einigem
Lesen für das Castrol Syntrans Transaxle 75W-90 entschieden.
Laut VW sollte bei einem Wechsel 1,7 Liter eingefüllt werden,
aber wie oben beschrieben war ich schon bei 1,8 Liter als ich gestoppt habe.

Viele Grüße,
Joschi

Servus Joschi!

Zuerst einmal die Frage, woher Du genau Deine Infos zum Vorgehen beim Getriebeölwechsel bezogen hast?
Das mit den 1,7L Füllmenge ist auch verkehrt - sind lt. meinen Unterlagen 1,9L

Denn eine offizielle Vorschrift mit "20cm vorne anheben" o. ä. wäre mir neu...
Bitte besorg Dir den zugehörigen Reparaturleitfaden -passend zu Deinem Auto! - und prüfe das nochmals nach.
Ggf. dann nochmal genau SO machen und nicht, wie XYZ meint, daß es vielleicht mal richtig gewesen sein könnte.

Ganz wichtig ist es, das Getriebe NICHT zu überfüllen!!!
Gerade hier ist weniger oft mehr, da der Verschleiß aufgrund der entstehenden (mech.) Drücke bei Überfüllung stark ansteigt und somit das genaue Gegenteil erreicht wird.
I. d. R. wird stets bei absolut waagrechtem Fahrzeug per Einfüll-/Kontrollschraube (meist 17er Inbus), der Ölstand bestimmt. Wenn's rausläuft, ist es ganz sicher schon zu viel und es gibt auch Getriebe, welche (lt. RLF!!!) z. B. 0,5 o. 1cm UNTER diese Einfüll-/Kontrollöffnung zu füllen sind. Hier ist's sogar bis zum Loch schon überfüllt.

Viele Grüße aus München!

Moin Dieselbär,

bei meinem Golf ist eine Füllung oder Kontrolle des Ölstandes über die Einfüllöffnung unmöglich, da das Getriebe um ca. 15° nach vorne geneigt ist.
Steht auch so in den org. VW Instandsetzung.
Zur Kontrolle des Ölstandes muss es also immer komplett abgelassen und wieder eingefüllt werden (nach VW Anleitung eben über diesen Rücklichtschalter), öffnet man erst die Einlassöffnung darf man sich über eine Öldusche freuen, da die Füllhöhe durch die Neigung drüber liegt

Laut dieser VW Anleitung beträgt die Füllmenge bei Vollzerlegung 1.9L und bei nur Ablassen und Neubefüllung/Teilzerlegung 1.7Liter.

Den Tipp, den Wagen vorher vorne etwas anzuheben, damit das Getriebe einigermaßen waagerecht sitzt, habe ich aus Foren und auch von einem Bekannten, der bei einer VW Werkstatt arbeitet, erhalten.
Bei der Variante ohne Anheben des Fahrzeugs sollten, wenn das Öl die richtige Füllmenge hatte, ca. 1.7L herauslaufen.
Mit dem Trick den Wagen vorne etwas anzuheben ca. 1.8L. (Die Info mit 1.8L beim Anheben habe ich von dem Bekannten).

Bei mir kamen nur 1.5L heraus (und ich habe das Getriebe geduldig fast eine Stunde ausbluten lassen), so dass ich eigentlich davon ausgehen muss, dass satte 300ml gefehlt haben.


P.S. Darf man Auszüge dieser VW Instandsetzungsanleitungen hier an Post anhängen?

N'Abend Joschi!

Hast PN

Viele Grüße aus München!

PS: Nein, das ist pfui!

Hallo DIeselbär,

hast auch ne PN

Zitat:

P.S. Darf man Auszüge dieser VW Instandsetzungsanleitungen hier an Post anhängen?

Nein, geht nicht.

Eigentlich ist alles Wesentliche besprochen. Bevor das Thema in eine unendliche Geschichte ausartet, bei welcher um ein 1/2 Bierglas Getriebeöl diskutiert wird, werde ich hier jetzt schliessen.

Dass die jeweiligen Befüllungsvorschriften zu beachten sind, versteht sich von selbst und ist einem "guten" Reparaturleitfaden zu entnehmen.

N'Abend beinander!

Nein, das Thema ist noch nicht ganz abgeschlossen, denn ich muß nach etwas Studium der Unterlagen korrigieren *hust*

Bei dieser Getriebekombination, also des Bautyps "0A4A" (GKB's: z. B. FNE, GQQ, HGN, JCR, ...) ist es tatsächlich so, daß die Einfüll- u. Kontrollschraube NICHT geöffnet werden darf!
Grund: Der offizielle Füllstand liegt über dieser Schraube.
Vorgehensweise: Wie vom Joschi beschrieben, wird das Getriebeöl an der Ablaßschraube abgelassen, zusätzlich noch der Schaltwellendeckel entfernt.
Die ausgetretene Menge ist in einem sauberen Gefäß aufzufangen und abzumessen, wobei das eben diese 1,7L ergeben sollte. Ggf. ist jetzt die Menge zu ergänzen und über den entfernten Rückfahrschalter wieder einzutrichtern.
...wer wechseln will, nimmt natürlich die alte Brühe nicht wieder her

Äquivalente Vorgehensweise beim 6-Gang, hier gilt aber 1,9L nach obiger Anleitung.

Wichtig auch hier: Das Fahrzeug hat dabei grundsätzlich waagrecht zu stehen!
Andere Angaben und Vorgehensweisen sind somit falsch, wie z. B. auch hier: http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=16838

Und was lernen wir daraus?
Sogar ein vermeintlich primitiver Getriebeölwechsel erfordert mehr Wissen als man glauben mag.

Viele Grüße aus München!