Ladedruckerhöhung Passat BJ 1999 TDI mit Motor AJM 115 PS

Hallo

Nach dem Einbau einer Powerbox, die die Einspritzmenge erhöht, möchte ich gerne den Ladedruck an meinem Motor um maximal 0,25 Bar anheben. Ich habe mir schon den Artikel zur Ladedruckanhebung beim AFN Motor durchgelesen, bin mir aber nicht sicher, ob ich das 1:1 auf meinen Motor und mein Steuergerät übertragen kann. Muss die Erhöhung des Ladedrucks im Steuergerät durch Austausch eines Widerstandes passieren oder kann man auch am Ladedrucksensor eine Anpassung vornehmen, die den Ladedruck um den bestimmten Faktor erhöhen wird. Serienmässig wird der Lader meines Wissens mit 1,1 Bar Ladedruck betrieben, was ich an meiner analogen Ladedruckanzeige ablesen kann. Ich möchte den Ladedruck auf maximal 1,3 Bar erhöhen um erstens die zusätzliche Einspritzmenge auch zu nutzen und zweitens das Russen auf ein Minimum zu reduzieren. Es würde mich freuen, wenn einer von Euch mir hierzu genaue Angaben machen kann.

Gruss

hb2000

Einge TDIs haben den Ladedrucksensor im Steuergerät. Dann kann man logischerweise nur dort einen Widerstand einlöten.
Wenn dein Ladedrucksensor im Saugrohr sitzt kannst du natürlich auch dort einen Widerstand einbauen.

hb2000 hat folgendes geschrieben:

Muss die Erhöhung des Ladedrucks im Steuergerät durch Austausch eines Widerstandes passieren oder kann man auch am Ladedrucksensor eine Anpassung vornehmen

Der AJM müßte den Kombisensor (Druck + Temperatur) IMO direkt im Saugrohr bzw. im LLK-Ausgang sitzen haben: ein Teil mit 4-poligem Stecker.
Pin / Kabel 3 dürfte das Drucksignal sein (ohne Gewähr!)

Am einfachsten dürfte eine Druckerhöhung durch Auftrennen des Kabels und Einsetzen einer Diode in Durchlaßrichtung (z.B. 1 N 4148, Ring in Richtung Motorcomputer) zu machen sein.
Wenn das Ergebnis nicht reicht, weitere Dioden in Reihe dazuschalten . . .

hallo ulf

ich glaube auch, dass der ajm den kombisensor im saugrohr hat und dass das der richtige angriffspunkt für die ladedruckerhöhung sein muss. wieviel erhöhung eine diode bringt, das kann ich auch nicht abschätzen aber mehr als 1,3 bar ladedruck möchte ich meinem lader wirklich nicht zumuten besonders dann, wenn es noch überschwinger in richtung 1,5 bar ladedruck geben kann. ich kann das ganze experiment gut mit der ladedruckanzeige überprüfen und hoffe, dass ein vernünftiges ergebnis dabei rauskommt. bist du dir da ganz sicher mit der einbaurichtung 'ring in richtung motorsteuergerät' oder soll ich doch nicht besser mal einen versuch mit einem widerstand machen. welche widerstandsgrösse führt zu dem gewünschten erfolg oder ist ein widerstand nicht das richtige mittel, um dem motorsteuergerät einen falschen ladedruck vorzuspielen. den widerstand in das kabel einschleifen oder parallel dazu auf masse hängen. fragen über fragen aber ich bin mir sicher, dass du das wissen hast, mir meine fragen kompetent zu beantworten.

gruss

hb2000

hb2000 hat folgendes geschrieben:

bist du dir da ganz sicher mit der einbaurichtung "ring in richtung motorsteuergerät"

ja.

Zitat:

oder soll ich doch nicht besser mal einen versuch mit einem widerstand machen. welche widerstandsgrösse führt zu dem gewünschten erfolg oder ist ein widerstand nicht das richtige mittel, um dem motorsteuergerät einen falschen ladedruck vorzuspielen.

Widerstand geht prinzipiell auch, aber seinen Wert muß man an die Eingangsimpedanz des MSG anpassen -> bei abgestöpseltem Sensor ein Ohmmeter zwischen Ader 3(?) und Masse halten. Dabei Zündung aus, sonst gibts Fehlereinträge.

Als Tuningwiderstand würde ich mit ca. 10% des gemessenen Wertes beginnen. Wenn die Druckerhöhung nicht reicht, einen größeren Widerstand einsetzen.

Oder den Probetrieb mit einem Poti fahren, den richtigen Wert ausknobeln und es dann durch einen Festwiderstand ersetzen.

Eine Diode ist aufgrund ihrer Kennlinie pflegeleichter und kann praktisch ohne vorherige Messung eingesetzt werden.

Zitat:

den widerstand in das kabel einschleifen

ja.

Die LDA ist praktisch Pflicht bei solchen Aktionen!
In jedem Fall erstmal nur wenig Gas geben, um bei evtl. zu hohem Druck den Fuß sofoert wieder lupfen zu können.

hallo ulf

die diode habe ich schon vor mir auf dem tisch liegen und ich warte, bis es endlich feierabend ist und ich das teil in meinen passi einbauen kann. ich bin mal gespannt, ob ichmit einer diode bereits das gewünschte resultat erhalte oder ob ich doch ein paar von den biestern in serie schalten muss. vielen dank für deine ausführlichen erklärungen.

gruss

hb2000

hallo ulf

noch eine schnelle frage - ich habe nur 'gleichrichterdioden' 1N 4003 da aber die sollten eigentlich auch gehen für das experiment - oder funktioniert es mit diesen dioden nicht ?

gruss

hb2000

hb2000 hat folgendes geschrieben:

noch eine schnelle frage - ich habe nur "gleichrichterdioden" 1N 4003 da aber die sollten eigentlich auch gehen für das experiment - oder funktioniert es mit diesen dioden nicht ?

Doch - es sei denn, sie sind kaputt

hallo ulf

hoffen wir es mal nicht, dass die dinger schon schrott sind

ausserdem habe ich eine ganze lage von dem zeug hier

gruss

hb2000

Ich finde, dass die Diode nicht zum Ladedruckerhöhung geeignet ist, weil 20 K Raumtemperaurunterschied schon eine große Auswirkung auf die Spannung die an der diode abfällt hat und Winter-Sommer machen es möglich.
-> Höhere Temp. =kleinere Spannung.
-> niedrige Temp.= größere Spannung=>kann gefährlich werden=> Ladedruck kann zu hoch sein!!!!

Marfan hat folgendes geschrieben:

Winter-Sommer machen es möglich. -> Höhere Temp. =kleinere Spannung. -> niedrige Temp.= größere Spannung=>kann gefährlich werden=> Ladedruck kann zu hoch sein!!!!

Prinzipiell hast Du recht.

Die Frage ist aber, wie stark "die paar mV Differenz" zwischen warm und kalt den Ladedruck tatsächlich verschieben.

Angesichts eines Meßspannungsbereiches um die 5 Volt schätze ich mal, daß es nicht in wirklich gefährliche Bereiche geht.

Aber wie gesagt: LDA ist IMO Pflicht