Plateaufunktion der Tempanzeige im KI ausschalten ? | Beiträge 16+

Tompalatina hat folgendes geschrieben:

"Plateaufunktion" bedeutet ja nichts anderes als dass hier in der ansonsten linearen Kurve ein "optisches Plateau" enthalten ist, so dass über einen gewissen Wertebereich des Gebers (x-Achse) ein gleicher Anzeigewert (y-Achse) ausgegeben wird. Im G4 (und nur für den kann ich sprechen), ist es eben ab Werk so, dass JEDER Geberwert von 72 bis 108 im Kombiinstrument als "90" dargestellt wird. Egal, ob der Motor etwas wärmer wird oder etwas kühler, die Nadel bleibt stur auf 90 stehen.

Bis hierhin stimme ich zu.

Zitat:

Wenn also "beim üblichen Plateau" die Temperatur auf 72 Grad absinkt, dann zeigt die Nadel immer noch 90 Grad an. Sinkt sie weiter auf 71 Grad, dann bewegt sich die Nadel sprunghaft eben auf diese 71-Grad-Marke, nicht etwa auf die 89-Grad-Marke.

Dann müßte man im täglichen Betrieb die Nadel öfters mal springen sehen (von 71 auf 90° oder zurück), und sie würde nie im Skalenbereich 72-89° stehen.
Das würde aber jedem aufmerksamen Kunden als unnormal auffallen.
In den von mir bisher gefahrenen VAG-Kisten (G3 AFN, Ibiza 6K GP01 ALH, Polo 9N ASZ, Ibiza 6L BUK) ist auch nichts derartiges zu bemerken, sondern unter- und oberhalb 90° Skala bewegt sich die Nadel nur ca. doppelt so schnell wie sich die reale Temperatur ändert.

ulf hat folgendes geschrieben:

Das geht auch mit dem üblichen Plateau: Sobald der Zeiger "89" erzählt, hat der Motor real nur noch 74°C, Anzeige 85 sind dann reale 72°C usw. Das funzt bei steigender und fallender Temperatur

Moin Ulf,

so weit ich das am G IV beobachten konnte, ging der Zeiger auch ohne weiteren Kühlmitteltemperaturanstieg zeitgesteuert einfach immer weiter nach oben auf 90°, wenn erst mal die 72 Grad erreicht war. Fallen sehen konnte ich sie hingegen danach auch im Stau bei -17° nicht mehr ... Überhaupt ist sie auf > 160tkm nie gefallen, wenn sie mal auf der 90 war. D.h. doch, ein einziges Mal, als der G62 kaputt war .

Womöglich unterschiedliche Software-Versionen im KI ?

Zumindest verhält sich der G VI dazu völlig anders. Leider konnte ich nicht mitloggen, sonst hätte ich auch Realwerte anzubieten.

Ich glaube nicht, dass da irgendetwas "zeitgesteuert" ist - ist halt einfach eine gedämpfte Ansteuerung. Insofern hab' ich mich nicht ganz korrekt ausgedrückt als ich von "Springen" gesprochen habe. Eine ruckartige Bewegung gibt es nicht - sobald die 72 Grad erreicht sind, bewegt sich die Nadel langsam weiter bis auf die 90 - auch wenn das Kühlwasser dann vielleicht erst bei 74 Grad steht.

Ein Abfallen während der Fahrt wäre eigentlich nur in dem Fall möglich, dass man im Winter eine sehr lange Abfahrt von einem Berg macht, eine alpine Pass-Abfahrt zum Beispiel, während der der Motor fast ausschließlich im Schiebebetrieb betrieben wird und dadurch kaum mehr Abwärme erzeugt. Erlebt hab' ich sowas aber auch noch nicht...

Freut mich aber, dass das im Golf 6 endlich anders ist, denn diese Verar... hat mich, ehrlich gesagt, schon immer gestört. Daher hab' ich das Kombi ja auch getuned!

Tompalatina hat folgendes geschrieben:

Ich glaube nicht, dass da irgendetwas "zeitgesteuert" ist - ist halt einfach eine gedämpfte Ansteuerung. Insofern hab' ich mich nicht ganz korrekt ausgedrückt als ich von "Springen" gesprochen habe. Eine ruckartige Bewegung gibt es nicht - sobald die 72 Grad erreicht sind, bewegt sich die Nadel langsam weiter bis auf die 90 - auch wenn das Kühlwasser dann vielleicht erst bei 74 Grad steht.

Also beim Polo habe ich das anders gemessen, per Poti als Wassersensor-Ersatz und VGCOM.
Damit konnte ich z.B. sehen, daß bei realen 60°C (laut Lappi) der Zeiger schon auf 70° steht usw.
Nur das Verlassen des linken Anschlages bei 50° wird korrekt angezeigt, darüber steigt die Voreilung kontinuierlich an, bis bei ca. 75° real der Zeiger auf 90 steht.
Oberhalb real ca. 105° gehts ähnlich weiter: erst da löst sich der Zeiger von der 90 und rast entsprechend schnell hoch, um bei ca. 130° wieder korrekt anzuzeigen.

Aber der Zeiger läßt sich in jeder Stellung dauerhaft(!) anhalten, indem man das Poti passend dreht. Nur zwischen real ca. 75 und 105°C ist die Potistellung egal.

Zitat:

Ein Abfallen während der Fahrt wäre eigentlich nur in dem Fall möglich, dass man im Winter eine sehr lange Abfahrt von einem Berg macht, eine alpine Pass-Abfahrt zum Beispiel, während der der Motor fast ausschließlich im Schiebebetrieb betrieben wird und dadurch kaum mehr Abwärme erzeugt. Erlebt hab' ich sowas aber auch noch nicht...

Ich schon - eben wenn der Motor "auf dem Gipfel" erst ca. 75° real hat, also der Zeiger grade bei 90 angekommen ist.
Beim anschließenden Bergab-Schubbetrieb fällt die Nadel dann wieder rasant in Richtung 50.

Respekt Ulf, so tief bin ich an meinem Auto noch nicht ins Reverse Engineering eingestiegen .

BTW, in der freien Wildbahn unterscheidet sich das Verhalten G IV vs. G VI nach meiner Erfahrung jedenfalls.

Tompalatina hat folgendes geschrieben:

Übrigens: Ich hatte gestern eine 800 km Strecke mit meinem Golf, Außentemperatur immer unter null Grad, da ist die Nadel nie bis zur 90 gekommen. Die Wassertemperatur lag stets zwischen 75 und 85 Grad.

Hallo Tompalatina,
hallo an alle,
das interessiert mich (s.a. http://community.dieselschrauber.de/viewforum.php?f=29).
Bisher ging ich davon aus, dass mein Thermostat kaputt sein muss, da ich eigentlich nie über 80°C komme (per OBD gemessen) das KI zeigt die bekannten 90°C an.
Nach Deiner obigen Aussage frage ich mich nun, ob mein Thermostat tatsächlich kaputt ist oder die Öffnungstemperatur 87°C bewirkt, dass die "Wasser"temperatur an der Meßstelle eben knapp unter 80°C liegt.
Nun meine absoulte Honk-Frage: An welcher Stelle des Wasserkreislaufs wird die WT gemessen?
Doch sicher bevor das Wasser in den Motor fließt (wo der G62 oder der Temp.sensor am Kühler sitzt ist mir klar. Ich habe beide kürzlich ersetzt) und nicht an der Stelle wo das heiße Wasser in den Kühler eintritt.
Kann/soll ein intaktes Thermostat (Öffnungstemp. 87°C) tatsächlich 87°C WT vor Eintritt in den Motor einstellen? Oder führt das Öffnen bei 87°C zu einer WT <87°C bei Eintritt in den Motor?
haithamina
Mein KI zeigt das von Ulf beschriebene Verhalten: langsames Hochfahren bis Zeiger senkrecht (90°C). Dabei eilt das KI der realen Temp. vor. Es ist aber nicht so, dass ab 72°C / Beginn des Plateaus sofort 90°C angezeigt werden, sondern es gibt auch den KI-Wert 80°C (real dann eben knapp 70°C).

Die obige "Honk"-Frage war wohl doch nicht so banal.
Sonst hätte schon ein schlauer Schrauber schnell geantwortet.
Oder aber man wollte mich zur Selbstinfo erziehen. Hat funktioniert: http://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/kuehlung/wasserkuehlung.htm erklärt das Thema Kühlkreisläufe sehr gut. Sicher bin ich mir dennoch nicht, wann/wo das KI bzw. des MSG seine Temp. für das Kühlmittel mißt. Der G62 sitzt beim 3BG hinten, unten am Motorblock und dieser liefert mir auch den per OBD ausgemessenen Wert von 78°C und den Wert für das KI. Ich vermute, dass dies die Temp. Kühlmittel vor Eintritt in den Motor ist.
Korrekt?
Der zweite Tempsensor sitzt unten am Kühler und liefert den Wert für was/wen? In jedem Fall ebenfalls den Wert des gekühlten Wassers nach Durchlaufen des Kühlers im großem Kreislauf.
Korrekt?
Falls ja, finde ich eine WT von 78°C im Winter bei Teillast iO und mein Thermostat könnte ebenfalls iO sein.
haithamina

ulf hat folgendes geschrieben:

...Aber der Zeiger läßt sich in jeder Stellung dauerhaft(!) anhalten, indem man das Poti passend dreht. Nur zwischen real ca. 75 und 105°C ist die Potistellung egal.

Mach Sinn, wenn man sich mal die Kennlinie anschaut.
X ist die Temperatur (gepeilt, nicht gemessen) und Y der Vorgabewert für die
Schrittmotoransteuerung.