A3 TDI Ansaugkrümmer reinigen und eventuell polieren

Hallo Diesel - Freunde,

Ich habe vor bei meinem Heizöl-ferari den Asaugkrümmer zu reinigen und eventuell noch zu polieren.

Motortyp: ASV
Bj. 10/99
81KW

Hat jemand tipps zu dieser Bastelei??

Vielen Dank im voraus!!

Grüße vom Bodensee

Eine Reinigung des Ansaugkrümmers kann nach 50.000km mit funktionierendem Abgasrückführventil(AGR) sinnvoll sein. Bei mir war nach knapp über 80.000km einiges an Schleim drin, ich habe den kompletten Ansaugkrümmer trotzdem nicht abgebaut weil ich das Verhältnis Aufwand/Nutzen für zu hoch halte.
Ohne Dreck aus der Abgasrückführung sollte es durch die Ölnebel der Kurbelghäuseentlüftung langfristig von selbst einigermaßen sauber werden/bleiben.
Polieren würde ich hier nichts, bei Turbomotoren wirst Du keinen Unterschied in der Leistung bemerken. Auch solltest Du nicht vergessen, daß eine spiegelglatte Oberfläche eben
nicht den geringsten Strömungswiederstand bietet, leichte Rauhigkeiten von der Herstellung können hier durchaus von Vorteil sein.
Was Du bedenkenlos wegmachen kannst: alle schroffen Kanten und Knicke. Empfehlen kann ich Dir bei Optimierungen an Deinem Motor das Plastikrohr vom Lader zum LLK in Augenschein zu nehmen, besonders den Anschluß des Gummischlauchs vom Lader her.

Grüße, Rainer

Hallo,

ich habe bei meinem AJM den Ansaugkrümmer inkl. AGR gereinigt (Km Stand 25000).

Aufwand:

- Material (Dichtungen und Schrauben) ca. 12 EUR
- Zeitaufwand ca. 2 Stunden

Da der Krümmer hinten liegt, ist es eine ziemliche Fummelei.
Spezialwerkzeug benötigt man aber nicht.

Hy Rainer K.

Dem kann ich nicht zustimmen.

Der Strömungsverlust ist u.a. abhänig von der laminaren Grenzschichtdicke und von der Wandrauhigkeit.

Die Formeln kannst Du im DUBBEL 19.Auflage B49 nachschlagen.

Kurzes Beispiel.....
nimmt man an der Innendurchmesser beträgt etwa 0,025m. Die Strömung ist turbolent ( Re : 2500 ) errechnet sich dadurch eine Grenzschichtdicke von 0,1667 mm.

Wandrauigkeit k:
Rohre aus Gusseisen: neu, handelsüblich --> k=0,25..0,5 mm
verkrustet --> k= 1,5....5,0mm

Hydraulisch ( pneumatisch) glatte Rohre ergeben sich nach Prandtl:
Grenzschichtdicke/Wandrauigkeit >= 1

Nimmt man nun das Beispiel: 0,25mm/0,1667mm = 1,5

-->> d.h. selbst bei einem neuem, gut gegossenen Gusseisen ist die Oberfläche nicht hydraulisch ( pneumatisch) glatt.

-->> Beurteilung: das Polieren der Oberfläche vermindert den Strömungswiderstand.

Trotzdem Danke für Eure INFOs.

Grüße vom Bodensee

Hi Tobias,

Du scheinst ja ziemlich fit zu sein
Den Einfluß der Oberflächenrauheit auf das Strömungsverhalten eines gasförmigen Mediums kann ich natürlich nicht durch Rechnung nachvollziehen, dafür fehlt es mir am notwendigen Fachwissen.
Versichern kann ich Dir aber die oben genannte Erfahrung durch experimentelle Messungen an verschiedenen Motoren(keine TDIs).
Bei geringen Rauigkeiten ist zu beachten, daß die immer im Ansaugtrakt vorhandene Ölschicht immer eine glatte Oberfläche bewirkt.
Da ich keinen Dubbel bei mir stehen habe, 2 nette Links die ich gefunden habe:
http://www-ifh.bau-verm.uni-karlsruhe.de/hydro/download/Kap07ps.pdf
http://www-ifh.bau-verm.uni-karlsruhe.de/hydro/download/Kap08ps.pdf
Interessehalber würde ich gerne noch erfahren, warum Golfbälle nicht poliert, sondern mit lauter kleinen Dellen versehen sind. Denn sie sollen ja möglichst weit fliegen um die Anzahl der nötigen Schläge zum Einlochen zu minimieren.

Noch eine Frage an Michael II: wie dick etwa war bei Dir die Schleimschicht nach 25.000km, bist Du alle Kilometer mit funktionierender AGR gefahren ? Nach den über80.000km war die Dicke bei mir erheblich, 2-3mm im AGR Ventil, stellenweise sogar dicker. Im Ansaugkrümmer selbst wieder dünner.

Grüße, Rainer

Tobias hat folgendes geschrieben:

Hy Rainer K. Dem kann ich nicht zustimmen. Der Strömungsverlust ist u.a. abhänig von der laminaren Grenzschichtdicke und von der Wandrauhigkeit. Die Formeln kannst Du im DUBBEL 19.Auflage B49 nachschlagen. Kurzes Beispiel..... nimmt man an der Innendurchmesser beträgt etwa 0,025m. Die Strömung ist turbolent ( Re : 2500 ) errechnet sich dadurch eine Grenzschichtdicke von 0,1667 mm. Wandrauigkeit k: Rohre aus Gusseisen: neu, handelsüblich --> k=0,25..0,5 mm verkrustet --> k= 1,5....5,0mm Hydraulisch ( pneumatisch) glatte Rohre ergeben sich nach Prandtl: Grenzschichtdicke/Wandrauigkeit >= 1 Nimmt man nun das Beispiel: 0,25mm/0,1667mm = 1,5 -->> d.h. selbst bei einem neuem, gut gegossenen Gusseisen ist die Oberfläche nicht hydraulisch ( pneumatisch) glatt. -->> Beurteilung: das Polieren der Oberfläche vermindert den Strömungswiderstand. Trotzdem Danke für Eure INFOs. Grüße vom Bodensee

Hallo Rainer,

ich habe die AGR immer eingeschaltet.
Die Ablagerungen waren so zwischen 1 und 1,5 mm.

Hallo,

hier gibt es die Erklärung warum Golfbälle mit Dellen weiter fliegen als polierte Exemplare.

http://freenet.meome.de/app/fn/artcont_portal_news_article.jsp/84052.html

Grüße von der Nordsee

Andy

Hallo Rainer K,

naja Fit.....geht so.. vielleicht kleine Info zu meiner Person:_

Ich arbeite bei der ZF-Getriebe GmbH in Friedrichshafen.
Bin dort in der Prototypenentwicklung PKW-Antriebstechnik, Stufenautomat,als Versuchsingenieur in der Entwicklun Getriebesteuerung
tätig......

Ich kann leider nicht auf Deine praktische Erfahrung zurückgreifen....( habe noch nie Versuche mit polierten Ansaugkrümmern gemacht. )

Soweit ich weiss, sind Golfbälle mit diesen Dullen versehen, damit sie einen Drall bekommen. Genauso wie ein Projektil aus einer Waffe mit einer Rändelung im Lauf. Dieser Drall bewirkt eine Drehung des Golfballes oder Projektils. Durch diese Drehung bleibt der Golfball in der Flugbahn stabil.

Du hast recht, das durch das benetzen einer Oberfläche mit Öl, diese 'glatter' wird, der ausgleich des Öls liegt aber im 100stel Bereich.

Trotzdem vielen Dank für die Infos.....und das Forum hier ist echt klasse.

Ich werde es einfach versuchen!

Grüße vom Bodensee

hallo,
noch ein Erklärungsversuch zur Delle.
Warum hatte denn ein bestimmter Motorradfahrerhelm auch die Dellen (ohne Sturz )?
Der leistungsgewinn der glatten Oberfläche spielt beim Turbomotor eine viel kleinere Rolle als beim Sauger. Optimierung der Übergänge und der Radien -OK . Ladedruck, LLK- Luftführung und Druck-Regelung usw. sind da mE. dankbarere Objekte- immer im Verhältnis zum Aufwand.
korrigiere mich, sollte ich das falsch sehen.
mfg. derteileklaus

Ist zwar uralt der Thread aber: Die Dellen machen die Strömung turbulent, was zwar im Prinzip den Widerstand erhöht, aber den Punkt des Strömungsabriß auf der Rückseite des Golfballs weiter nach hinten verlagert, so daß der Widerstand insgesamt geringer wird. Ähnliches bei zu starken Querschnitts- oder Richtungsänderungen im Ansaugkrümmer. Bei einer optimalen Kontur z.B. Tragflächenprofil ist eine glatte Oberfläche aber besser.

hallo,
noch ein Erklärungsversuch zur Delle.
Warum hatte denn ein bestimmter Motorradfahrerhelm auch die Dellen (ohne Sturz )?
Der leistungsgewinn der glatten Oberfläche spielt beim Turbomotor eine viel kleinere Rolle als beim Sauger. Optimierung der Übergänge und der Radien -OK . Ladedruck, LLK- Luftführung und Druck-Regelung usw. sind da mE. dankbarere Objekte- immer im Verhältnis zum Aufwand.
korrigiere mich, sollte ich das falsch sehen.
mfg. derteileklaus

Das würde ich nach einigen Semestern Strömungslehre und Motorentechnik klaglos unterschreiben!

Tom

Hallo,
noch was dazu..
Die Leistungsverbesserung der "Pollierer" geht vl mehr auf das Konto der Querschnittsvergrösserung mit dem Fräser vor der Politur ?
mfg,
derteileklaus