Motor startet nicht mehr (10-01-2003, 21:08)

Hallo,
beim Wechsel meines Turboladers habe ich die Kraftstoffleitungen vom Dieselfilter abgezogen und die Leitungen zwischen Einspritzpumpe und Einspritzdüsen abgebaut.
Nach dem Zusammenbau des Motors, will dieser nun nicht mehr starten Die durchsichtige Leitung zur Einspritzpumpe ist mit Diesel gefüllt, hat aber oberhalb eine Luftblase!
Ich habe den Motor nun schon minutenlang drehen lassen, doch leider passiert nichts!
Hat jemand ein paar Infos, was ich nun machen kann?

Im Fehlerspeicher ist kein Eintrag, der Dieselfilter ca. 3Wochen alt!
Der Motor ein AKN (V6 TDI)

Gruß, Achim

Hi,

hast Du schon die Einspritzleitungen an den Düsen gelockert und solange georgelt, bis Diesel an den Verschraubungen austritt ?

Grüße, Rainer

Hallo Rainer,
danke für die schnelle Antwort!
Die Leitungen habe ich tatsächlich noch nicht gelockert. Werde das morgen sofort ausprobieren.

Mfg Achim

avoso hat folgendes geschrieben:

Ich habe den Motor nun schon minutenlang drehen lassen, doch leider passiert nichts!

Hi Achim,

sofern alle Leitungen dicht angeschlossen sind, muss es auch mit dem Anlasser gehen....die Pumpe ist durch das Abziehen der Leitungen nicht leergelaufen! Einfach 30 sekunden orgeln und dann eine Pause einlegen (->Anlasserüberhitzung) usw....oder noch besser: einen Berg mit eingelegtem Gang und Zündung ein mit Vollgas runterfahren.

Gruß Christian

Auf Wunsch gelöscht

hi, also wenn er gar nicht anspringen will, dann folgendes versuchen:
Einen Leckölschlauch an der Pumpe abziehen, ein stück u-Schlauch drannstecken und mit einer Vacuumpumpe ca. 1/2 Liter Kraftstoff raussaugen (das kann eine weile dauern) . Den Diesel nicht durch die Vacuumpumpe saugen, sonst ist sie hin, sondern einen Zwischenbehälter benutzen. Vorher die Rücklaufleitungen am Kraftstoffilter (beide Leitungen links und rechts am Vorwärmventil mit geeigneten Klemmen abklemmen, damit nicht auch über den Rücklauf gesaugt wird.
Beachten, das der Tank über die Hälfte voll ist, sonst wird der Stautopf im Tank leergesaugt,und man bekommt erst recht Luft ins System.

Anschließend alles wieder in den Originalzustand bringen ,Hochdruckleitungen an den Düsen lockern,starten bis Diesel kommt, Leitungen zu. Dann springt er 100 % an. Ca 5 min laufen lassen.

gruss
edz

edazer hat folgendes geschrieben:

Einen Leckölschlauch an der Pumpe abziehen, ein stück u-Schlauch drannstecken und mit einer Vacuumpumpe ca. 1/2 Liter Kraftstoff raussaugen (das kann eine weile dauern) . Den Diesel nicht durch die Vacuumpumpe saugen, sonst ist sie hin, sondern einen Zwischenbehälter benutzen. Vorher die Rücklaufleitungen am Kraftstoffilter (beide Leitungen links und rechts am Vorwärmventil mit geeigneten Klemmen abklemmen, damit nicht auch über den Rücklauf gesaugt wird. Beachten, das der Tank über die Hälfte voll ist, sonst wird der Stautopf im Tank leergesaugt,und man bekommt erst recht Luft ins System.

Hi,

ganz genau Tank sollte schön voll sein....hab mal einen Kraftstofffilter gewechselt mit "nur" 10 Litern im Tank->da hat der Berg auch nicht mehr geholfen

Eine große Arztspritze tut`s auch->saugen, Schlauch abklemmen, Unterdruck aus Spritze raus, saugen....usw.

zum Berg:

je nach Gefälle einen möglichst hohen Gang wählen (nicht zu hoch), ordentlich Schwung holen (sonst bleibt der Wagen besonders bei kaltem Motor gleich stehen ) und schnell einkuppeln und gib ihm

Gruß Christian

Hallo,
mein Motor läuft nun wieder! Der Tip von Rainer war mit Abstand der Beste!!
Ich habe auch von einem netten Menschen Originalunterlagen zum entlüften der Kraftstoffleitung bekommen, jedoch ließ sich dies durch fehlendes 'Spezialwerkzeug' leider nicht bewerkstelligen!

Ich bin wie folgt vorgegangen:
1.Kraftstoffilter mit Diesel gefüllt
2.zwei beliebige Leitungen an den Einspritzdüsen gelockert (Lappen zum aufsaugen des Diesels um die Einspritzdüsen legen!)
3.Motor ca. 4s orgeln lassen
4.Leitungen wieder befestigt und zwei andere gelockert

Nachdem alle Leitungen so entlüftet wurden, ließ sich der Motor problemlos starten. Weitere Luftblasen liefen dann noch durch den transparenten Schlauch zur Einspritzpumpe, hatten aber keinen erkennbaren Nebeneffekt.

Gruß und Danke,
Achim

@Rainer:

Hi,

mich würde mal interessieren, warum etwas Luft in den Einspritzleitungen ( ) den Aufbau von ausreichendem Druck verhindert Was ist hierfür beim Sechszylinder anders als beim 1,9er

Gruß Christian

Hallo,

Zitat:

mich würde mal interessieren, warum etwas Luft in den Einspritzleitungen ( ) den Aufbau von ausreichendem Druck verhindert

ehrlich gesagt: ich weiß es nicht.
Meine Vermutung: bei offener Leitung, und damit einem 'Düsenöffnungsdruck' von 0 bar, füllt sich die Einspritzleitung einfach schneller mit Kraftstoff, da die Hochdruckerzeugung in der ESP so gut wie keinen Widerstand zur Druckerzeugung vorfindet.

Vielleicht kann diesel gustav als Spezialist für Einspritzausrüstungen hier eine fundiertere Begründung geben und mich korrigieren.

Zitat:

Was ist hierfür beim Sechszylinder anders als beim 1,9er

Die Einspritzpumpen und ihr Umfeld, VP44 zu VP37. Nach meinen Informationen ist die Einspritzpumpe im V6 TDI eine magnetventilgesteuerte Radialkolbenpumpe, im Gegensatz zur Axialkolbenpumpe mit elektrisch gesteuertem Mengenstellwerk bei den 1,9l TDIs (außer aktuelle Pumpe-Düse Motoren).
Beide Einspritzsysteme arbeiten mit unterschiedlichen Druckniveaus, die VP44 kann höhere Einspritzdrücke erzeugen.

Grüße, Rainer

Hi,
Meiner Meinung nach liegt die Ursache in den Luftpolstern in den Einspritzleitungen, die den Druckaufbau durch ihre Federwirkung verhindern. Dadurch wird der Abspritzdruck der Düsen nicht erreicht und die eingeschlossene Luft kann nicht entweichen.

Hallo Christian,

den Druckaufbau sollten aber die Rückschlagventile an der ESP ermöglichen, an die die Einspritzleitungen angeschraubt sind... oder ?

Grüße, Rainer

Hi Rainer,
da ist was dran. Käme vielleicht drauf an ob sie für diesen Zweck konzipiert sind oder nur das die Leitungen im Stillstand nicht leerlaufen. Dann schließen sie evtl. nicht schnell genug. Falls sie aber schnell sind sind sie dafür möglicherweise nicht 100% dicht so daß Luft in die ESP gesogen wurde.
Warten wir also besser auf den Experten.