1Z startet nicht mehr (nach viel Ruß und Leistungsverlust)

Gentlemen,

nach drei Tagen ausgiebigem Suchen und Lesen aller Fachartikel und (gefühlt) Postings bin ich am Ende meiner Ideen.

Problem: 1Z (Passat '95, 260Mm, keinerlei Chip/Tuning oder sonstiges) steht als Eisenhaufen vor der Tür und springt nicht mehr an. Ich kann orgeln ohne Ende, er qualmt und stinkt aber bringt keine einzige Zündung zustande.

Bereits gecheckt:
- Fehlerspeicher: im Moment leer (vorher siehe Vorgeschichte)
- Relais 109: Kann's nicht sein, Vorglühenverhalten ist ganz normal, VAG-Com liest alle MWBs während des Orgelns oder vorher normal aus, MSG muss also Saft haben
- Sprit: keine Blasen in der Leitung, auch bei Überbrückung des Filters oder direktem Ansaugen aus 'nem Kanister voll Diesel keine Änderung
- Luft: kriegt er, Luftfilter frisch ausgeblasen, selbst kurzfristiges Entfernen des Ansaugschlauches hinter dem LMM (sprich direkte Ansaugung frischer Luft) ändert nix
- Orgelspeed: Batterie ist voll, VAG-COM sagt 231 U/min vom Anlasser, mehr geht nicht
- NBF: 91 Ohm, auch bei abgezogenem Stecker (und daraus resultierendem Fehlercode) kein Anspringen im Notlauf
- Kurbelwellenrad: alles fest und unmöglich ohne größere Kraftanstrengung zu lösen.
- MWB-Analyse während des Orgelns: Alle Werte verhalten sich, wie es scheint normal. Alles was ich bei stehendem Motor checken kann, hab ich gemacht. Keine Auffälligkeiten.

Vorgeschichte:
Ich hab seit über 30 TKm hin und wieder NBF-Ruckler auf der Autobahn, war aber nie wirklich schlimm und ich hab's einfach gelassen. Abgesehen davon lief er astrein.
Am Freitag dann folgendes: beim Abfahren von der Autobahn bemerke ich ne Riesenrußwolke hinter mir und in der Ausfahrt nahm er nur noch sehr schlecht Gas an. Geräusche: absolut normal. Mit VMax von ca. 50 Kmh zuckel ich noch n bissel über die Landstraße, dann fängt er sich wieder und es geht für ne Weile ganz normal weiter. Dann wieder extrem schlechte Gasannahme, massiver Leistungseinbruch, ohne Ende Schwarzruß, massives Ruckeln selbst im Leerlauf (gefühlte 3-Töpfe).
Mit Ach und Krach bin ich dann noch nach Hause gerollt, abgestellt und aus. Nächster Tag: Anspringen unmöglich.
Das erste Fehlercode-Auslesen ergab: 00550 (Spritzbeginn Regeldifferenz), kam nach dem Löschen und während des späteren Orgelns nie wieder.

Er kriegt Luft, er kriegt Sprit (der Qualm beim Orgeln enthält definitiv ohne Ende Diesel!), er dreht, das MSG hat Saft und spricht fröhlich mit VAG-COM... IMHO bleibt da doch nur folgendes:
- Einspritzzeitpunkt komplett verdreht (aber: mechanisch soweit ich sehen kann, alles ok, elektronisch: VAG-COM sagt +3,1° nach OT, also auch ganz normal)
- Alle Düsen plötzlich soweit hinüber, dass Abspritzung unzündbar... (sehr unwahrscheinlich)
- ESP hinüber (aber: irgendwas spritzt er ja ein, sonst würde es ja nicht so qualmen, sprich: wenigstens eine Zündung müsste ich doch mal hinkriegen, oder?!)

Also: habt Ihr ne Idee, wo und wie ich am besten weitersuche?

Dank Euch schon mal für Eure Hilfe und das geballte Fachwissen, das Ihr hier über die Zeit zusammengetragen habt! Auch so hab ich schon viel gelernt...

Besten Gruß,
Mathias

Meiner hat auch eines Morgens beim Orgeln geraucht ohne Ende, ließ sich aber nicht mehr starten. Diagnose: Pumpe sifft (RME-Schaden) und bringt zwar Druck, aber nicht genug. Durch das Georgel hat es mir vor lauter Ruß und Diesel den Kat so zugesetzt, dass der Wagen nach ESP-Wechsel nicht ansprang. Erst nach Abflanschen des Kats lief er wieder. --> Kat gewechselt und gut.
Ich würde mal auf ESP tippen. Hast Du mal die Überwurfmuttern der Einspritzleitungen geöffnet und von einem Helfer orgeln lassen? Kommt an allen 4 Zylindern noch Kraftstoff an?

Gruß,
Frank

Frank, Danke für die Tipps. Kann gut sein, dass der Kat inzwischen mehr oder weniger dicht ist.
Kann man den später (nach Beseitigung des Ursprungsproblems) nicht vielleicht nochmal "freibrennen"? Ich wollte jetzt eigentlich nicht hunderte in nen neuen Kat investieren...

Den Spritztest an den Düsen mach ich auf jeden Fall noch. Kommen muss ja was, irgendwo muss ja der Sprit für den Qualm herkommen... nur ob zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Menge, das ist die Frage.

Besten Gruß,
Mathias

Hallo

Hatte neulich auch ein ähnliches erlebnis, haben es aber jetzt überstanden.

Schau mal nach der Kompression, wird wahrscheinlich i. O. sein, dann weiß man mal der Motor selber ist OK.

So wie sich das ließt würde ich sagen ESP. Wielange sind denn die Düsen drin ?

MfG SeatStefan

wenn das noch die ersten Düsen sind wundert es mich nicht, das sich dein Wagen weigert anzuspringen. Irgenwann sind die Düsen einfach hin und liefern nur noch tropfenden Kraftstoff oder einen lauen Kraftstoffstrahl. Grad der Diesel lebt von einen gut "vermischtem" Diesel Sauerstoffgemisch, das sich dann unter hohem Druck (und damit hoher Temperatur) selbst entzündet (Selbstzünder). Eine gute Gemischbildung klappt aber nicht mit "kaum zertäubten Kraftstoff".
Als erstes würde ich die Düsen testen lassen, denke aber es wird ein Satz Austauschdüsen+Einstellen notwendig werden.
Als nächstes würde ich die ESP prüfen und ggf. zumindest reinigen lassen (eine Prüfung der VP37 würde ich bei Bosch machen lassen).
Den Kat würde ich erstmal ausschließen, testweise kannst Du den ja mal abschrauben und versuchen zu starten, aber die Symtome und die Fehlermeldung deuten doch eher auf ESP und Düsen hin.

Bei mir hat es auch mal am KAT gelegen.

Einfach das Keramikzeuchs raus und schon ging es wieder

Mist, klingt in der Tat nach was teurerem dann...
Ich denk, ich werd mich mal zum Bosch-Dienst schleppen lassen und die ranlassen. Auch wenn ich den nächsten Urlaub dann in Balkonien verbringen kann.

Dank Euch auf jeden Fall für Eure Einsichten.

Besten Gruß,

Mathias

Thias hat folgendes geschrieben:

Ich hab seit über 30 TKm hin und wieder NBF-Ruckler auf der Autobahn, war aber nie wirklich schlimm und ich hab's einfach gelassen. Abgesehen davon lief er astrein. Am Freitag dann folgendes: beim Abfahren von der Autobahn bemerke ich ne Riesenrußwolke hinter mir und in der Ausfahrt nahm er nur noch sehr schlecht Gas an. Geräusche: absolut normal. Mit VMax von ca. 50 Kmh zuckel ich noch n bissel über die Landstraße, dann fängt er sich wieder und es geht für ne Weile ganz normal weiter. Dann wieder extrem schlechte Gasannahme, massiver Leistungseinbruch, ohne Ende Schwarzruß, massives Ruckeln selbst im Leerlauf (gefühlte 3-Töpfe). Mit Ach und Krach bin ich dann noch nach Hause gerollt, abgestellt und aus. Nächster Tag: Anspringen unmöglich. Das erste Fehlercode-Auslesen ergab: 00550 (Spritzbeginn Regeldifferenz), kam nach dem Löschen und während des späteren Orgelns nie wieder.

Hi,

Düsen möchte ich ausschließen, ein so plötzlicher Weiter-Verschleiß bis zur Unfahrberkeit ist IMO undenkbar.

Sieht für mich am ehesten nach einem Steuerzeiten-Zwischenfall aus (ZR übergesprungen o.ä.) -> NW- und Pumpen-Einstellung checken!
Wenn Du Pech hast, haben sich Kolben und Ventile geküßt

Zitat:

Einspritzzeitpunkt komplett verdreht (aber: mechanisch soweit ich sehen kann, alles ok, elektronisch: VAG-COM sagt +3,1° nach OT, also auch ganz normal

Wie kommst Du an die 3,1°? Beim Orgeln ist die SB-Regelung noch nicht aktiv, da wird bestenfalls ein Ersatzwert angezeigt.

Tippe auch auf übergesprungenen Zahnriemen.. Ist gar nicht mal so selten.. Gruß!

Sodele, hab den Fehler gefunden.

Die Wellendichtringe für KW, etc. sind nicht mehr taufrisch, daher ist der Zahnriemen ziemlich verölt und durchweicht vom ausgetretenen Öl.
Effekt: 3-4 Zähne übergesprungen -> Steuerzeiten total hinüber.

Er ZR hat eh schon über 70 TKm runter, von daher wexel ich den jetzt einfach zusammen mit den Wellendichtringen und dann ist gut (für's erste).

Dank Euch für Hilfe!!

Besten Gruß,

Mathias

3-4 Zähne?! das ist ja schon nahe am Ventilsalat