Kommt drauf an, was man erwartet... Soll's eine perfekte Instandsetzung werden, um das Auto laenger fahren zu koennen, dann sollte der Aufwand hoeher sein als wenn's nur ueber den Winter halten soll.
Die Schnellreparatur wuerde bedeuten, die rostigen Stellen grosszuegig (aber nicht uebertrieben!) rauszuschneiden und mit 'nem draufgesetzten Blechflicken abzudecken. Der wird nur angepunktet, ca. alle 5 mm einen Punkt. Verbleibende Kanten oder Schweissrueckstaende mit 'ner Flex abziehen und mit Zinkoxidspray annebeln. Die verbleibenden Kanten mit Karosseriedichtmasse zuschmieren. Anschliessend mit Unterbodenschutz (Bitumen) aus der Dose abdecken. Perfektionisten konservieren die Stellen noch von innen mit Wachs. Alle anderen erwarten nicht, dass die Reparatur laenger als zwei Jahre halten soll.
Die korrekte Reparatur wuerde derart aussehen, dass man die schadhaften Stellen etwas grosszuegiger ausschneidet und sich den restlichen Schweller genauer ansieht. Der ist in der Regel mehrteilig aufgebaut und meist ist nicht nur die aeussere Schale durchgefault. Oft liegen im unteren Falz mehrere Bleche aufeinander, die man nicht mehr entrostet kriegt. Es bleibt also nur der Weg, die betroffenen Stellen rauszunehmen. Der Wiederaufbau komplexer ueberlappender Blechstrukturen ist aber nicht mehr unbedingt Hobbyschweisserarbeit. Die wuerde ich noch da sehen, dass man sich entsprechend der zu ersetzenden Partie ein Reparaturblech z. B. aus 'nem alten Kotfluegel herausschneidet und in Form und Groesse als Ersatzteil anfertigt. Wer das nicht kann oder will, der kann auf vorgefertigte Reparaturbleche zureckgreifen - wenn verfuegbar. Aus diesen schneidet man aber auch nur soviel heraus, wie tatsaechlich benoetigt wird. Das einzusetzende Teil wird minimal kleiner als die herausgetrennte Partie, es soll also wie ein Puzzleteil hineinpassen. Hat man ein einigermassen passendes Teil, dann setzt man in den Spalt je einen Punkt an jeder Ecke. Damit faellt einem das Teil nicht mehr raus. Von diesen Punkten aus wird der Spalt "auffuellend" zur jeweiligen Mitte zwischen den Schweisspunkten als Naht zugezogen. Auftretende Verwerfungen im Blech durch Waermeeinwirkung wuerde ich im Schwellerbereich einfach hinnehmen. Anschliessend wieder glob mit der Flex glaetten und wie oben konservieren. Auch die Innenseite nicht vergessen!
Unbedingt auf Brandschutz achten, sonst war die Arbeit umsonst...
Das heisst, dass man sich vorher Baufreiheit schafft und auch Innenverkleidungen, Teppiche oder alte Konservierungen entfernt. Alles das faengt gern zu kokeln an! Mit nassen Lappen kann man gefaehrdete Bereiche vor Funkenflug schuetzen. Trotzdem sollte ein Wassereimer in Griffweite stehen!
Waehlen wurde ich ein Schutzgasschweissgeraet und 'ne mittlere Drahtstaerke, sofern das Geraet unterschiedliche Staerken verarbeiten kann. Strom, Gaszufuhr und Vorschubgeschwindigkeit stellt man sich entsprechend eigener Erfahrungen und in Relation zum eigenen Arbeitstempo passend ein. Geeignete Schutzbekleidung sollte auch der Hobbyschrauber bereitlegen!
Wenn sich das zu umfangreich liest, dann ist vielleicht der Gedanke, die Arbeit an einen vertrauenswuerdigen Karosseriebauer zu geben, nicht verkehrt. Es ist nicht schlimm, nicht alles selbst machen zu koennen...